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Ein Himmel voller Sterne

Ein Himmel voller Sterne

Titel: Ein Himmel voller Sterne
Autoren: Nora Darius
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sich nicht ausgedrückt. Er war zwar noch nicht ganz gesund, aber sein Gedächtnis funktionierte perfekt. „Sie haben mich durchschaut.“
    „Nun ja, ich kann Sie verstehen. Bettina ist tatsächlich ein ganz besonderer Mensch.“
    „Ich weiß. Und ich … Also, um ehrlich zu sein, es gibt da ein paar Missverständnisse zwischen uns, die ich so schnell wie möglich ausräumen möchte. Leider bin ich noch in der Klinik, wie Sie vielleicht auch wissen.“
    „Ja. Ich hoffe, es geht Ihnen besser.“
    Karsten grinste, doch das konnte Verena nicht sehen. „Ich fühle mich zumindest gut genug, um die Boutique persönlich zu eröffnen“, sagte er. „Sicher muss ich nicht extra betonen, dass diese Info unter uns bleiben muss.“
    „Na ja …“ Die Agenturchefin zögerte. „Es wird nur schwer möglich sein, Bettina Gehrmann ohne die Nennung des konkreten Auftraggebers in die Schweiz zu ordern.“
    „Stimmt.“ Karsten überlegte. „Ich könnte die Bogners fragen. Wir sind ganz gut bekannt. Wenn ich ihnen erkläre, um was es geht … Ja, so machen wir es. Sagen Sie Bettina einfach, es handele sich um die Eröffnung eines neuen Bogner-Shops.“
    Verena Trautinger hatte ihre Zweifel, ob dieser Plan gelingen könnte, aber sie behielt sie für sich. KORY-Moden war ein bedeutsamer Konzern, der inzwischen weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt war. Es war sicher geschäftlich von Vorteil, wenn sie sich den Firmenchef gewogen machte.
    + + +
    „Meine Güte, davon träumt der Mensch! Und du machst ein Gesicht, als hättest du gerade ein Date mit George Clooney versäumt!“ Kim schüttelte Bettina leicht an der Schulter. „Wenn du willst, komme ich mit. Als deine persönliche Assistentin. Ich wollte schon immer mal nach St. Moritz!“ Sie verdrehte schwärmerisch die Augen. „Ich seh mich schon am Rad des vereisten Polofelds stehen. Neben mir ein paar Millionärsgattinnen – aber die Männer sehen nur mich.“ Sie grinste. „So was wäre doch ein Filmstoff, oder?“
    Jetzt musste auch Bettina lachen. „Die Szene gab’s schon mal. Vergessen?“
    „Nein, natürlich nicht. Außerdem … so ein braun-weißes Tupfenkleid passt auch nicht nach Moritz!“ Sie betonte die erste Silbe – was besonders vornehm klingen sollte. Ihr lachendes Gesicht aber sagte, dass sie vom Schicki-Micki-Image des Engadiner Skiortes nicht viel hielt.
    „Du bist unmöglich, Kim!“
    „Ich weiß. Und du bist dumm, wenn du den Job nicht annimmst. Das sind doch fast schon Ferien!“
    Bettina schüttelte den Kopf. „Du machst dir Illusionen, Kleine. Ich bin sicher, dass ich nicht mal eine Skipiste zu Gesicht bekommen werde.“
    „Aber du nimmst deine Bretter mit, ja?“
    Die ältere Schwester zögerte. „Ich weiß nicht … die hab ich seit drei Jahren nicht mehr benutzt.“
    „Dann kauf dir neue. Oder leih dir welche.“
    „Darum geht’s doch nicht. Die Skier reichen mir vollkommen aus. Aber ob ich mich überhaupt noch auf ihnen halten kann, ist die Frage.“
    „Ach was, das ist wie mit dem Radfahren, das verlernt man auch nicht. Also sagst du zu, ja? Und ich kann mit?“
    „Hast du keine anderen Verpflichtungen?“
    „Nö.“ Kim zuckte mit den Schultern. „Zumindest gibt es nichts, was nicht auf mich warten könnte.“
    „Du bist unmöglich, weißt du das?“
    „Aber lieb, nicht?“
    Was sollte Bettina dagegen sagen? Kim war wirklich lieb. Und von einem ansteckenden Optimismus. Gerade jetzt, da es Bettina nicht besonders gut ging, tat ihr die Gesellschaft der Schwester gut.
    „In Ordnung, du kommst mit. Als Mädchen für alles.“
    „Klasse!“ Kim strahlte – und begann schon Pläne zu machen, wie der Aufenthalt in St. Moritz aussehen sollte. Dass sie dort arbeiten musste, verdrängte sie geschickt.
    Bettina hingegen bereitete sich so sorgfältig wie immer auf den neuen Auftrag vor. Allerdings irritierte es sich ein wenig, dass ihr Verena Trautinger nur vage Angaben machen konnte, das war sie von der Agentin nicht gewohnt. Da sie aber trotz zweimaligem Nachhakens keine konkreten Infos bekommen hatte, beschloss sie, einfach alles auf sich zukommen zu lassen. Manchmal war es sogar ganz gut, wenn man improvisieren konnte. Und dort oben in dem Bergen, wo man zu dieser Jahreszeit mit reichem Schneefall rechnen musste, war das wahrscheinlich sogar angebracht.
    Kurz überlegte sie, ob sie fliegen sollte, verwarf den Gedanken dann aber wieder. Mit dem ganzen Equipement zu fliegen war ziemlich umständlich. Da war es gescheiter,
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