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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Arnold Küsters
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Koch?« Robert Mayr steckte den Ausweis wieder ein.
    »Das bin ich, ja. Warum?«
    »Wissen Sie noch, was Herr Büschgens am Abend, bevor er starb, bei Ihrem Vater bestellt hat?«
    »Natürlich weiß ich das. Herr Büschgens hat Schupfnudeln bestellt. Er war ganz verrückt nach unseren Schupfnudeln, kann man sagen.« Der Koch lächelte. »Ich weiß eigentlich nicht genau, warum. Wir machen sie ganz einfach. Wollen Sie welche zum Abendessen? Ich bereite sie Ihnen ganz frisch zu.«
    »Nein danke.« Mayr musste an die Vergiftungssymptome Angstzustände und Übelkeit denken. Die konnte er jetzt nicht brauchen. »Vielleicht ein anderes Mal. Sagen Sie, wer hat Zutritt zur Küche? Außer Ihnen und Ihrem Vater, meine ich?« Robert Mayrs Stimme klang nun nicht länger sanft und rücksichtsvoll.
    Der Koch machte ein besorgtes Gesicht und trat unwillkürlich einen Schritt zurück. »Nur das Küchenpersonal, das sind drei Frauen aus der Nachbarschaft, und unsere beiden Kellnerinnen. Sonst niemand. Warum fragen Sie?«
    »Die Schupfnudeln.«
    »Ich verstehe Sie nicht.«
    »Die Schupfnudeln waren möglicherweise vergiftet. Ernst Büschgens ist möglicherweise an vergifteten Schupfnudeln gestorben.«
    Gerhard Mader musste sich am Tisch festhalten. Sein Gesicht wurde weiß. »Um Gottes willen. Das kann nicht sein. Ich habe doch gehört, dass er sich den Strick genommen hat.«
    »Vielleicht wollte jemand ganz sichergehen. Der Bericht unseres Rechtsmediziners ist aber eindeutig. Das Opfer hat Schupfnudeln gegessen und ist mit Solanin vergiftet worden. Ich fürchte, Ihre Küche wird vorläufig kalt bleiben. Sie müssen mit aufs Präsidium kommen.«
    Der junge Koch blieb stumm. Die Knöchel seiner Hände waren weiß, so sehr klammerte er sich an den Küchentisch. Er schüttelte immerzu den Kopf. Gerhard Mader stand sichtlich unter Schock.
    Robert Mayr zog sein Mobiltelefon aus der Jackentasche und wählte die Nummer seines Büros. »Schorsch? Nimm dir zwei Kollegen und fahr zum Großmarkt raus. Martin Mader könnte noch dort sein. Nehmt ihn mit und bringt ihn her.« Er deckte mit einer Hand das Handy ab und sah den jungen Mader an. »Gemüse? Lederhose?« Gerhard Mader wischte sich zum wiederholten Mal seine Hände am Handtuch ab, das er vor seinem Bauch zwischen die Bänder seiner Schürze gesteckt hatte, und nickte. Mayr nahm die Hand vom Handy. »Ihr erkennt’s ihn an seiner Lederhose. Kuhfellpantoffeln. Ja, du hast richtig gehört. Klein, rund, Kugelblitz. Was? Nein, bring ihn ins Büro. Ach was, kommt doch lieber mit ihm her. – Was? Jetzt gib schon a Ruah. Erklär ich dir später! Und, Schorsch, schick die Spurensicherung zu mir rauf.«
    Keine zwei Stunden später glich der Gasthof Zum Kreuz einem Bienenstock, allerdings ohne Honig.

IX.
    »Sie müssen doch zugeben, eine Menge Indizien sprechen gegen Sie. Sie haben auch auf den Bichler-Hof spekuliert, im Mageninhalt von Büschgens wurden Spuren eines Kartoffelgifts gefunden, in den Resten der Schupfnudeln, die Sie Herrn Büschgens serviert haben, um genau zu sein. Das sieht doch alles sehr nach Rache oder Neid aus. Klassische Mordmotive. Sie sollten sich genau überlegen, was Sie jetzt sagen, Herr Mader. Ich denke, Sie brauchen einen Anwalt.« Robert Mayr sah den Wirt eindringlich an.
    »Sind Sie wahnsinnig? Das stimmt doch alles nicht! Ich bring doch keine Gäste um! Ich begehe doch keinen Mord! Niemals! Für was denn? Stimmt, ich habe mich für den Hof interessiert. Aber das ist doch nicht strafbar! Ich habe halt Pech gehabt beim Bieten. So ist das im Leben. Deshalb bringt man doch keine Leut’ um! Ich habe mir nichts vorzuwerfen!« Maders dunkle Augen funkelten vor Entsetzen, Empörung und Zorn. »Und außerdem, Ihr Zimmer ist ab sofort belegt. Bitte verlassen Sie mein Haus.«
    »Wir werden sowieso zusammen nach Kempten ins Präsidium fahren, Herr Mader. Kein Problem.«
    »Hören Sie, das Gift kann doch auf alle möglichen Arten in den Magen des Toten gelangt sein!« Martin Mader versuchte, sich in die Gedankenwelt eines Kommissars hineinzuversetzen. »Vielleicht hat man ihm das Gift ja auch gespritzt. Oder es war ein Unfall, ein unglücklicher Zufall. Das kann doch sein, oder? Kommt das Gift nur in Kartoffeln vor? Nein.« Martin Mader sah Robert Mayr hoffnungsvoll an. »Kann doch sein, dass Büschgens auf dem Weg hierher unterwegs Pommes frites gegessen hat, die verdorben waren? Oder Knödel. Die Raststätten an den Autobahnen sind auch nicht immer astrein. Nicht umsonst hat
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