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Ein Königreich für einen Kuss!

Ein Königreich für einen Kuss!

Titel: Ein Königreich für einen Kuss!
Autoren: JENNIFER LEWIS
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Damit sind sie automatisch auch von der Pflicht entbunden, Unterhalt zu zahlen.“
    „Dann kann ich dem Mann also sagen, dass er nach dem Gesetz nicht der Vater meines Sohnes ist?“
    „So ist es.“
    Erleichtert atmete Stella auf. „Hat er noch andere Kinder gezeugt?“
    „Diese Information ist vertraulich.“ Die Blondine lächelte eisig. „Ich kann Ihnen jedoch sagen, dass Mr Montoya sämtliche Spenden zurückgezogen hat und nicht mehr mit Westlake Cryobank zusammenarbeiten wird.“
    „So? Wann hat er das getan?“
    „Letzte Woche. Das ist nicht ungewöhnlich. Der Spender kann plötzlich in einer anderen Lebenssituation sein, verheiratet zum Beispiel, und möchte deshalb seine Spenden nicht mehr zur Verfügung stellen.“
    „Verstehe. Aber wie hat er herausgefunden, wer ich bin und wo ich wohne?“
    Ms English tippte eine Minute lang auf ihrer Tastatur herum, dann lehnte sie sich zurück. „Hm, wahrscheinlich schadet es nichts, Ihnen zu sagen, dass Sie als Einzige seinen Samen gekauft haben.“
    „Wenn er also ein talentierter Hacker ist, kann er in Ihren Datenfundus eindringen …“
    „Das ist ganz ausgeschlossen!“
    Wieder seufzte Stella leise. „Aber warum bin ich die Einzige in den letzten zehn Jahren, die seine Spende ausgewählt hat?“
    „Das kann ich Ihnen auch nicht genau sagen. Wir haben ungefähr dreißigtausend Spender. Bei Mr Montoya fällt auf, dass er nicht nur kein Amerikaner, sondern offenbar auch stolz auf seine Herkunft ist. Denn er hat extra angegeben, dass er aus Spanien, besser gesagt Katalonien kommt. Das mag manche Interessentin abgeschreckt haben.“
    Und das war genau das, was Stella besonders angezogen hatte. Wahrscheinlich war den meisten unbekannt, wo Katalonien lag, während Stella darüber ziemlich genau Bescheid wusste. Katalonien war eine Provinz Spaniens mit einer einzigartigen Kultur, mit eigener Sprache und eigenen Gebräuchen, interessant, romantisch und fest verwurzelt in seiner abwechslungsreichen Vergangenheit.
    So wie Vasco Montoya.
    KANN DAS PACIFIC COLLEGE TROTZ STARKER KÜRZUNG DER STAATLICHEN MITTEL ÜBERLEBEN?
    Die Titelzeile sprang Stella geradezu ins Auge, als sie an dem Kiosk auf dem Weg zur Bibliothek vorbeiging. Sofort blieb sie stehen und kaufte die Zeitung. Als sie wenig später im Park auf einer Bank saß, während Nicky neben ihr in seiner Karre schlief, musste sie den Artikel dreimal lesen.
    Das Pacific College war ihr Arbeitgeber!
    Der Staat hatte seine Zuschüsse um fünfzig Prozent gekürzt. Der Präsident des College hatte zwar gegen die Kürzung protestiert und wollte sich um Privatspenden bemühen, meinte aber, dass dennoch einige Programme gestrichen werden müssten.
    Wenig später fand sie in ihrem Büro eine Telefonnotiz vor. Sie solle sofort in die Personalabteilung kommen. Das konnte doch nur bedeuten, dass man auch ihre Stunden und damit ihr Gehalt kürzen wollte … Verzagt ließ sie sich auf ihrem Schreibtischstuhl nieder. Als es klopfte, fuhr sie hoch. Sollte etwa Vasco Montoya … „Herein.“
    Doch es war nicht Vasco, sondern Roger Dales, Dekan des Fachbereichs Kunst – und ihr Boss. „Ich wollte Ihnen nur sagen, wie sehr mir das alles leidtut.“
    „Was tut Ihnen leid?“
    Er stutzte. „Dann haben Sie noch nichts von der Personalabteilung gehört?“
    „Ich … ich hatte heute Morgen einen Termin und bin gerade erst gekommen. Zwar habe ich in der Zeitung gelesen, dass die staatlichen Mittel gekürzt werden sollen, aber ich habe noch keine Zeit gehabt …“ Als sie seine ernste Miene sah, schwante ihr Böses. „Hat man mich entlassen?“
    Ohne sie anzusehen, trat er in den Raum und schloss die Tür hinter sich. „Unsere Gelder für das Buch- und Schriftenarchiv sind komplett gestrichen worden. Das trifft uns alle hart.“ Jetzt hob er den Kopf und blickte Stella bedauernd an. „Leider betrifft das auch Ihren Job.“
    Spontan wollte sie protestieren, unterließ es dann aber. So äußerte man sich nicht dem Dekan gegenüber, und wenn man noch so enttäuscht war. Panik überfiel sie.
    „Die Personalabteilung wird Sie darüber informieren, dass Ihnen noch das Gehalt für zwei Wochen zusteht und die Krankenkasse bis Ende des Monats gezahlt wird“, fuhr er leise fort. „Ich hätte Ihnen zum Abschied gern bessere Bedingungen geboten, aber die finanzielle Situation … na ja, Sie wissen schon.“
    Gehalt für zwei Wochen? Stella hatte zwar ein bisschen was gespart, aber länger als ein halbes Jahr würde sie das auch
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