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Ein Killer für Rockford

Ein Killer für Rockford

Titel: Ein Killer für Rockford
Autoren: Mike Jahn
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wollen?«
    Sara Butler dachte einen langen Augenblick nach.
    »Okay«, sagte sie, »ich tu's.«
    Sie lächelte, streckte ihre Hand über den Tisch und schüttelte Rockfords Hand. Er fühlte sich stolz, als ob er zu den Leuten im Restaurant gehörte, die alle das eine oder andere Geschäft abzuschließen schienen.
    »Und nun«, sagte sie und nahm einen langen Schluck von ihrem Drink, »sagen Sie mir, was Sie tun wollen.«
    »Ich habe mir die Vergangenheit von Mrs. Elias angesehen«, sagte Rockford, »und dabei etwas Merkwürdiges entdeckt.«
    »Und was?«
    »Vor drei Jahren war sie als Tänzerin in Los Angeles beschäftigt.«
    »Als Tänzerin?«
    »Für eine Jazz-Dance-Gruppe. Wissen Sie, was Jazz Dance ist?«
    »Ja.«
    »Nun, sie war dabei. Eine kleinere Gruppe, die hin und wieder Arbeit in einer der Fernseh-Unterhaltungsshows gefunden hat. Sie wissen schon, wo ein paar Burschen singen und eine Menge Leute im Hintergrund herumhopsen.«
    »Ich verstehe.«
    »Das war ihre Arbeit.«
    »Was ist daran so merkwürdig?«
    »Sie heiratete einen Burschen namens William Elias. Er war achtundsechzig Jahre alt und sah aus, als ob er gerade aus einem Staubsauger geschüttelt worden wäre. Aber er besaß zehn Millionen Dollar …«
    Sara zog die Augenbrauen überrascht hoch.
    »Zehn Millionen?«
    »Mehr oder weniger. Plusminus hunderttausend.«
    »Und sie hat ihn geheiratet?«
    »In Las Vegas, wo sie in einem Chor auftrat. Ich weiß, das hört sich billig an, aber es passiert eben.«
    »Ich verstehe«, nickte sie.
    »Und dann starb er.«
    »Das müssen wir alle.«
    »Er starb in der Hochzeitsnacht«, erklärte Rockford gelassen.
    »Das ist allerdings selten«, sagte sie.
    Rockford nickte zustimmend.
    »Er kratzte ab. Fiel wie ein Herbstblatt im Oktober.«
    »Ich muß zugeben …«
    »… es ist sehr seltsam, ich weiß. Und es war ein ziemlicher Skandal. Jedenfalls schrieben das die Zeitungen. Ich hoffe morgen mehr darüber zu erfahren. Dann fahre ich nach Vegas und interviewe den Leichenbeschauer.«
    »Wieviel kostet mich das?«
    »Fragen Sie lieber nicht. Bisher war es noch Spaß.«
    »Mr. Rockford, ich weiß wirklich nicht, was ich mit Ihnen anfangen soll …«
    »Ihnen wird schon was einfallen. Vielleicht nach einem weiteren Drink.«
    »Ganz bestimmt.«
    Rockford bestellte noch eine Runde, und die Drinks wurden schnell und ordentlich serviert.
    »Wie hängt diese Geschichte über Mrs. Elias mit meinem Vater zusammen?«
    »Keine Ahnung. Es passierte länger als zehn Monate vor dem Tode Ihres Vaters. Aber das Angebot mit Nicks medizinischer Hochschule ist auch höchst seltsam. Und da ich grundsätzlich nicht an Zufälle glaube, werde ich mich darum kümmern.«
    Sie sah ihm in die Augen.
    »Danke, Mr. Rockford«, sagte sie.
    »Jim«, ergänzte er.
    »Okay … James.«
    Sara Butlers Augen durchbohrten Rockford, blickten in sein Inneres, so daß er sich nackt vorkam. Da er spürte, daß sie ihm näherkam, und da er nicht genau wußte, wie er sich verhalten sollte, leerte er schnell sein Glas.
    »Was ist los?« fragte er.
    »Ich … ich mag Sie mit Krawatte«, sagte sie.
    »Dann sind Sie zu zweit.«
    Sie blickte ihn fragend an.
    »Sie und meine Mutter.«
    Er lächelte.
    »Und sonst niemand?«
    Es war eine Suggestivfrage, aber Rockford war gewillt, sich fangen zu lassen.
    »Ich glaube nicht, daß sich sonst noch jemand darum schert«, sagte er.
    »Oh, jetzt flunkern Sie aber.«
    »Vielleicht bin ich wirklich romantisch.«
    »Sehr.«
    »Verzeihen Sie. Was möchten Sie essen?«
    »Nur Fettucini Alfredo. Ich bin nicht besonders hungrig. Und Sie?«
    »Kalbsteak Marsala. Es ist mein Lieblingsgericht.«
    »Mr. Rockford, ich glaube, Sie haben wirklich das Zeug zu einem gebildeten Menschen.«
    »Ich möchte lieber nichts anderes sein, als ich bin.«
    »Leben Sie wirklich allein?« fragte sie mit erstauntem Gesichtsausdruck.
    »Nur mit Rocky.«
    »Ihr Vater?«
    »Richtig. Nun, hin und wieder treffe ich auch mal jemanden.«
    »Aber meistens wieder.«
    »Ich bin ein vielbeschäftigter Mann«, sagte er und fühlte sich ein wenig unbequem.
    »Das sind wir alle. Warum bestellen Sie nicht?«
    Rockford rief den Ober und bestellte.
    »Warum nennen Sie mich nicht Jim?« fragte er.
    »Weil ich nicht möchte. Ich werde Sie James nennen.«
    »Oh, um Petri willen …«
    »Schweigen Sie. Ich zahle, und Sie haben zu gehorchen. Warum leben Sie in einem Wohnwagen?«
    »Ich glaube, diese Frage habe ich schon beantwortet. Er ist billig, erdbebensicher und
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