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Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Titel: Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)
Autoren: Suse Friedrich , Adrian Graff
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In diesem Xerox-Mythos spielt wahrscheinlich eine Frau über 70 die Hauptrolle, das Ganze ist schon fast so altmodisch, als würde man sich beim Sex in Öl malen lassen.
    ER: Schon richtig, das mit der neuen Technik, aber wenn man sich diese Homevideos von Paris Hilton oder Pam Anderson anschaut, das ganze unscharfe, pixelige, sauschlecht ausgeleuchtete Material, dann finde ich die Vorstellung von der Ölmalerei eigentlich gar nicht mal so schlecht. Im Übrigen: Da könnte man sich doch vielleicht ein paar Euro dazu verdienen und das Ganze gleich als technik- und kulturkritische Performance inszenieren, um sich damit bei der nächsten Documenta zu bewerben. Wollen wir nicht, meine Liebe? Rein der Kunst und Kunstgeschichte wegen?

X-MAL
    Klingt verheißungsvoll, hat mit X-mas aber nix zu tun.
    SIE: Das ist mein persönliches Lieblingsstichwort! Als Single hat man praktisch nie Sex, das können Sie sich ja vorstellen. Wenn man nur einmal alle zwei Wochen einen von der Straße mit heimnimmt, ergibt das viel zu wenig Sex für eine Frau mit durchschnittlichem Appetit. Aber wenigstens summiert es sich recht beeindruckend: Pro Jahr hatte man dann Sex mit 24 verschiedenen Männern. Da muss man praktisch nach zwei Jahren umziehen, weil man den ganzen Kiez durchhat. Na ja, und ehe man immer wieder diese Anstrengung unternimmt, rauszugehen, sich irgendwo in den Mittelpunkt zu stellen und super, aber nicht zu gefährlich auszusehen, freundlich, aber auch verrucht – da bleibt man in meinem Alter lieber zu Hause und kocht sich was.
    Klar, wenn man dann mal einen aufgegabelt hat, in der Reinigung oder beim Brötchenholen, dann muss der natürlich ran. Der muss schließlich die ganzen vergangenen vierzehn sexlosen Tage wegficken. Der darf die Wohnung nicht verlassen, bevor man nicht acht- bis x-mal gekommen ist. Schließlich werden die nächsten zwei Wochen aller Wahrscheinlichkeit nach so sexlos sein wie die vorangegangenen. Also los, Cowboy, ich schmier dir schnell 'ne Stulle, und dann geht's weiter.
    ER: Ich glaube, Sie haben falsche Vorstellungen von Langzeitbeziehungen. Wenn Sie als Single alle zwei Wochen Sex haben und dabei auch noch mehrere Orgasmen rausschlagen, dann hören Sie doch bitte auf, hier rumzujammern und Ihr angeblich bemitleidenswertes Singledasein vor uns auszubreiten!

YOGA, das
    Indisches Turnen, angeblich gut für: Gleichgewicht innere Stärke und Klarheit im Allgemeinen.
    ER: Früher ist Mutti zur Hausfrauengymnastik gegangen, heute geht sie zum Yoga. Früher haben wir Kopfstand gemacht, heute heißt das Shirshasana und ist unaussprechlich. Nicht, dass Sie denken, ich hätte was dagegen! Ich habe den »Hund« und die »Zweite Kriegerstellung« schon probiert und fühlte mich hinterher immerhin angenehm durchblutet.
    Nur will unsereins, wenn er sich schon bewegt, sich allerdings austoben, insofern: Das ist doch kein Sport, eher so eine Art Trockensex. Da schwitzt man nicht, da rennt man sich nicht die Seele aus dem Leib, da entlastet man nicht sein Aggressionspotenzial – so wie wir Männer das auf dem Bolzplatz tun. Und, auch das muss gesagt werden: Als Turnübung, als Warm-up, als Schule der Beweglichkeit für nachfolgende Tantra-Spiele auf dem heimischen Küchentisch ist solcherart Training auch eher enttäuschend.
    SIE: Ich war einmal da. Alle waren unheimlich sanft und ausgeglichen. In der Mitte unseres Kreises lauter Teelichter. Wohlriechender Räucherstäbchen-Rauch. Musik für die Seele, so man eine hat. Und dann bin ich versehentlich aus dem »Hund« in die Teelichter gekippt und habe das ganze edle Parkett mit Wachs vollgesaut. Ganz abgesehen davon, dass neue Klamotten fällig waren und ein neuer Haarschnitt.

YO-YO-EFFEKT
    Resultat jeder Diät: Man gibt sich alle Mühe und geht trotzdem aus dem Leim.
    ER: Wenn man sich rarmacht in der Beziehung, also eine mehr oder weniger strenge Diät fährt, Sex nur noch in geringen Dosen zulässt oder vorübergehend gänzlich einstellt, muss das nicht verkehrt sein. Die Spannung steigt, die Verärgerung auch, der Hormonspiegel sowieso, und wenn das dann alles auf einmal rausgelassen wird, knallt's.
    Kann aber auch nach hinten losgehen und zu dauerhafter Verstimmung führen, die Sache komplizierter machen, als sie ist, und am Ende entsteht dann ein nervtötendes, unerquickliches Beziehungshickhack (Du wolltest doch nicht! Klar wollte ich, aber du hast es wie immer nicht gemerkt! Ich kann nicht auf Befehl! Fang du doch an! Fang du doch mal an! Jetzt ist es
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