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Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition)

Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition)
Autoren: Sage Marlowe
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gelegt, die wie durch ein Wunder noch immer warm war. „Ich sah, dass die Tür offen war und du warst nicht da, aber irgendwie ist mir das Offensichtliche nicht in den Sinn gekommen.“
    „Du hast gedacht, jemand wäre eingebrochen und hätte mich entführt?“ fragte Romeo mit ungläubig geweiteten Augen.
    Etwas verlegen rieb Julian sich das Kinn. „Ziemlich dämlich, oder?“
    „Nein.“ Romeos Mund verzog sich zu einem liebevollen Lächeln. „Eigentlich ist es eher ziemlich süß, wie besorgt du um mich bist. Das bra uchst du aber eigentlich nicht“, fügte er ernsthaft hinzu. „Ich bin ein großer Junge. Ich kann selbst auf mich aufpassen.“
    „Sicher. Und die Schusswunde in deiner Schulter ist der beste Beweis dafür.“
    „Verdammt.“ Romeo zupfte zerstreut an dem ohnehin schon aufgeplusterten Fell der Katze und seufzte tief. „Sowas passiert eben.“
    „Nein, das tut es nicht. Sowas passiert nicht, wenn man sich den Ärger vom Hals hält. Sowas passiert nicht, wenn man nachts zuhause bleibt und keine Einbrüche begeht.“
    „Glaubst du vielleicht, das weiß ich nicht?“ schnappte Romeo. „Ich kann’s aber nicht ändern. Ich muss das machen um—“ Die Lippen zusammengepresst, drehte er den Kopf zur Seite und starrte ins Leere.
    „Um was?“
    „Um uns aus dieser beschissenen Situation herauszubringen, in der wir stecken.“
    „Um… Du willst uns da raus holen?“ fragte Julian verdutzt. „Seit wann ist das denn deine Verantwortung und davon mal abgesehen, was meinst du mit der Situation, in der wir stecken? Ich bin derjenige, dessen Haus in die Luft gejagt wurde, weißt du noch?“
    „Ja. Und ich bin derjenige, der jetzt eine Kugel im Kopf hätte wenn ich nicht rechtzeitig bemerkt hätte, dass etwas nicht stimmte“, antwortete Romeo ruhig.
    „Das ist etwas anderes. Das hast du einem übereifrigen Wachmann zu verdanken. Einige der Jungs bei diesen Privatarmeen sind so. Nur weil sie etwas zu verteidigen haben und eine Waffe tragen dürfen, denken sie, sie haben das Recht—“
    „Das war kein Wachmann , der Cowboy gespielt hat. Ich konnte den Schützen nicht sehen, aber er war nicht einmal in der Nähe von dem Ort, an dem sich die anderen Sicherheitsleute aufhielten. Er war auf dem Dach. Und er hatte ein Scharfschützengewehr.“
    Julian spürte wie das Blut aus seinem Gesicht wich. „Ein Scharfschütze? Bist du dir da sicher?“
    Romeo nickte. „Ich mag zwar selbst kein großer Fan von Waffen sein, aber ich kenne den Unterschied zwischen einem Gewehr und einer Pistole. Davon abgesehen, war die Entfernung zu weit und es war dunkel. Wer auch immer es war, muss also auch ein Nachtsichtgerät gehabt haben. Und einen Schalldämpfer.“
    „Das ist aber ein ziemlich gewaltiger Aufwand um ein relativ kleines und unbedeutendes Museum zu bewachen.“ Die Wahrheit dämmerte ihm bereits, aber Julian wollte sie noch nicht so recht akzeptieren.
    „Jules. Es ging nicht darum, das Museum zu verteidigen. Es ging darum, mich auszuschalten.“
    Das war nur die Bestätigung dessen, was Julian auch schon gefolgert hatte, aber es laut ausgesprochen zu hören, jagte einen Schauer durch seinen Körper, der nichts mit der morgendlichen Kälte zu tun hatte. Die Antwort an sich war beunruhigend, doch sie zog auch noch weitere Fragen nach sich.
    „Wer zum Teufel bist du? Und wage es nicht, mir zu sagen , dass du es mir nicht erzählen kannst, Mister. Du hast mir Antworten versprochen und ich will sie jetzt haben. Warum sollte dir jemand einen Scharfschützen auf den Hals hetzen? Warum es so kompliziert machen? Und warum will dich überhaupt jemand umbringen? Du bist ein Kunstdieb , verdammt noch mal! Du magst zwar einigen Leuten gewaltig auf die Nerven gehen, aber im Grunde genommen bist du harmlos.“
    Romeo sah aus als müsse er jeden Augenblick laut loslachen. „Oh, Jules.“ Er grinste. „Du bist so scharf wenn du dich aufregst. Ich könnte glatt mit dir ins Bett zurück gehen wenn wir nicht so dringend reden müssten.“
    „Genaugenommen kannst du gar nicht mit mir ins Bett zurück gehen, da wir gar nicht zusammen drin waren“, grummelte Julian.
    „Doch, waren wir, letzte Nacht“, erinnerte Romeo ihn sanft. „Schon gut, Jules. Ich weiß, was dich stört. Du hasst es, dass ich mitten in der Nacht aufstehe und dich alleine lasse. Ich weiß das, und ich hasse es auch.“
    „Warum tust du es dann?“
    „Weil ich derzeit einfach zu viel zu tun habe, und einen Teil meiner Arbeit kann ich nur nachts
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