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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)
Autoren: Stephanie Laurens
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das wie aus elfenbeinfarbenem Alabaster schien. Sie hatte erlesen geformte Züge, während ihre Miene leidenschaftslos blieb. Fein gezeichnete, gebogene Augenbrauen und dichte dunkle Wimpern umrahmten große dunkle Augen. Er war ihr noch nicht nahe genug gekommen, um sagen zu können, welche Farbe sie hatten.
    Dann hatten sie das Pferd von dem Geschirr befreit. Es machte ein paar Schritte nach vorn, und die Seitenholme drohten zu Boden zu fallen.
    Jack fasste danach.
    »Hier, nehmen Sie die Zügel und gehen Sie mit ihm ein Stück, ich halte solange die Holme.« Wenn sie zu Boden fielen, würden die eingeklemmten Körperteile des Fahrers nur noch schlimmer gequetscht.
    Sie fasste die Zügel und ging zum Kopf des Pferdes, sprach mit ihm, sodass es sie anschaute. Dann redete sie beruhigend auf es ein, während sie es sachte drängte, weiterzugehen. Jack umfasste die Holme, als das Geschirr zu Boden fiel.
    Nachdem das Pferd frei war, schaute die Dame sich um. Jack blickte über seine Schulter. Challenger war zurückgekommen und stand grasend auf der anderen Straßenseite.
    »Binden Sie ihn an die Hecke dort, bei meinem Pferd.«
    Das tat sie, allerdings erst nachdem sie ihm einen weiteren verärgerten Blick zugeworfen hatte.
    Als sie wieder zu ihm trat, hatte er die richtige Höhe für die Holme gefunden und hielt sie locker in der Hand. »Bleiben Sie hier stehen und halten Sie sie, bis ich die Kutsche aufgerichtet habe. Dann können Sie sie loslassen und zu mir kommen, um mir zu helfen, den Fahrer hervorzuziehen.«
    Er ging um den Phaeton herum und sah den Fahrer zum ersten Mal. Ein junger Gentleman, der offenbar alles getan hatte, was in seiner Macht stand, um die Kutsche und das Pferd zu schonen, dabei aber zu lange auf dem Kutschbock geblieben war. Die Kutsche war zur Seite gekippt und noch ein Stück gerollt und hatte dabei eines seiner Beine eingeklemmt und schließlich gequetscht. Glücklicherweise war der Graben nicht tief und der Rand nicht steil. Die Kutsche war nicht auf dem Dach gelandet, sondern auf der Seite zum Stehen gekommen.
    Jack hockte sich hin und überprüfte den Puls des Mannes. Sein Herz schlug kräftig und gleichmäßig. Er hatte sich mindestens ein Bein gebrochen. Er untersuchte ihn rasch und stellte fest, dass eine Schulter ausgekugelt, das Schlüsselbein und auch ein Arm gebrochen war. Außerdem war er schmerzhaft mit dem Kopf auf dem Boden aufgekommen. Jack zuckte zusammen, dann erhob er sich und musterte das Kutschenwrack. Das feine Holz der verzierten Seiten war gesplittert, aber die Kutsche war gut gearbeitet und die Grundkonstruktion noch intakt.
    Es dauerte einen Moment, bis er die beste Stelle gefunden hatte, um das Kutschengehäuse anzuheben. Er stellte sich mit dem Rücken zur Kutsche, ging halb in die Hocke, legte die Hände an das Gehäuse. Jack blickte zu der Fremden, die sein Tun mit erstauntem Schweigen und mit widerwilliger Billigung beobachtete.
    »Wenn ich sie anhebe, halten Sie die Holmen nicht zu fest. Wenn wir uns sicher sein können, dass die Kutsche hält und nicht auseinanderbricht, kommen Sie zu mir und helfen mir, ihn wegzuziehen.«
    Sie nickte.
    Er richtete sich auf, hob die Kutsche etwa auf Hüfthöhe an, holte tief Luft, fasste das Holz fester und beugte die Knie. Dann stemmte er die Kutsche höher und stützte sie mit seinen
Schultern. Aus der Verkleidung fielen Holzstückchen heraus; Holz knirschte und knarrte, aber das Gehäuse hielt.
    Ohne auf ein Wort von ihm zu warten, trat die Fremde hastig zu ihm. Sie bückte sich und wollte den Mann an den Schultern fassen.
    »Nein! Eine ist auf jeden Fall ausgekugelt. Schieben Sie Ihre Hände unter seine Achseln und ziehen Sie ihn heraus.«
    Bei seinem Ton versteifte sie sich, tat aber, was er sagte.
    Obwohl er ihr Gesicht nicht sehen konnte, konnte sich Jack ihren Gesichtsausdruck gut vorstellen. Er verlagerte sein Gewicht, versuchte die Kutsche mit einer Schulter zu halten, damit er sich vorbeugen und ihr helfen …
    »Bewegen Sie sich nicht, Sie Idiot! Ich schaffe das.«
    Jack verspannte sich, als hätte sie ihn geohrfeigt.
    Sie sandte ihm einen trotzigen und eindeutig finsteren Blick, dann zog sie den Mann unter der Kutsche hervor.
    Sein Gehör war ausgezeichnet, und er hörte sie halblaut vor sich hin schimpfen: »Ich bin schließlich keine schwache Frau, die jeden Moment in Ohnmacht fällt, Trottel.«
    Völlig unerwartet zuckten seine Mundwinkel.
    »Sie können jetzt loslassen.«
    Der Mann lag jetzt auf dem Gras.
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