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Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Titel: Ein Milliardär entdeckt die Liebe
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Außenterminen. Heute begleiteten sie Johnson, ein Collie, der nach einem Unfall mit einem Traktor nur noch drei Beine und ein Auge hatte, Dozy, ein Windhund, der an Narkolepsie litt, also bei jeder Gelegenheit unvermittelt einschlief, und Hugs, ein riesiger Wolfshund, der vor Nervosität zu zittern begann, sobald er Jess aus seinem Sichtfeld verlor.
    Cesario wusste, dass Jessica Martin sich auf seinem Land befand, als er die drei zerzausten Hunde auf dem Weg zu den Ställen erblickte. Er musste lächeln – eine kläglicher aussehende Truppe würde wohl schwer zu finden sein. Der Wolfshund tapste jaulend im Kreis wie ein weinendes Kleinkind, der Windhund war mitten in einer Pfütze eingeschlafen, und der Collie drückte sich ängstlich gegen eine Stallwand, sobald irgendwo auch nur das leiseste Motorengeräusch erklang. Und Cesario fragte sich, wieso Jessica sich Tiere aufhalste, die niemand mehr haben wollte.
    Perkins, der Stallmeister, kam auf Cesario zu, doch dessen Blick ging an dem Mann vorbei und hin zu der zierlichen Frauengestalt, die gerade eine Spritze mit Impfstoff aufzog. Jessica Martins klassisch schöne Züge im Profil erinnerten Cesario immer an die Madonnenbildnisse der Renaissance. Die Frau war gesegnet mit einer Haut so rein und samten wie Milch und Sahne, ihre Züge waren fein und dennoch extrem ausdrucksstark, und der herzförmige Mund mit den vollen roten Lippen regte die Fantasie eines jeden Mannes an, der auch nur einen Tropfen Blut in sich hatte. Das Bild vervollständigten hellgraue Augen, die, je nachdem, wie das Licht auf sie traf, wie Silber blitzten, und eine glorreiche Mähne aus langen dunklen Locken. Weder trug Jess Make-up noch feminine Kleidung, und dennoch bot sie eine atemberaubende Erscheinung.
    In den verwaschenen Cordhosen, den schweren Gummistiefeln und einer Regenjacke, die schon seit Jahren ausrangiert gehörte, stellte Jessica Martin die Antithese zu allem dar, was Cesario normalerweise an Frauen gefiel. Er zog gewandte, elegante und makellos gepflegte Frauen vor. Doch jedes Mal, wenn er Jessica Martin begegnete, musste er sich an diese Tatsache erinnern und fragte sich dann, weshalb ausgerechnet diese Frau eine solche Wirkung auf ihn haben sollte. Weil sie ihn mit ihrem Nein zu einer kalten Dusche verurteilt hatte? Auch wenn sie es sicher vehement bestreiten würde … die Anziehung beruhte auf Gegenseitigkeit. Das wusste er, seit sie sich so angestrengt bemüht hatte, seinem Blick im Restaurant auszuweichen. Und weil sie seither alles tat, um ihn auf Abstand zu halten. Entweder, irgendeinem Mann war es gelungen, ihr das andere Geschlecht zu vergällen, oder aber die Frau hatte ein Problem mit Intimität an sich.
    Leider wirkten seine Bedenken nicht im Geringsten ernüchternd auf ihn. Wenn er sie sich ohne die Kleidung vorstellte, dann war sie die verkörperte Perfektion. Bei dem Bild meldete sich auch prompt das vertraute Ziehen in den Lenden. Cesario verwünschte sich für diese Schwäche. Per l’amor di Dio!
    In Sekundenbruchteilen wandelte sich seine Stimmung von genießerischer Bewunderung zu Frustration. Er hatte noch nie viel davon gehalten, nur zu gucken, ohne zu berühren. Sie ist nicht dein Typ, rief er sich harsch zur Ordnung. Er brauchte sich ja nur an dieses Dinner zu erinnern, zu dem sie in einem viel zu weiten schwarzen Kleid aufgetaucht war und dann kaum geredet hatte. Und er brauchte sie ja auch jetzt nur anzusehen – sie gab vor, ihn nicht bemerkt zu haben, und versuchte alles, um seine Anwesenheit so lange wie nur möglich zu ignorieren!
    Die plötzliche Hektik im Stall war Warnung genug: Cesario di Silvestris Kommen kündigte sich an. Das blieb auch Jess nicht verborgen. Und das sonore Brummen des Ferraris konnte niemand überhören. Andere hätten sicher einen Geländewagen für die holprigen Feldwege auf dem Anwesen gewählt, Cesario jedoch fuhr grundsätzlich mit seinem teuren Sportwagen.
    Langsam drehte Jess den Kopf und blickte zu ihm. Er stand mit Donald Perkins im Gespräch, und für einen kurzen Moment erlaubte sie es sich, ihn genauer zu betrachten.
    Cesario sah so umwerfend gut aus, dass sie selbst nach zwei Jahren noch immer von einer seltsamen Faszination befallen wurde. Abgesehen von einer winzigen Narbe an seiner Schläfe war er die verkörperte Perfektion – der winzige Makel jedoch erinnerte Jess an die eigenen Narben und ließ sie leicht schaudern. Über einen Meter neunzig groß und athletisch gebaut, machte Cesario selbst in
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