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Ein Königreich für einen Kuss!

Ein Königreich für einen Kuss!

Titel: Ein Königreich für einen Kuss!
Autoren: JENNIFER LEWIS
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wollen.
    „Ich weiß, dass Sie mich nicht kennen“, fing er wieder an. „Daher habe ich keine andere Möglichkeit gesehen, als mich Ihnen persönlich vorzustellen. Es tut mir sehr leid, dass das alles für Sie ziemlich schockierend sein muss, und ich wünschte, ich könnte Ihnen die Situation erleichtern.“ Freundlich lächelte er sie an. „Sie wissen jetzt, wie ich heiße. Mein Vermögen habe ich durch den Abbau von Edelsteinen gemacht. Ich führe ein weltweit operierendes Unternehmen.“ Jetzt zog er eine andere Karte aus dem Etui.
    Stella nahm sie und las: Vasco Montoya, Präsident von Catalan Mining. Katalanische Bergwerksgesellschaft … Erschrocken sah sie ihn an. Offenbar war er tatsächlich Nickys Vater, denn sie hatte sich für ihn als Spender entschieden, weil es sie beeindruckte, dass er so stolz auf seine Herkunft war. Und auf sie hatte das Ganze sehr exotisch und ansprechend gewirkt. Europa, der alte Kontinent mit seiner Literatur und den bildenden Künsten … Dafür war sie schon immer empfänglich gewesen.
    Und dann diese Augen … Sie hatten das gleiche Grau wie die ihres Sohnes.
    „Ich möchte Ihnen keinen Kummer machen“, fuhr Vasco fort. „Ich möchte nur meinen Sohn kennenlernen. Als Mutter verstehen Sie das doch bestimmt. Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein Kind und kämen nie in Kontakt mit ihm.“ Wieder warf er einen Blick auf Nicky. „Es ist, als wäre irgendwo ein Teil Ihrer Seele vorhanden und Sie wüssten nicht, wo.“
    Ihr wurde das Herz schwer, denn ihr war klar, dass er recht hatte. Durfte sie ihrem Sohn wirklich verbieten, seinen Vater kennenzulernen? „Okay, kommen Sie rein.“
    Vasco trat ein und schloss die Tür hinter sich. Dann folgte er Stella Greco durch einen kurzen Flur in ein helles, sonnendurchflutetes Wohnzimmer. Auf dem schimmernden Holzboden lagen bunte Spielsachen verstreut, und das kleine weiche Sofa sah aus, als würde es stark strapaziert.
    Irgendwie war ihm seltsam zumute. Dass er gekommen war, hatte eher mit einer Art Pflichtgefühl zu tun gehabt, denn die Thronfolge musste gesichert sein, damit es in diesem Punkt in Zukunft keine Probleme geben würde. In diesem Zusammenhang hatte er auch überlegt, für wie viel Geld diese Stella Greco ihm wohl das Kind überlassen würde. Jeder Mensch war käuflich, außerdem konnte er, Vasco, garantieren, dass der Kleine in gesicherten Verhältnissen aufwachsen würde.
    Doch als er in die großen grauen Kinderaugen sah, dachte er nicht mehr an die Thronfolge und das Geld. Da passierte etwas mit ihm, und er wusste sofort, dies war sein Sohn, zu dem er bereits eine Bindung verspürte, wie er sie noch nie zuvor verspürt hatte. Vor allem als das Kind nach seinem Finger gegriffen hatte. Stella setzte den Kleinen auf den Boden, Vasco hockte sich hin, und sofort kam Nicky halb krabbelnd, halb laufend auf ihn zu. „Wie heißt er denn?“, wollte Vasco wissen.
    „Nicholas Alexander. Ich nenne ihn Nicky.“ Das kam zögernd, so als habe sie immer noch Angst, dem Fremden Einblicke in ihr Leben zu gewähren.
    „Hallo, Nicky.“ Vasco hielt ihm lächelnd die Hand hin.
    „Ha…lo …“ Der Kleine strahlte.
    Überrascht riss Stella die Augen auf. „Haben Sie gehört? Er hat ‚hallo‘ gesagt, sein erstes Wort!“
    „Klar. Er wollte seinen Vater begrüßen“, erwiderte Vasco stolz. Dabei wusste er genau, dass sein Anteil an diesem Wunder nur in ein bisschen DNA bestand. Er warf Stella einen neugierigen Blick zu. Damals hatte er von seiner königlichen Abstammung nichts wissen wollen und deshalb eine böse Genugtuung darin gefunden, seinen ach so kostbaren Samen für ein paar Dollar zu verkaufen. Aber sie, weshalb hatte sie diesen Weg gewählt? Seine Nachforschungen hatten ergeben, dass die Empfängerin in der örtlichen Universitätsbibliothek arbeitete und antiquarische Bücher restaurierte. Natürlich hatte er sich sofort eine vergrämte Jungfer vorgestellt und war total überrascht gewesen, als Stella ihm die Tür geöffnet hatte.
    Denn sie war ausgesprochen hübsch, zu hübsch, als dass sie es nötig gehabt hätte, auf diese Weise schwanger zu werden. Das halblange, golden schimmernde Haar umrahmte ein herzförmiges Gesicht mit entzückenden Sommersprossen, einer kleinen Nase und haselnussbraunen Augen. Ob sie überhaupt schon dreißig war? Auf keinen Fall war sie bereits in einem Alter, in dem sie Angst vor der tickenden biologischen Uhr haben musste. Vielleicht hatte sie einen Mann, der keine Kinder zeugen
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