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Ein Hauch von Moder

Ein Hauch von Moder

Titel: Ein Hauch von Moder
Autoren: Jason Dark
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doch herauszufinden sein.«
    Sir James erwartete uns nicht allein. Bei ihm befand sich der neue Kollege, den ich noch nicht gesehen hatte. Im Gegensatz zu ihm wirkten Suko und ich wie Landstreicher.
    Basil Hartford sah in seinem modernen grauen Designer-Jackett und der schwarzen Hose sehr elegant aus. Er trug ein Streifenhemd und eine gestreifte Seidenkrawatte.
    Vom Typ her konnte man ihn als Manager einstufen. Ein Mann, der sich durch nichts aus der Fassung bringen ließ und jedes Ziel erreichte, das er einmal anvisiert hatte.
    Sir James machte uns beide bekannt. Wir reichten uns die Hände. Sein Druck war kräftig. »Ich habe viel von Ihnen gehört, Mr. Sinclair, und freue mich, Sie endlich einmal persönlich kennenzulernen.«
    Ich winkte ab. »Glauben Sie nur ein Achtel von dem, was Sie gehört haben, Mr. Hartford.«
    »Keine falsche Bescheidenheit. Ich habe mir diese Stelle nicht ohne Grund ausgesucht. Ich möchte lernen und später an verantwortlicher Position etwas für Sie tun können.«
    »Das wäre gut.«
    »Ich möchte in die Verwaltung und…« Er hob die geraden Schultern.
    »Nun ja, bis dort ist es noch ein weiter Weg, wie Sie sich denken können.«
    Sir James bot uns Stühle an, nahm selbst Platz und spielte mit einem Bleistift. »Ich habe Sie zu mir kommen lassen, um mit Ihnen über die Aufgaben des Mr. Hartford zu sprechen. Wenn es sich eben ermöglichen läßt, möchte ich, daß Mr. Hartford bei Ihnen bleibt und lernt.«
    Sir James wartete auf einen Kommentar. Da Suko schwieg, redete ich.
    »Das kann aber gefährlich werden«, warnte ich.
    »Das weiß Mr. Hartford auch. Er wird sich dann, wenn möglich, entsprechend zurückhalten.«
    »Wie stehen Sie zu unserer Arbeit?« erkundigte ich mich bei dem neuen Kollegen.
    »Sehr positiv.«
    »Das ist mir zu allgemein. Können Sie nicht konkreter werden, Mr. Hartford?«
    »Gern. Ich glaube daran, daß es gewisse Mächte und Kräfte gibt, die den Menschen das Leben schwermachen wollen und die aus dem Bereich der Hölle stammen. Ist das konkreter?«
    »Ja. Und diese Mächte wollen Sie bekämpfen?«
    Er nickte mir lächelnd zu. »Zumindest werde ich mich darum bemühen, Mr. Sinclair.«
    Mir gefiel dieser Mr. Hartford nicht so recht. Er war mir einfach zu glatt, zu sehr von sich überzeugt. Vielleicht tat ich ihm auch Unrecht, weil ich mich von seinem Äußeren hatte blenden lassen, aber als Kollege, wenn ich ihn mit Suko und mir verglich, konnte ich ihn mir dennoch schwerlich vorstellen.
    Sir James merkte etwas von meinen Vorurteilen. Er gab aber keinen Kommentar und krauste nur die Stirn. Dann holte er tief Luft und lehnte sich zurück.
    »Uber Einzelheiten, Mr. Hartford, reden Sie am besten mit den beiden Herren persönlich. Ich habe Ihnen nur einen allgemeinen Einblick in unsere Arbeit gegeben.«
    »Das ist selbstverständlich, Sir.«
    Der Superintendent stand auf. Auch wir erhoben uns. Suko und Hartford konnten den Raum verlassen, mit mir wollte Sir James noch reden.
    »Einen Augenblick noch, John.«
    »Sir.«
    Mein Chef wartete, bis die Tür verschlossen war. Dann lächelte er. »Sie stehen dem neuen Kollegen eher skeptisch gegenüber habe ich das Gefühl?«
    »Sagen wir abwartend.«
    »Ich spürte es an Ihrer Reaktion.«
    »Das ist möglich. Wissen Sie, Sir, bisher sind wir zu zweit recht gut über die Runden gekommen. Wieso jetzt ein dritter Kollege?«
    »Er soll ja nicht für immer bleiben, nur mal reinschauen.«
    »Das haben Sie bisher stets abwenden können.«
    »Stimmt. Nur sieht die Sache bei Basil Hartford anders aus. Er ist mir gewissermaßen aufgezwungen worden.«
    Ich nickte, enthielt mich aber sonst eines Kommentars.
    »Wollen Sie nicht wissen, von wem?« hakte Sir James nach, wobei er lächelte.
    »Von ganz oben, nehme ich an.«
    »Stimmt. Die Hartfords haben blendende Beziehungen.«
    »Wo stammen sie her?«
    »Ich will mal sagen, sie gehören zu einem uralten Adel. Da steckt nicht nur Geld dahinter, auch andere Dinge. Die Hartfords bilden eine Gruppe, die in der Industrie ebenso vertreten ist wie im Adel. Es gibt da noch Zusammenhänge zwischen den beiden Ländern Frankreich und England. Die Familie hat Geschichte, wenn ich das mal so salopp ausdrücken darf. Ich konnte mich nicht wehren.«
    »Und wie soll es praktisch aussehen? Müssen wir Mr. Hartford jetzt immer mitnehmen?«
    »Sie reden von Ihren Einsätzen?« Sir James dachte eine Weile nach.
    »Ich würde zustimmen.«
    »Wie ist er ausgebildet?«
    Der Superintendent lachte. »Er hat
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