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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe
Autoren: Deb Marlowe
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triumphierenden Lächeln.
    „Er arbeitet mit mir zusammen“, erklärte sie, „was etwas vollkommen anderes ist.“ Sie lächelte. „Ich gebe zu, dass er anfangs nicht gerade begeistert von der Vorstellung war. Aber ich konnte ihn überzeugen.“
    „Wie?“ Er gab sich keine Mühe, sein Misstrauen zu verbergen.
    „Nachdem es ihm nicht gelungen war, den Besitzer des Steinbruchs dazu zu bringen, den Liefertermin für die Aislaby-Steine einzuhalten, hat er wohl eingesehen, dass es gewisse Vorteile mit sich bringt, sich auf meine Seite zu stellen.“
    „Ach?“ Braedon betrachtete sie beinahe mitleidig. „Hören Sie, Miss … Hardwick?“
    Sie nickte.
    „Möglicherweise haben Sie wirklich ein gewisses Organisationstalent. Möglicherweise besitzen Sie aber auch nur die Gabe, Männer zu manipulieren.“
    Sie wollte protestieren, doch er ließ sie nicht zu Wort kommen.
    „George Hardwick jedenfalls war nicht nur für den Bau dieses Flügels verantwortlich. Er sollte sich auch um die Vervollständigung meiner Sammlung kümmern. Können Sie sich überhaupt vorstellen, was das bedeutet? Sechzehn Monate lang ist diese Aufgabe vollkommen vernachlässigt worden.“ Er stöhnte laut auf und beschleunigte dann seine Schritte.
    Mutig trat Chloe ihm in den Weg. „Wenn Sie mir bitte folgen würden, Mylord?“ Sie steuerte auf eine Ecke des Raums zu, in der sich eine unauffällige Tür befand, die mit zwei Schlössern versehen war. Von ihrem Gürtel löste sie einen Schlüsselbund und machte sich an den Schlössern zu schaffen. „Einen Moment, bitte!“
    Die Tür schwang auf, doch der dahinter liegende Raum lag im Dunkeln. Gleich darauf allerdings flammte ein Licht auf, und Braedon konnte erkennen, dass hier eine Werkstatt eingerichtet worden war. Nachdem Miss Hardwick weitere Lampen angezündet hatte, konnte er jetzt kleine und große Kisten, einen Tisch voller Bücher, Skizzen und Notizen sowie – ordentlich an der Wand aufgehängt – Werkzeuge und Pinsel erkennen. Ein zweiter Tisch stand in der Mitte des Raums. Auf ihn eilte sie zu und schob vorsichtig eine Lage Musselinstoff beiseite.
    Braedon folgte ihr. Gleich darauf hielt er ein bronzenes Kurzschwert in den Händen. Er betrachtete es andächtig. Die Waffe war sehr alt, wie die grüne Patina verriet. Er selbst hatte sie vor einigen Monaten in einem Kuriositätengeschäft in Ungarn entdeckt. Damals war sie schmutzverkrustet und so verbogen gewesen, als habe der letzte Besitzer sie für alle möglichen unpassenden Arbeiten benutzt.
    Die Verwandlung der Waffe bewies, dass ein Meister des Restaurierens am Werk gewesen war.
    Er fuhr mit dem Finger über das unauffällige Muster am Griff, untersuchte dann die nun wieder scharfe Klinge. „Wer ist dafür verantwortlich?“
    Miss Hardwicks Gesichtsausdruck verriet es ihm.
    „Sie? Wie haben Sie das geschafft?“
    „Mein Vater hat es mir beigebracht. Seit Jahren bin ich ihm zur Hand gegangen. Auch jetzt hilft er mir noch, wenn es sich als nötig erweist. Sein Körper will ihm nicht mehr gehorchen. Und es fällt ihm schwer zu sprechen. Aber geistig ist er noch der Alte.“ Chloe ging zu dem anderen Tisch und kam mit einigen Papieren zurück. „Ich habe ein paar Nachforschungen angestellt. Hier finden Sie alles, Mylord, was ich über Alter, Herkunft und Geschichte der Waffe herausfinden konnte. Notiert habe ich auch, wie man das Stück meiner Meinung in der Ausstellung am besten zur Geltung bringen kann.“
    Er betrachtete sie nachdenklich. „Was ist aus den anderen Stücken geworden, die ich hierher geschickt habe? Aus dem ägyptischen Dolch oder dem Degen mit dem Elfenbeingriff?“
    „Sie sind alle hier.“ Sie schob weitere schützende Stoffbahnen zur Seite und zeigte ihm jede einzelne historische Waffe, die er während der vergangenen Monate von Sammlern und Händlern auf dem europäischen Festland erstanden hatte. Jedes Stück war liebevoll und mit großem Geschick restauriert worden.
    Widerwillig musste Braedon sich eingestehen, dass er beeindruckt war. Als er erneut das Wort ergriff, klang seine Stimme nicht länger feindselig, sondern respektvoll. „Sie haben gute Arbeit geleistet, Miss Hardwick. Ich danke Ihnen!“
    Ihre Augen hinter den dicken Brillengläsern leuchteten auf.
    Rasch fuhr er fort: „Ein Problem allerdings haben wir noch. Nachdem ich so lange fort war, erwartet mich hier eine Fülle an Pflichten. Ich hatte gehofft, dass Hardwick mir deshalb andere Aufgaben abnimmt. Er sollte für mich Reisen
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