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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk
Autoren: J. D. Robb
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Jenny.«
    »Ach was! Und wenn du gerade alleine im Geschäft gewesen wärst? Wenn er nun eine Waffe dabeigehabt hätte?«
    Laine pustete sich den Zucker von den Fingern. »Hatte er eine Waffe?«
    »Nein, aber es hätte ja gut sein können! Er hätte dich ausrauben können!«
    »Ein Krimineller kommt extra nach Angel’s Gap, um meinen Laden zu überfallen?
    Mann, du hast vielleicht eine blühende Fantasie.«
    Jenny bemühte sich, ein böses Gesicht zu machen, brach dann aber in Gelächter aus.
    »Okay, er hat den Überfall eventuell nicht geplant, aber irgendetwas hatte er vor.
    Schließlich hat er dir seine Karte gegeben, oder?«
    »Ja, aber. .«
    »Vielleicht hat er ja gehofft, er könnte dir gestohlene Ware verkaufen. Wer würde hier schon nach Diebesgut suchen? Ich habe zu Vince gesagt, wahrscheinlich hat er gerade einen Bruch gemacht, und sein üblicher Hehler kann ihm die Ware nicht mehr abnehmen oder so. Und deshalb musste er schnell jemand anderen dafür finden.«
    »Und dann hat er sich von allen Antiquitätenläden auf der Welt gerade meinen ausgesucht?« Laine lachte, aber ihr saß ein Kloß im Hals. Womöglich war das ja wirklich der Grund, warum Willy zu ihr gekommen war.
    »Nun, zu irgendeinem musste er ja gehen, warum also nicht zu dir?«
    »Ah.. wir sind doch hier nicht im Fernsehfilm der Woche.«
    »Aber du musst zugeben, dass es seltsam ist.«
    »Ja, es ist seltsam. Und es ist traurig. Außerdem ist es jetzt zehn Uhr, Jen. Lass uns aufsperren und sehen, was der Tag bringt.«
    Wie erwartet, füllten bald schon die Klatschtanten und Gaffer den Laden, aber Jenny wurde nicht nur gut mit ihnen fertig, sondern verkaufte dabei auch noch. Es mochte ja feige sein, aber Laine beschloss, die Gelegenheit zu nutzen und sich unter dem Vorwand, sie müsse Papierkram erledigen, nach hinten zurückzuziehen.
    Sie war jedoch gerade erst zwanzig Minuten allein, als Jenny den Kopf zur Tür hineinsteckte. »Süße, das musst du einfach sehen!«
    »Wenn es nicht gerade ein Hund ist, der auf einem Einrad fährt und dabei jongliert, dann muss ich jetzt erst diese Kalkulation fertig machen.«
    »Das hier ist aber besser.« Jenny wies mit dem Kopf zum Laden und riss die Tür ganz auf.
    Neugierig stand Laine auf und ging hinaus. Er stand da und hielt ein grünes Jugendstilwasserglas gegen das Licht. Es wirkte viel zu zart und weiblich für einen Mann, der eine abgewetzte Bomberjacke und Wanderschuhe trug. Aber er hatte keine Probleme damit, sondern stellte es ab und griff nach dem zweiten.
    »Mmm.« Jenny gab ein Geräusch von sich, als habe sie Doughnuts vor sich. »Das ist die Sorte von Getränk, die eine Frau am liebsten in einem Zug herunterkippen würde.«
    »Schwangere verheiratete Frauen sollten nicht von fremden Männern trinken.«
    »Das heißt noch lange nicht, dass wir den Anblick nicht genießen können.«
    »Ich glaube, da verwechselst du was.« Laine stieß ihrer Freundin den Ellbogen in die Rippen. »Außerdem starrst du ihn an. Wisch dir den blöden Ausdruck aus dem Gesicht, und verkauf ihm was.«
    »Übernimm du ihn. Ich muss pinkeln. Schwangere Frau, weißt du.«
    Bevor Laine Einspruch erheben konnte, war Jenny nach hinten verschwunden. Eher amüsiert als irritiert trat Laine auf den Fremden zu. »Hi.«
    Sie hatte ihr freundliches Verkaufslächeln aufgesetzt, als er sich umdrehte und sie betrachtete. Sein Blick traf sie mitten in den Bauch, wobei der Schlag bis zu ihren Kniekehlen ausstrahlte. Sie spürte förmlich, wie ihr jeder vernünftige Gedanke aus dem Kopf wich und sie nur noch denken konnte: Oh. Nun ja. Wow.
    »Gleichfalls hi.« Er hielt das Glas in der Hand und sah sie einfach nur an.
    Er hat Tigeraugen, dachte sie benommen. Große, gefährliche Katzenaugen. Und bei seinem halben Lächeln wurde ihr ganz anders. »Äh …« Verwirrt von ihrer Reaktion lachte sie unsicher und schüttelte den Kopf. »Entschuldigen Sie, ich war gerade in Gedanken.
    Sind Sie Sammler?«
    »Bis jetzt noch nicht. Meine Mama.«
    »Oh.« Er hatte eine Mama. War das nicht süß? »Sammelt sie etwas Bestimmtes?«
    Er grinste jetzt, und Laine wurden die Knie endgültig weich. »Nein, überhaupt nicht.
    Sie mag … die Vielfalt des Unerwarteten. Ich auch.« Er stellte das Glas ab. »Wie diesen Ort hier.«
    »Wie bitte?«
    »Ein kleines Schatzkästlein, versteckt in den Bergen.«
    »Danke.«
    Unerwartet, das war auch sie, dachte er. Hell … das Haar, die Augen, das Lächeln.
    Hübsch wie Erdbeerparfait, nur weitaus sexier, und das
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