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Ein Königreich für einen Kuss!

Ein Königreich für einen Kuss!

Titel: Ein Königreich für einen Kuss!
Autoren: JENNIFER LEWIS
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auf einen Küchenstuhl und lehnte sich entspannt zurück.
    Vorsichtig zog sie das weiße Seidenband auf und wickelte das Buch aus. Es war schwarz mit einer abstrakten Zeichnung auf dem Umschlag. Als sie begriff, was sie da in den Händen hielt, weiteten sich ihre Augen vor Überraschung. Es war eine Erstausgabe des Romans On the Road von Jack Kerouac aus dem Jahr 1957.
    „Ich weiß doch, wie wichtig Ihnen Bücher sind.“
    Erstaunt starrte sie Vasco an. „Woher haben Sie das?“ Die Ausgabe war viele Tausende Dollar wert.
    „Von einem Freund.“
    „Das kann ich nicht annehmen. Es ist viel zu wertvoll.“ Voll andächtiger Bewunderung drehte sie das Buch vorsichtig um und schlug es zögernd auf. Es war in einem so ausgezeichneten Zustand, dass es sehr gut verwahrt worden sein musste.
    „Ich bestehe darauf. Es macht mir einfach Spaß, das passende Geschenk für die unterschiedlichsten Menschen zu finden.“
    Verblüfft zog sie die Augenbrauen hoch. Woher wusste er, dass sie an den schönen Künsten, besonders aber an Literatur interessiert war? Und dass sie viel mit alten Ausgaben zu tun hatte?
    Er grinste vergnügt, als genieße er es, den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben. „Ich weiß, dass Sie alte Bücher restaurieren. Damit es nicht so aussieht, als wolle ich Ihnen Arbeit aufbürden, habe ich eins in sehr gutem Zustand ausgesucht.“
    „Aber woher kennen Sie meinen Beruf?“
    „Ich habe Ihren Namen gegoogelt.“
    „Ach so.“ Genau das hatte sie auch mit seinem gemacht. Und festgestellt, dass er tatsächlich König eines kleinen Landes in den Pyrenäen war und sein Vermögen im Edelsteinabbau gemacht hatte. Daher konnte er sich diese Kostbarkeit auch leisten.
    „Danke“, sagte sie leise. Trotz der Informationen aus dem Internet waren noch eine Reihe von Fragen offen, die zum Teil etwas peinlich und ihm möglicherweise unangenehm waren. Zum Beispiel die: „Wären Sie bereit, sich einem Vaterschaftstest zu unterziehen?“
    „Selbstverständlich.“
    „Oh …“ Das war einfacher, als sie geglaubt hatte. „Hier in der Nähe gibt es ein Labor, wo so was gemacht wird. Man hat mir gesagt, dass lediglich eine Speichelprobe von Ihnen und von Nicky genommen wird.“
    „Okay.“ Er blickte sie aufmunternd an, als erwarte er noch mehr Fragen.
    Warum also nicht? „Warum haben Sie überhaupt gespendet?“
    Diese Frage schien ihm unangenehmer zu sein. Er beugte sich vor, sah Stella nicht an und druckste ein bisschen herum. „Das … äh … das ist nicht so leicht zu beantworten. Im Wesentlichen wohl, weil ich mein Land und meine Familie verlassen musste und mich hier im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wiederfand, mit fünfzig Dollar in der Tasche.“
    Ihr gefiel seine Offenheit. „Das ist sicher nicht ungewöhnlich. Die meisten Spender sind Studenten, die schnell und problemlos etwas verdienen wollen.“
    „Problemlos … ja, bis man später merkt, was das für Folgen haben kann.“
    Also bedauerte er, was er getan hatte. Das war schade. „Sie dürfen aber nicht vergessen, dass Ihre Spende mir zu dem größten Glück meines Lebens verholfen hat.“
    Nachdenklich sah er sie an. „Sie haben recht“, gab er dann langsam zu. „Vor allem da Nicky dabei herausgekommen ist. Es ist nur eine seltsame Lage, in der man sich plötzlich befindet.“
    Jetzt lächelte er auf eine Art und Weise, dass Stella ganz heiß wurde. Schnell schlug sie die Augen nieder, spürte aber dennoch seinen glühenden Blick, der auf ihr ruhte. Warum sah er sie nur derart intensiv an?
    „Ich möchte Ihnen vorschlagen, dass Sie und Nicky Montmajor besuchen. Dann können Sie es mit eigenen Augen sehen und entscheiden, ob mein kleines Heimatland das Richtige für Sie und Nicky ist.“ Dabei sah er sie ruhig und entschieden an, als wüsste er bereits, dass sie Ja sagen würde.
    Spontan wollte sie deshalb ablehnen. Aber dann fiel ihr ihre verzweifelte wirtschaftliche Lage ein. „Das hört sich gut an.“
    Erstaunt hob er die Augenbrauen. Offenbar hatte er damit gerechnet, einen gewissen Widerstand überwinden zu müssen. „Sehr gut. Dann werde ich mich gleich um die Flüge kümmern. Würde es Ihnen nächste Woche passen?“
    Sollte sie so tun, als müsse sie das erst noch mit ihrem Arbeitgeber besprechen? Oder wusste er bereits, dass sie ihren Job verloren hatte? „Sekunde, ich sehe mal eben in meinem Kalender nach.“ Sie ging ins Wohnzimmer und durchblätterte ihren Terminkalender, in dem so gut wie nichts notiert war. Als sie
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