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Ein königlicher Skandal

Ein königlicher Skandal

Titel: Ein königlicher Skandal
Autoren: ROBYN DONALD
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des Befalls“, erklärte Max. „Er übernimmt das Organisatorische, damit der Export nicht zusammenbricht.“
    „Und wie fing alles an?“, erkundigte sie sich.
    „Giovanni Carini begriff, dass es ohne Fortschritt nicht weitergeht. Durch seine Erfolge mit den königlichen Weingärten genießt er bei den Winzern ein hohes Ansehen. Ohne ihn hätte ich gegen viel größeren Widerstand ankämpfen müssen.“
    Rosa erfuhr Details über sein Leben, die sie wie kleine Schätze tief in ihrem Herzen verwahrte. „Auch ohne Giovanni hättest du die Leute irgendwann überzeugt“, erklärte sie fest überzeugt. „Du scheinst Misserfolge gar nicht zu kennen.“
    „Ich bin durchaus schon mal gescheitert“, entgegnete er kühl. „So, hier ist der erste Weingarten.“
    Zwei bewaffnete Soldaten bewachten die Sperre, die auf der Zufahrtsstraße errichtet worden war. Als sie den Fahrer erkannten, salutierten sie und machten den Weg frei. Der Wagen rollte langsam durch eine breite niedrige Wanne, in der Desinfektionsmittel schwamm.
    „Zutritt nur mit Sondergenehmigung“, bemerkte Max. „Bisher scheinen die Vorsichtsmaßnahmen zu wirken. Die Weinstöcke wurden sofort beschnitten und jedes Blatt und jeder Zweig verbrannt. Hoffen wir, dass wir den Bestand retten können“, fügte er mit einem Blick in ihre angespannte Miene hinzu.
    „Das hoffe ich auch“, erwiderte Rosa leise. „Es ist allerdings nicht wahrscheinlich. Wenn der Mehltau sich erst einmal in den Pflanzen festgesetzt hat, sind sie verloren und müssen mitsamt den Wurzeln verbrannt werden. Wir können möglicherweise nur erreichen, dass die Seuche sich nicht weiter ausbreitet.“
    „Und wie?“, fragte er beherrscht. „Wo immer der Mehltau ausgebrochen ist, hat er die Pflanzen zerstört.“
    „Wir haben ein Mittel entwickelt, das vielleicht eine völlige Trendwende bedeutet“, erklärte Rosa ruhig. „Es ist genau auf den Pilz zugeschnitten, der den Mehltau verursacht. Der Nährboden wird nicht davon beeinträchtigt. Doch selbst wenn unser Mittel wirkt, rettet es nicht die bereits infizierten Weinstöcke. Wir hoffen, dass es die Ausbreitung des Befalls stoppt.“
    „Dann werden also die infizierten Weingärten zerstört“, stellte er düster fest.
    „Leider ja“, bestätigte sie. „Wenn wir das Erdreich zwischen den befallenen und den gesunden Weingärten behandeln, retten wir den restlichen Bestand.“
    Giovanni und einige andere Männer warteten bereits im Hof vor dem Haus. Rosa nickte den Winzern lächelnd zu, sobald der Wagen hielt. Als sie Giovanni musterte, hatte sie das seltsame Gefühl aus, sein Gesicht schon einmal wo ganz anders gesehen zu haben. Sonderbar. Mit dem Alter hatte er wohl Falten bekommen. Trotzdem waren seine Gesichtszüge sehr beeindruckend. In seiner Jugend hatte er bestimmt großartig ausgesehen.
    Die Gene von San Rinaldi, dachte sie kopfschüttelnd. Nachdem Rosa ausgestiegen war, richtete sie sich jedoch zu schnell auf und taumelte. Hastig griff sie nach der Wagentür und hielt sich an dem heißen Metall fest.
    Max war sofort bei ihr, legte die starken Arme um sie und stützte sie. Ihr Gesicht lag dicht an seiner muskulösen Brust.
    „Du hättest dich hinlegen sollen, du kleiner Dummkopf“, sagte er zu ihr. Und während sich in ihrem Kopf alles zu drehen schien, erteilte Max den Wartenden mit tiefer Stimme Befehle. Rosa bekam die Worte nur wie aus weiter Ferne mit.
    Allerdings verstand sie genug, um matt hervorzubringen: „Mit mir ist alles in Ordnung. Im Ernst, Max. Ich werde mich jetzt nicht hinlegen.“
    Abgesehen von dem kurzen Händedruck am Flughafen berührte er sie jetzt zum ersten Mal. Mit sechzehn hatte sie von Max geträumt und alles verschlungen, was über ihn und seine Erfolge in den Medien berichtet wurde. Und sie hatte heimlich geweint, weil sie nie so schön sein würde wie seine eleganten Geliebten.
    Rosa wusste damals wie heute, dass sie ihm nie so nahe sein konnte, wie sie es sich wünschte. Die Wärme seines Körpers hüllte sie ein, ein angenehmes Prickeln lief ihr über die Haut. Trotzdem schaffte Rosa es, sich von ihm zu lösen und den Kopf hochzuhalten.
    „Ist mit dir wirklich alles in Ordnung?“, fragte er rau und musterte sie eingehend. Seine Stimme klang gereizt, doch es schwang noch etwas anderes mit.
    Männer konnten ohne Probleme eine Frau begehren, die sie nicht liebten. Max ging zwar sofort auf Distanz und ignorierte die erotische Spannung zwischen ihnen. Dennoch hatte Rosa einen Moment lang
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