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Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Titel: Ein Milliardär entdeckt die Liebe
Autoren: LYNNE GRAHAM
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ihm gegenüber. Sicher übertrieb er, sie konnte sich nicht vorstellen, dass er irgendetwas Falsches tun könnte. Er war ein grundehrlicher und bescheidener Mann, von allen gemocht und respektiert. „Was hast du denn angestellt?“
    Robert Martin schüttelte das graue Haupt. „Ich habe mir Geld geliehen – viel Geld – und dann auch noch von den verkehrten Leuten …“
    „Du hast Schulden gemacht?“ Ungläubig sah Jess ihn an.
    „Das war nur der Anfang.“ Der ältere Mann seufzte schwer. „Erinnerst du dich noch an den Urlaub, den ich mit deiner Mutter nach ihrer Behandlung gemacht habe?“
    Jess nickte. Robert hatte ihre Mutter zu einer Kreuzfahrt eingeladen – eine Reise, die so bescheiden lebende Menschen wie Jess’ Eltern sich eigentlich nie hätten leisten können. „Ich war damals überrascht, aber du sagtest ja, dass du deine Ersparnisse dafür aufgelöst hast …“
    „Ich habe gelogen.“ Wieder schüttelte Robert den Kopf. „Es gab nie Ersparnisse. Ich habe mir das Geld geliehen – vom Bruder deiner Mutter, Sam Welch.“ Er konnte mitverfolgen, wie besorgt die Miene seiner Tochter wurde.
    „Der Mann ist ein Kredithai, das weißt du! Mums ganze Familie ist eine dubiose Bande. Du selbst warnst doch ständig davor, sich mit ihnen einzulassen“, stieß Jess herzhaft aus. „Bei allem, was du von Sam weißt, wie konntest du dir da bei ihm Geld leihen?“
    „Die Bank hatte einen Kredit abgelehnt, dein Onkel Sam blieb als einzige Möglichkeit. Weil er Mitleid mit deiner Mutter hatte, wollte er auch auf die Rückzahlung warten. Er war wirklich nett und hörte sich sehr verständnisvoll an. Jetzt aber haben seine Söhne das Geschäft übernommen, und Jason und Mark gehen ganz anders mit Leuten um, die ihnen Geld schulden.“
    Jess stöhnte laut auf, während sie schon darüber nachdachte, ob sie irgendwie helfen konnte. Doch sie selbst hatte auch nichts gespart, und jetzt fühlte sie sich deshalb schrecklich schuldig. Sie verdiente mehr als ihre Eltern und mehr als ihre beiden Brüder, und dennoch konnte sie nicht helfen. Aber vielleicht konnte sie ja einen Kredit aufnehmen …
    „Die ursprüngliche Summe ist durch Zins und Zinseszins immer weiter angewachsen“, fuhr Robert auch schon fort. „Jason und Mark saßen mir ständig im Nacken. Sie verfolgten mich zur Arbeit, riefen mitten in der Nacht an und erinnerten mich ständig daran, wie viel ich ihnen schulde. Es war der pure Albtraum, die ganze schreckliche Sache vor deiner Mutter geheim zu halten. Die beiden haben mich völlig aufgerieben, ich wollte sie nur noch loswerden. Und als sie mir dann einen Deal vorschlugen …“
    „Einen Deal?“, fiel Jess ihm ins Wort. „Was für einen Deal?“
    „Sie sagten, wenn ich ihnen helfe, sei die Sache erledigt, und ich Narr, der ich bin, habe mitgemacht.“
    Die Angst und die Reue im Gesicht ihres Vaters ließen Übelkeit in Jess aufwallen. „Wobei hast du ihnen geholfen?“, wollte sie matt wissen.
    „Sie sagten, sie wollten Fotos von der Einrichtung in Halston Hall machen, um sie dann an eines von diesen Hochglanzmagazinen zu verkaufen … du weißt schon, eine von den Zeitschriften über die Schönen und Reichen, die deine Mutter so gern liest.“ Seine Worte begleitete er mit einer Geste eines Mannes, der sich noch nie für so etwas interessiert hatte. „Jason hat doch immer damit geprahlt, was für ein guter Fotograf er sei, und Mark meinte, solche Fotos wären ein kleines Vermögen wert. Ich dachte mir nichts Böses dabei.“
    „Nichts Böses?“, wiederholte Jess fassungslos. „Du lässt wildfremde Leute in das Haus deines Arbeitgebers ein und denkst dir nichts dabei?“
    „Mir war schon klar, dass es Mr di Silvestri nicht gefallen würde. Ich weiß, wie viel Wert er auf seine Privatsphäre legt“, gestand er betroffen. „Aber dann dachte ich auch – dummerweise –, dass niemand herausfinden würde, dass ich die beiden eingelassen habe … oder wer überhaupt im Haus war.“
    Langsam fügte sich alles zu einem Bild und Jess sprang vom Stuhl auf. „Großer Gott! Das Gemälde, das aus Halston Hall gestohlen wurde! Bist du etwa in den Diebstahl verwickelt?“, verlangte sie schrill zu wissen.
    „Ich habe Jason und Mark meine Schlüsselkarte überlassen und ihnen den Sicherheitscode gegeben.“ Flehend schaute Robert sie an. „Ich glaubte wirklich, sie würden nur Fotos machen, ich ahnte doch nicht, dass sie etwas stehlen wollten, ehrlich nicht. Doch inzwischen bin ich
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