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Ein Königreich für einen Kuss!

Ein Königreich für einen Kuss!

Titel: Ein Königreich für einen Kuss!
Autoren: JENNIFER LEWIS
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nicht über Wasser halten. Und das auch nur, wenn sie und Nicky nicht krank wurden, das Auto nicht kaputtging und …
    „Wenn ich Ihnen irgendwie behilflich sein kann, dann lassen Sie es mich bitte wissen.“
    Bla, bla, bla … die übliche Floskel. „Kennen Sie zufällig jemanden, der eine Restauratorin für antiquarische Bücher sucht?“ Ihre Stimme klang schrill vor Verzweiflung, denn Berufe wie ihrer waren schon in guten Zeiten schwer zu vermitteln.
    „Leider nicht. Vielleicht können Sie sich an die Inhaber größerer Privatbibliotheken wenden.“
    „Ich kann es ja versuchen.“ Resigniert senkte sie den Kopf. Den Platz im Universitätskindergarten würde sie auch noch verlieren. Also musste sie zusätzlich das Geld für die Kinderbetreuung aufbringen, falls sie einen Job fand. Oder sie musste die kostbaren Bücher auf ihrem Küchentisch restaurieren, während Nicky ihr zwischen den Füßen herumkroch.
    Wie konnte es nur sein, dass ihr Leben innerhalb weniger Stunden völlig aus den Fugen geriet?
    In den folgenden drei Tagen war Stella vollauf damit beschäftigt, sorgfältig verfasste Bewerbungsschreiben mit beigelegtem Lebenslauf an alle Bibliotheken, ob von Universitäten, Museen oder von privater Hand, zu schicken, die sie im Internet fand. Als sie von einer Bibliothek in Michigan zum Bewerbungsgespräch eingeladen wurde, überlegte sie, wie sie das bewerkstelligen sollte. Sie konnte Nicky nicht mitnehmen. Und selbst den besten Freunden wollte sie nicht zumuten, länger als ein paar Stunden auf ihn aufzupassen. Ihre Mutter war drei Jahre zuvor bei einem Skiunfall ums Leben gekommen, und andere enge Verwandte hatte sie nicht.
    „Vielleicht sollte ich Vasco anrufen und ihn als Babysitter anstellen“, sagte sie schmunzelnd zu Karen, obgleich ihr keineswegs zum Lachen zumute war. Karen half hin und wieder tagsüber aus, konnte den Kleinen aber nicht nachts nehmen, weil sie in einem Klub als Bardame arbeitete. Die eigenen drei und acht Jahre alten Kinder ließ sie bei ihrer Mutter.
    „Das wäre sicher eine gute Möglichkeit, ihn endgültig loszuwerden. Meiner Erfahrung nach suchen Männer sofort das Weite, sobald es ums Windelwechseln geht.“
    „Warum hab ich nur früher nicht daran gedacht. Ich hätte ihn einladen und ihm Nicky mit einer randvollen Windel überreichen sollen.“
    „Hat er sich inzwischen gemeldet?“
    „Nein.“ Irgendwie ärgerte Stella sich darüber. Einfach so bei ihr hereinzuschneien und dann tagelang nichts von sich hören zu lassen, das war schon ziemlich unverschämt. Schließlich hatte er ihr Leben durch seine Ankündigung ganz schön durcheinandergebracht.
    „Hm … irgendwie hörte sich das alles auch zu gut an, um wahr zu sein. Vor allem der Mann selbst. Groß, dunkelhaarig, Motorradfahrer und dann noch von königlichem Geblüt?“
    „Das alles beeindruckt mich überhaupt nicht, das kannst du mir glauben.“
    „Ja, ich weiß. Du magst lieber kleine unzuverlässige Rothaarige.“
    „Trevor war nicht rothaarig, sondern aschblond.“
    „Von mir aus. Wie auch immer, er ist daran schuld, dass du von Männern nichts mehr wissen willst. Bist du seit eurer Trennung überhaupt mal wieder ausgegangen?“
    „Dazu fehlt mir die Zeit. Schließlich habe ich jetzt ein Kind.“ Und meine Arbeit, das zumindest hätte sie noch wenige Tage zuvor behauptet. Aber inzwischen hatte man ihr sehr freundlich zu verstehen gegeben, dass sie ihre Sachen abholen und das Büro endgültig räumen solle.
    „Aber die Trennung liegt schon bald drei Jahre zurück, Stella.“
    „Ich habe kein Interesse an einer Beziehung. Mein Leben ist gut ausgefüllt, und ich brauche wirklich keinen Mann, der wieder Unruhe da reinbringt.“
    „Warte nur, bis der Richtige kommt. Aber sei vorsichtig und schlag ihm nicht gleich die Tür vor der Nase zu. Sonst hast du keine Zeit, zu erkennen, dass es der Richtige ist. Du solltest dir vielleicht auch mal Folgendes durch den Kopf gehen lassen: Vasco möchte doch, dass du mit ihm in sein Heimatland kommst. Das ist immerhin besser als Trevor, der auch nach acht Jahren noch nicht mit dir zusammenziehen wollte.“
    „Vasco geht es nur um Nicky. Ich bin ihm vollkommen egal. Außerdem hat er sich noch nicht wieder gemeldet. Kann sein, dass ich nie wieder etwas von ihm höre.“ Leider musste sie viel zu oft an ihn und daran, wie intensiv er sie mit seinen wunderschönen grauen Augen angesehen hatte, denken.
    „Oh, der wird sich wieder melden, da bin ich ziemlich sicher“,
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