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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe
Autoren: Deb Marlowe
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Mühe gegeben hätte, sie geheim zu halten,
    An diesem Nachmittag hielten sie sich in der Werkstatt auf. Sie saß über ihre Papiere gebeugt am Schreibtisch, während er – das perfekte Abbild eines Kriegers der Antike – sich mit einem alten Schwert beschäftigte, das von Rost befreit werden musste.
    „In diesen Büchern werden Sie nichts über Skandas Speer finden“, stellte er in leicht herablassendem Ton fest.
    „Wo soll ich dann nach Informationen über die Waffe suchen?“, gab sie zurück. „Woher haben Sie Ihre Informationen über Skandas Speer?“ Da er noch immer nicht zu ihr hinschaute, nahm sie die Brille ab, um ihn besser betrachten zu können.
    Er bot wirklich eine beeindruckende Erscheinung. Während er das Schwert polierte, das vor ihm auf der Arbeitsplatte lag, strahlte er so viel männliche Kraft und Stärke aus, dass die Luft im Raum zu vibrieren schien.
    Chloe erschauerte. Vielleicht wäre sie weniger anfällig für seine Ausstrahlung gewesen, wenn er nicht diese Kavallerie-Stiefel getragen hätte. Oder wenn er nicht den Rock ausgezogen und die Ärmel seine Leinenhemdes hochgekrempelt hätte. Wenn das Spiel seiner Muskeln nicht so faszinierend gewesen wäre. Wenn ihm nicht eine Locke seines braunen Haars in die Stirn gefallen wäre.
    Plötzlich richtete er sich auf und schaute lächelnd zu ihr hin. Sie erwiderte seinen Blick eine Sekunde lang, setzte dann die Brille auf und widmete sich erneut ihren Papieren.
    „Es sind nur Gerüchte“, erklärte er. „Es gibt eine alte Legende, die sich mit Skandas Speer beschäftigt. Erstaunlicherweise ist sie nie in Vergessenheit geraten.“ Das flackernde Kerzenlicht spiegelte sich in seinen Augen, die fast so dunkel waren, wie die kunstvolle schwarze Stickerei auf seiner Weste. „In letzter Zeit allerdings wird viel öfter über die Waffe gesprochen als in den Jahrzehnten zuvor. Es heißt, ein Nabob habe den Speer kürzlich nach England gebracht.“
    Chloe runzelte die Stirn. „Worüber wird sonst noch geredet?“
    „Darüber, dass dem Besitzer des Speers möglicherweise nicht bewusst ist, welch unglaublichen Wert die Waffe darstellt. Und dass er möglicherweise auch nichts von dem Fluch weiß.“
    „Ein Fluch?“ Chloe stöhnte laut auf. „Schlimm genug, dass ich für Sie eine Waffe finden soll, die vielleicht nur im Märchen existiert. Muss sie tatsächlich auch noch mit einem Fluch belastet sein?“
    Braedons Lächeln erstarb. „Niemand glaubt wirklich an einen Fluch, nicht wahr? Aber ich will diesen Speer, Hardwick. Sollte er irgendwo auftauchen, dann muss er mir gehören. Keine andere Waffe könnte meiner Sammlung größeren Glanz verleihen.“
    Erstaunt musterte Chloe ihn. Seit jenem ersten Tag, da er ihr erlaubt hatte zu bleiben, hatte er sich stets ruhig und distanziert gezeigt. Natürlich wusste sie, mit welcher Leidenschaft er die Vervollständigung seiner Sammlung vorantrieb. Sie hatte beobachtet, wie wichtig er jede Kleinigkeit bei der Ausgestaltung des Neubaus und bei der Herstellung der Vitrinen für die Exponate nahm. Nie würde er auch nur eine Handbreit von seinem Ziel abweichen. Allerdings hatte er nie auch nur eine Andeutung gemacht, warum dieses Ziel ihm so viel bedeutete. Stets hatte er sich vernünftig gegeben. Welche Emotionen hinter seinem ruhigen Äußeren tobten, hatte sie bisher nicht einmal geahnt. Und jetzt, da er ihr einen kurzen Blick in sein Inneres gestattet hatte, war ihr, als habe sie viel mehr gesehen als die starken Gefühle, die er seiner Sammlung und insbesondere diesem Speer entgegenbrachte.
    „Sie verfügen über ein Netzwerk von Kontakten in der Welt der Antiquitätenhändler und – sammler, Hardwick, das sogar das Ihres Vaters in den Schatten stellt“, meinte Braedon. „Nutzen Sie es! Finden Sie den Speer für mich! Es wird Ihnen gelingen. Schließlich haben Sie mich noch nie enttäuscht.“
    Damit wandte er sich wieder dem Schwert zu. Mit den Fingerspitzen fuhr er über die Klinge.
    Chloe, die keinen Blick von ihm wenden konnte, spürte, wie Verlangen in ihr erwachte. Ihre Brustspitzen wurden hart, und ihre Haut begann zu kribbeln. Wenn er doch statt der Waffe sie so berühren würde!
    In diesem Moment sprang der Marquess, das Schwert in der Hand, auf. Mit einem Pfeifen durchschnitt die Klinge die Luft.
    „Eine ungewöhnliche Waffe“, verkündete er. „Haben Sie den Löwenkopf am Knauf bemerkt? Und diesen seltsamen geformten Schutz am Übergang zur Klinge? Es könnte ein Kavallerie-Schwert
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