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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)
Autoren: Stephanie Laurens
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geriet, und zogen sie verhältnismäßig sanft auf die lange, leicht ansteigende Auffahrt.
    Jack schaute sich um, während sie weitergingen. Die meisten Felder im Umkreis einer Meile gehörten ihm, aber das Land hier zwischen der Auffahrt und dem rasch dahinfließenden Bach, der seine Existenz dem Fluss Frome verdankte, und die Gärten um das Haus waren die Orte, an die sich seine meisten Kindheitserinnerungen knüpften.
    Sie erreichten die Anhöhe, und das Haus kam in Sicht. Er hob den Kopf, ließ seinen Blick über die Fassade schweifen; alles schien in bestem Zustand zu sein und wirkte gepflegt. Aber es war die schlichte Gediegenheit des Hauses und die willkommen heißende Ausstrahlung, die sein Herz erwärmte.
    Er merkte wohl, dass Boudicca ihn beobachtete, er konnte ihren unverhohlenen neugierigen Blick spüren.
    »Erwartet man Sie?«, erkundigte sie sich.
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Aus den Augenwinkeln sah er ihre zusammengekniffenen Augen, dann schaute sie wieder geradeaus und beschleunigte ihre Schritte, überließ es ihm, die beiden Pferde zu führen.
    Er ließ sie vorausgehen. Sie stieg die Stufen zum Eingang empor und zog an der Türglocke. Er brachte die Pferde auf dem Vorplatz zum Stehen und wartete.
    Howlett öffnete die Tür und verneigte sich sogleich:
    »Lady Clarice.«
    Lady Clarice?
    Dann entdeckte Howlett ihn. Das Lächeln, das sich auf dem
Gesicht seines Butlers ausbreitete, war an und für sich schon ein Willkommensgruß. »Mylord! Willkommen daheim!«
    Boudicca machte einen Schritt nach hinten, drehte sich langsam zu ihm um und schaute ihn an.
    Howlett eilte nach draußen, dann erinnerte er sich und drehte sich wieder um, rief Adam, einen der Lakaien, der den Kopf aus der Tür streckte. »Geh und sag Griggs und Mrs. Connimore Bescheid! Seine Lordschaft ist zurück!«
    Jack lächelte Adam an, der grinste und den Kopf neigte, ehe er wieder ins Haus verschwand. Howlett verneigte sich vor ihm und strahlte Jack an. Jack klopfte ihm auf die Schulter und fragte, ob alles in Ordnung sei. Howlett nickte. Dann verkündeten der knirschende Kies und schwere Schritte die Ankunft von Crabthorpe, dem Oberstallmeister, der allen nur als Crawler bekannt war. Als er um die Hausecke kam, entdeckte er Jack, und ein breites Grinsen trat auf sein Gesicht.
    »Dachte mir schon, dass Sie es sein müssen  – sonst wird nämlich nicht so viel Aufhebens gemacht.« Dann bemerkte Crawler, dass Howlett neben der behelfsmäßigen Trage stand. »Was haben wir denn hier?«
    »Sein Phaeton ist in den Straßengraben geraten und umgekippt.«
    Crawler ging zu dem Butler und beugte sich über den verletzten jungen Mann. »Zweifellos ein weiterer junger Tunichtgut mit mehr Glück als Verstand.« Nach einer flüchtigen Untersuchung richtete er sich wieder auf. »Ich werde einen meiner Burschen ins Dorf schicken und Dr. Willis holen lassen.«
    »Ja, tun Sie das.«
    Howlett trat von der Trage weg, als ihm Boudiccas Anwesenheit wieder einfiel.
    »Lady Clarice!« Howlett eilte zu ihr. »Ich bitte vielmals um Verzeihung, Mylady. Aber, wie Sie sehen, ist Seine Lordschaft endlich wieder heimgekehrt.«
    Ein Lächeln machte Boudiccas Züge weicher, als sie Howlett ansah.
    »Ja, in der Tat.« Sie musterte Jack; ihr Blick wurde hart wie Feuerstein. »Das sehe ich.«
    Sein langsames, ein wenig träges Lächeln hatte Frauen von ganz England und mindestens halb Frankreich erobert. Aber auf Boudicca hatte es keinen erkennbaren Effekt.
    »Mylord! Sie sind zurück!« Mrs. Connimore kam aus dem Haus gelaufen, und hinter ihr in langsamerem Tempo Griggs, sein Gutsverwalter, der sich schwer auf seinen Stock stützte.
    In dem folgenden Durcheinander verlor Jack seine Begleiterin aus den Augen. Er ließ Mrs. Connimores ungestüme Umarmung und ihre endlosen Ausrufe geduldig über sich ergehen. Ihm war sofort aufgefallen, wie gebrechlich Griggs wirkte, und er war ernstlich besorgt. Wann war er so alt geworden?
    Verstört und in Gedanken lenkte er Mrs. Connimores Fürsorge auf den unbekannten, immer noch bewusstlosen Mann. Sie und Howlett veranlassten unverzüglich, dass der arme Bursche in ein Gästezimmer im Haus gebracht und ins Bett gesteckt wurde.
    Crawler nahm sich der beiden Pferde an und versicherte Jack, er werde ein paar Stallburschen zur Straße schicken, um die Überreste der Kutsche herzubringen.
    Jack schickte Adam mit der Reisetasche ins Haus. Als sich die Situation beruhigt hatte, stellte er erstaunt fest, dass Boudicca immer noch am
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