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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)
Autoren: Amy Bratley
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du gerade machst?«
    Wir schauten uns an und lächelten. Ich spürte, wie sich mir die Kehle zuschnürte. Ich würde Isabel sehr vermissen, aber ich wollte sie nicht traurig stimmen.
    »Sobald ich das Geld zusammengekratzt habe, werde ich mich in den Flieger setzen und zu dir kommen«, erklärte ich. »Vielleicht muss ich dafür den neuen Ofen verkaufen, was natürlich heikel werden könnte. Aber, egal!« Ich zuckte scherzhaft mit den Achseln. Isabel tat es mir nach.
    »Genau, egal«, sagte sie.
    Den Rest der Fahrt sprachen wir über all die Dinge, um die ich mich kümmern sollte, solange Isabel weg war. Ich war der Ansprechpartner für ihre neuen Mieter und sollte das Auto für die TÜV-Prüfung zur Werkstatt bringen. Die Zeit verflog. Plötzlich tauchten Flugzeuge am Himmel auf.
    »Oje«, stieß sie hervor, als wir auf den Flughafen von Heathrow zusteuerten. »Wir sind fast da.«
    »Mein Gott«, sagte ich. »Die Stunde des Abschieds ist gekommen. Am liebsten würde ich in deinen Koffer kriechen und mitkommen.«
    »Darüber würde ich mich sehr freuen«, antwortete Isabel und lenkte den Wagen auf einen Parkplatz für Kurzzeitparker. »Wirklich!«
    Drinnen im Flughafen hetzten die Menschen hin und her. Isabels Sieben-Stunden-Flug sollte um 14.00 Uhr starten, und so hatten wir noch genügend Zeit, in Ruhe einzuchecken und einen letzten Abschiedstrunk zu nehmen. Auf der gemeinsamen Suche nach ihrem Check-in-Schalter zog Isabel ihren Rollkoffer hinter sich her. Ich hätte sie am liebsten gepackt und wieder ins Auto gesetzt, damit sie nirgendwohin fliegen konnte. Ich schaute wieder auf meinem Handy nach, ob irgendwelche Nachrichten eingegangen waren, aber nichts! Daraufhin warf ich es auf den Boden meiner großen Handtasche.
    Joe hatte mich gebeten, ihn nicht zu kontaktieren. Ich musste seinen Wunsch respektieren. Was Ethan betraf – da hatte ich keine Ahnung, ob er wusste, dass ich seinen Brief gelesen hatte. Es war mir auch egal. Na ja, war es mir nicht, aber ich tat so, als wäre es mir egal.
    »Oh, Entschuldigung«, sagte ich, als ich ein Pärchen anrempelte, das eng umschlungen mit Freudentränen in den Augen – wahrscheinlich hatten sie sich nach langer Zeit wiedergesehen – den Weg versperrte. Ich beneidete sie um ihre glückselige Zweisamkeit, und Isabel und ich lächelten uns verständnisvoll an.
    »Ich hole mir nur schnell noch ein paar Zeitschriften«, erklärte sie vor dem Zeitungsladen WHSmith und schaute auf ihre Armbanduhr. »Danach checke ich ein, ich habe noch massig Zeit.«
    Ich stand vor WHSmith, passte auf Isabels Gepäck auf und schaute hinüber zum Ticketschalter. Ich musste zweimal hinsehen, denn mit dem Rücken zu mir, eine schwarze Sporttasche neben den Füßen, stand Ethan, vertieft in ein Gespräch mit der Dame hinter dem Schalter.
    Ich schluckte und hielt Ausschau nach Isabel, konnte sie aber nicht entdecken. Mein Herz raste, während ich wie angewurzelt dastand und mein Blick gebannt von Ethan angezogen wurde. Er beugte sich nach unten, um seine Tasche aufzuheben – er musste das Gespräch mit der Frau wohl beendet haben –, schlang sich die Tasche über die Schulter und drehte sich in meine Richtung um. Ich hielt den Atem an und wartete darauf, dass er mich entdeckte. Das tat er jedoch nicht, also wollte ich nach ihm rufen. Ich öffnete den Mund, aber es kam kein Laut daraus hervor.
    »Ich habe Grazia und Glamour bekommen«, sagte Isabel, die plötzlich neben mir stand und mit einer Plastiktüte voller Süßigkeiten raschelte. »Und noch ein paar Zeitungen. Ist alles in Ordnung mit dir? Was ist los? Du bist weiß wie die Wand. Ist dir übel?«
    Ich deutete mit meinem Kopf hinüber zu Ethan, der die Abflugtafeln eingehend studierte, die Tasche über der Schulter, die Hände in den Hosentaschen. Ich bemerkte, dass ein rothaariges Mädchen ihn bewundernd anschaute, und spürte kurz einen Anflug von Eifersucht.
    »Neeeinnn!«, stieß Isabel hervor. »Ich fasse es nicht! Was macht der denn hier? Fliegt wohl zurück nach Rom, der Loser, oder? Hat er dich gesehen?«
    Ich schüttelte den Kopf, klappte den Mund dämlich auf und wieder zu. Isabel nahm ihren Koffer, packte mich am Arm und zog mich in die entgegengesetzte Richtung, als Ethan sich zu uns umdrehte, mich entdeckte, völlig entgeistert ansah und die Hand langsam zum Gruß hob.
    »Eve!«, rief er über die Menge von Passagieren hinweg, die in einer Schlange warteten. »Isabel!«
    »Oh Gott!«, murmelte ich zu Isabel. »Warte eine
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