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Ein Iglu für zwei (German Edition)

Ein Iglu für zwei (German Edition)

Titel: Ein Iglu für zwei (German Edition)
Autoren: Sabine Richling
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erfuhr er, dass du der Presse gegenüber vor deinem Haus verkündet hättest, niemals mit ihm zusammen gewesen zu sein, und kurze Zeit später gab es Gerüchte, dass du mit einem Richard Daniels liiert wärst. Seine Darstellung der Dinge ist eine ganz andere als deine. Ihr hättet darüber reden sollen.“
    „Was sagst du da ...?“
    Er lag im Krankenhaus? Ein Autounfall? Aber ... das erklärt ja alles! Jetzt verstehe ich. Und diese Elisabeth hat die Geschichte ganz geschickt verdreht. Diese Schlange!
    „Davon hat er mir nichts gesagt. Ich wusste von all dem nichts. Und ich dachte, er wollte nichts mehr von mir wissen.“
    „Dasselbe hat er über dich gedacht.“
    Nun wird mir alles klar. Sein Verhalten gestern Abend und all seine Bemerkungen, auf die ich mir keinen Reim machen konnte.
    „Dad, bitte gib mir den Wagenschlüssel! Ich muss ihm nach!“
    „Ich werde dich fahren!“, beschließt mein Vater, während er sich schon die Jacke überzieht und aus dem Haus eilt.
    Verblüfft über seinen Entschluss folge ich ihm und setze mich auf den Beifahrersitz des Jeeps. Hoffentlich weiß er noch, wo das Gaspedal sitzt. Gewöhnlich schleicht er fast im Schritttempo umher. Das könnte wertvolle Zeit kosten. Mit quietschenden Reifen rast er los, sodass ich in den Sitz gedrückt werde. Wow! Wo hat er denn das gelernt? Mein Vater zeigt selten Emotionen. Aber der Kern unter seiner harten Schale ist butterweich. Er nimmt sich vieles sehr zu Herzen, auch wenn er darüber nicht spricht.
    Nach einer guten halben Stunde können wir Dannys Fahrzeug in der Ferne erkennen. Mit dem Jeep kommen wir in diesem Gelände weitaus schneller voran, als Danny mit seinem kleinen Leihfahrzeug. Wenn er aber die Kreuzung vor uns erreicht, die auf die gut ausgebaute Hauptstraße führt, haben wir keine Chance mehr, ihn einzuholen. Das weiß auch mein Vater, daher fährt er bereits am absoluten Limit. Aber mehr ist nicht drin. Wir werden es nicht schaffen. Doch plötzlich weicht mein Vater von der eigentlichen Route ab und fährt mitten durchs Gelände. Hoffentlich weiß er, was er tut. Die Schotterstraße war bereits holprig, doch was jetzt kommt, dreht mir den Magen um. Krampfhaft halte ich mich im Innenraum des Wagens fest, aber ich werde durchgeschüttelt wie ein Cocktail. Jetzt bemerke ich, dass die Straße eine Biegung macht und wir durch diese waghalsige Maßnahme enorm aufholen. Doch wir schaffen es nicht. Ein Hügel schneidet uns den Weg ab. Die Schotterstraße wird um diesen Hügel geleitet, bevor sie auf die Hauptstraße trifft. Mit dem Jeep erreichen wir nichts mehr. Mir bleibt nur noch eines: Ich muss, so schnell ich kann, über diesen Hügel klettern. Vielleicht erwische ich ihn dahinter.
    „Daddy, halt sofort an!“
    Kurzerhand springe ich aus dem Wagen und laufe über die Anhöhe. Dannys Auto biegt gerade um die Kurve, als ich blindlings auf die Straße hüpfe, um mich ihm in den Weg zu stellen. Über den Schotter rutschend, kommt er knapp vor meinen Knien zum Stehen. Schäumend vor Wut stürzt er aus dem Fahrzeug.
    „Bist du denn völlig übergeschnappt?! Du kannst doch nicht einfach vors Auto springen! Was, wenn ich nicht mehr hätte rechtzeitig bremsen können?!“
    Ohne auf seine Beschimpfungen zu reagieren, eile ich aufgeregt zu ihm und greife nach seiner Hand.
    „Danny, ich wusste nichts davon, dass du an diesem Abend einen Unfall hattest. Ich habe es eben erst erfahren.“
    Barsch entreißt er mir seinen Arm.
    „Warum sagst du mir das jetzt? Glaubst du, ich wüsste nicht, dass du mir was vormachst?“
    „Aber das ist nicht wahr! An diesem Abend, als du nicht mehr wiederkamst, hat mich diese Elisabeth angerufen und mir gesagt, ich solle dich vergessen und du würdest bei ihr sein. Sie hat mir nichts von deinem Unfall erzählt. Ich dachte, du wärst wieder mit ihr zusammen. Wie konnte ich wissen, dass sie mich belogen hat?“
    „Das habt ihr euch ja fein ausgedacht. Dein Bruder, deine Eltern und du – ihr steckt doch alle unter einer Decke. Hast du dich darum von mir schwängern lassen? Geht es dir um Geld? Ist es das, was du von mir willst?“
    Geld? Was soll ich mit Geld? Er sollte wissen, dass diese Behauptung an den Haaren herbeigezogen ist. Was kann ich denn noch sagen, damit er endlich versteht?
    „Ich brauche kein Geld! Ich brauche dich! Unser Kind braucht dich! Wenn du mir nicht glaubst, dann frag doch deine Elisabeth. Wäre sie nicht gewesen, dann wäre es niemals so gekommen.“
    „Jetzt machst du’s dir ja
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