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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe
Autoren: Deb Marlowe
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Raums ins Freie trat. Nachdem Chloe hinter ihm abgeschlossen hatte, schaute sie sich noch einmal gründlich um.
    Seit mehr als zwei Jahren hatte sie all ihre Kraft und all ihr Können aufgewandt, um diesen Raum zu schaffen. Nun war die Arbeit fast vollendet. Es war nahezu unvorstellbar. Und doch war es wahr. In dem von Lord Marland in Auftrag gegebenen neuen Flügel sah es zwar noch staubig und ein wenig unordentlich aus, aber es war offensichtlich, wie wundervoll alles hier werden würde. Nur ein paar Details mussten noch fertiggestellt werden: die Nischen, einige Regale und Schaukästen sowie ein paar Wandverzierungen und mehrere Kleinigkeiten auf der Galerie. Sobald diese Arbeiten beendet waren, konnte mit dem Arrangieren der Ausstellungsstücke begonnen werden.
    Chloe schauderte. Seit Tagen schon versuchte sie den Gedanken, dass ihre Aufgabe bald erfüllt sein würde, von sich zu schieben. Vergeblich. Es gab nicht mehr viel zu tun in Lord Marlands zukünftigem Privatmuseum. Und dann …
    Sie holte den ein wenig zerknitterten Brief aus der Rocktasche und schaute ihn an, ohne sich erneut in die säuberlich geschriebenen Zeilen zu vertiefen. Ihr alter Freund wusste, dass sie nicht mehr lange in Denning Castle beschäftigt sein würde und deutete an, dass es bald an der Zeit sein würde, sich eine neue Stellung zu suchen.
    Aufseufzend schob Chloe das Schreiben zurück in die Rocktasche und ließ den Blick noch einmal durch den Raum gleiten. Der Marmorboden, die Alabastersäulen, die kuppelförmige Decke … So viel Freude hatte sie dabei gehabt, daran mitzuwirken. Und sie empfand es noch immer als großes Glück, die Möglichkeit dazu bekommen zu haben.
    Hier, dachte sie, ist für mich die beste aller Welten.
    Sie wollte nicht fortgehen. Die Vorstellung erschreckte sie. Unwillkürlich griff sie nach den Knöpfen ihrer Jacke. Wie viel Sicherheit ihr dieses Kleidungsstück zusammen mit dem sackförmigen Kleid schenkte! Außerdem war da noch die Brille, hinter der sie sich verstecken konnte. Fensterglas, aber sehr hilfreich …
    Die Arbeit am neuen Flügel von Denning Castle war eine Herausforderung gewesen, die sie bravourös gemeistert hatte. Ihre vielfältigen Aufgaben hatten ihr Trost und Ablenkung geboten, als ihr Stiefvater nur wenige Monate nach Lord Marlands Rückkehr gestorben war.
    Nie zuvor war sie mit ihrem Leben so zufrieden gewesen. Denning Castle war ein perfektes Versteck. Ihre Arbeit hier machte ihr Freude und hatte zudem dazu geführt, dass der Marquess ihr Achtung entgegenbrachte. Nie zuvor hatte sie sich dem, was sie sich unter Glück vorstellte, so nahe gefühlt.
    „Hardwick?“
    Lord Marlands Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
    „Hardwick?“ Die Plane schwang zur Seite, und er betrat den Raum. „Ich habe Sie gesucht.“
    Einen kurzen Moment lang trafen sich ihre Blicke.
    Chloe spürte ein ihr inzwischen nur allzu gut bekanntes Gefühl, das zugleich Freude und Schmerz war.
    Seine Kleidung verriet, dass er bis eben noch gearbeitet hatte. Er trug keinen Rock, sondern nur Weste und Hemd. Die Ärmel hatte er bis über die Ellbogen hochgerollt. Sie hatte ihn schon oft so gesehen. Dennoch schlug ihr Herz bei seinem Anblick auch jetzt schneller. Was – um Himmels willen – war nur mit ihr los?
    Sie straffte die Schultern und ging ihm entgegen. „Guten Abend, Mylord.“
    „Auch Ihnen einen guten Abend, Hardwick. Ich wollte Ihnen sagen, dass …“ Er verstummte, als er die fertiggestellte Nische bemerkte. Langsam näherte er sich ihr, blieb stehen und schaute alles genau an. Schließlich wandte er sich um. Seine Augen leuchteten vor Begeisterung, als er jetzt den Gesamteindruck des Waffenzimmers auf sich wirken ließ. „Es ist beeindruckend, nicht wahr?“
    „Allerdings.“ Chloe nickte. Aber sie schaute nicht den Raum, sondern den Marquess an. Sie konnte nicht anders. Dieses Leuchten in seinen Augen war faszinierend! Und wenn das Licht der tief stehenden Sonne so wie jetzt auf sein Haar fiel, dann schienen Flammen darin zu tanzen. Er war ihr Arbeitgeber. Und er freute sich über die Ergebnisse ihrer Bemühungen. Das wiederum erfreute sie. Und das war nur natürlich – oder?
    Trotzdem gab es da etwas, das sie störte. Wenn sie nur zu sagen gewusst hätte, was es war!
    „Es geht um diesen Druiden-Dolch …“, begann er.
    „Meiner Meinung nach sollten wir gar nicht versuchen, ihn zu kaufen.“
    „Das wollte ich auch gerade sagen. Es heißt, er sei eine Fälschung.“
    „Ja, das habe ich
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