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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe
Autoren: Deb Marlowe
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sein. Aber die Klinge passt nicht recht dazu.“ Noch einmal fuhr er mit den Fingerspitzen über das Metall. „Ich bin mir fast sicher, dass sie von einer älteren Waffe stammt. Was glauben Sie: Wurde das ursprüngliche Schwert in einer Schlacht beschädigt und dann Jahre später repariert? Stammte es ursprünglich aus Schottland? Die Form weist darauf hin, nicht wahr? Die Waffe ist nur bedingt als Ausstellungsstück geeignet. Aber man kann wunderbar mit ihr trainieren.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Sie erinnert mich an die erste alte Stichwaffe, die ich je besessen habe.“
    Chloe musste sich große Mühe geben, sich ihre Erregung nicht anmerken zu lassen. Noch nie hatte der Marquess so viel von sich preisgegeben. „Ich nehme an, es war jene Waffe, die Ihr Interesse an Schwertern und Lanzen geweckt hat?“, fragte sie vorsichtig.
    „Habe ich Ihnen die Geschichte nie erzählt?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern.“
    „Hm …“
    Stille senkte sich über den Raum. Nur die Geräusche, die nebenan die Handwerker bei der Arbeit machten, waren zu hören.
    Es dauerte eine Weile, ehe Braedon zu sprechen begann. „Ich war elf oder zwölf Jahre alt und hatte beschlossen, den östlichsten Teil von Vaters Besitz zu erforschen. Ich fing mit dem Strand an, einer felsigen Gegend.“
    „Ja. Ich bin schon dort gewesen.“
    „Ach?“ Er schien überrascht.
    „Ich liebe das Meer.“
    Auch dieses Geständnis schien ihn zu erstaunen.
    Leicht gereizt erklärte sie: „Tatsächlich gibt es neben meiner Arbeit auch andere Dinge, die mich interessieren.“
    „Natürlich …“
    „Das Meer hat eine beruhigende Wirkung auf mich, weil es sich ständig verändert und letztendlich doch stets dasselbe ist.“
    Lord Marland starrte sie an.
    Was, um Himmels willen, machte sie? Es war ein ungeschriebenes Gesetz, mit dem Marquess nur über Berufliches zu sprechen. Aber, so sehr sie sich auch bemühte, sie konnte nicht aufhören zu reden. „Nichts wünsche ich mir mehr, als irgendwann einmal da zu wohnen, wo ich das Meer sehen kann.“
    Seine Miene wurde völlig ausdruckslos. Und Chloe begriff, dass sie zu weit gegangen war. Würde er seine Geschichte nun für sich behalten?
    Er nahm einen Lappen und fuhr fort, die Schwertklinge zu polieren. „In einer Höhle entdeckte ich eine schottische Felltasche, wie sie zum Kilt getragen wird, und ein von der salzigen Luft stark angegriffenes Schwert. Es war so schwer, dass ich es kaum halten konnte. Aber ich war so stolz und glücklich! Nie hatte ich etwas Schöneres besessen.“
    Aus den Augenwinkeln nahm Chloe eine Bewegung wahr. Innerlich die Störung verfluchend, wandte sie sich zur Tür. Wahrscheinlich hatte einer der Handwerker eine Frage.
    Doch nein, da stand eine Frau, die sie nie zuvor gesehen hatte.
    „Wenn man ihn so hört, könnte man meinen, er hätte einen Schatz gefunden“, sagte die Fremde, „aber tatsächlich war es nur ein Haufen Schrott.“
    „Mairi!“ Lord Marland sprang auf, eilte auf die Frau zu und schloss sie in die Arme. „Ich hatte dich schon viel früher erwartet!“
    „Nach dem Regen gestern waren die Straßen in einem schlechten Zustand. Deshalb haben wir uns ein bisschen verspätet.“ Die junge Frau schlang die Arme um den Nacken des Marquess und schaute lächelnd zu ihm auf.
    Chloe hatte sich von ihrem Stuhl erhoben. Ihr war seltsam zumute. Diese Mairi war so wunderschön! Zudem sah sie Marland ähnlich und strahlte die gleiche Vitalität aus wie er. Sie musste wohl seine Schwester sein.
    Aber warum hatte niemand erwähnt, dass Besuch erwartet wurde?
    „Du hast also den Anbau schon gesehen“, hörte Chloe den Marquess sagen.
    „Ja, er ist wunderschön.“
    „Und er hat absolut nichts gemein mit dem alten Teil des Hauses.“ Er lachte laut auf. Plötzlich kam er Chloe wie ein Schuljunge vor, der sehr stolz darauf war, jemandem einen Streich gespielt zu haben. „Vater wäre entsetzt.“
    „Allerdings!“ Mairi fiel in sein Lachen ein.
    „Komm!“ Er nahm sie bei der Hand und wollte sie mit sich fortziehen. „Ich muss dir alles zeigen!“
    „Gern. Aber“, sie schaute zu Chloe hin, „willst du uns nicht zuerst miteinander bekannt machen?“
    „Oh … Natürlich! Mairi, ich möchte dir Hardwick, meine rechte Hand, vorstellen. Hardwick, dies ist meine Schwester, die Countess of Ashton.“
    Die Neugier in Lady Ashtons Augen wich einem schockierten Ausdruck. „Willst du damit sagen, dass du immer,
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