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Ein Fest der Liebe – Nacht der Wunder

Ein Fest der Liebe – Nacht der Wunder

Titel: Ein Fest der Liebe – Nacht der Wunder
Autoren: Linda Lael Miller
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glaube trotzdem nicht an den Weihnachtsmann”, beharrte Katie standhaft.
    In diesem Moment klopfte es. Concepcion steckte den Kopf zu ihnen ins Zimmer. “Wir werden bald in die Stadt aufbrechen. Angus sagt, so wie der Schnee fällt, wird es sehr wahrscheinlich wieder einen Weihnachtsschneesturm geben.”

10. KAPITEL
    D er Wind ließ die Wände und Fenster der kleinen Kirche wackeln. Als Holt McKettrick darauf wartete, seine Tochter nach der Christmette zum Altar zu führen, dachte er über Wunder nach. Ein Jahr zuvor hätte er Lizzie beinahe für immer verloren. Doch nun stand sie hier an seiner Seite, fast unerträglich schön in ihrem Hochzeitskleid.
    Sein kleines Mädchen würde heiraten.
    Heiraten
.
    Mit zwölf Jahren war sie zu ihm gekommen, um bei ihm zu leben – davor hatte er nicht einmal etwas von ihrer Existenz gewusst. Einen Moment sehnte er sich unendlich nach diesen für ihn verlorenen Jahren – er hatte nicht miterlebt, wie Lizzie laufen und sprechen gelernt hatte. Nie war sie mit aufgeschlagenen Knien, Enttäuschungen und Kleinmädchengeheimnissen zu ihm gekommen.
    Aber wenn er etwas im Leben gelernt hatte, dann, dass es keinen Sinn hatte, Vergangenes zu bereuen. Die
Gegenwart
zählte.
    Die Kinder zappelten auf den Bänken – schließlich war Heiligabend, und sie hatten schon den Gottesdienst durchgestanden. Eine kleine Stimme erhob sich.
    “Ist es jetzt vorbei?”
    Doss, sein jüngster Sohn.
    Die Hochzeitsgäste lachten, und Holt entspannte sich ein wenig, als sein Blick auf Lorelei fiel. Sie schenkte ihm ein Lächeln und nickte leicht.
    Holt nickte zurück. Ich liebe dich, erklärte er ihr stumm.
    Wieder nickte sie.
    Holt richtete seine Aufmerksamkeit auf den Bräutigam. Er stand hoch aufgerichtet und mit leuchtenden Augen vor dem Altar. Er war der
richtige
Mann für Lizzie, davon war Holt überzeugt. Seiner Meinung nach überstürzten die beiden die Dinge zwar etwas, aber falls Morgan sich als ein anderer Mann herausstellen sollte als gedacht, dann würde er Holt kennenlernen.
    Lorelei hatte ihn daran erinnert, dass die beiden jung und verliebt waren, als er seinen Verdacht äußerte, dass die Braut und der Bräutigam schon für die Hochzeitsnacht geübt hätten.
    Als er an Loreleis Lächeln dachte, wurde ihm warm ums Herz. “Weißt du noch, wie das bei uns war?”, hatte sie ihn gefragt. Tatsächlich hatte sich in dieser Hinsicht nicht viel geändert. Wegen der Kinder konnten sie zwar nicht mehr ganz so spontan sein wie früher, doch die Leidenschaft zwischen ihnen hatte nie nachgelassen.
    Der Organist schlug die erste Note des Hochzeitsmarsches an.
    “Fertig?”, fragte Holt ein wenig barsch, weil er einen Kloß im Hals hatte, der etwa so groß wie Texas war.
    “Fertig”, versicherte Lizzie ihm behutsam und drückte seinen Arm. “Ich hab dich lieb, Papa.”
    Tränen traten in Holts Augen. “Ich dich auch Lizzie-bet.”
    Und dann gingen sie den Gang entlang zum Altar, wo Morgan und Pastor Reynolds auf sie warteten. Die Menschenmenge um Holt herum verschwamm, er fragte sich, ob Lizzie auch spürte, dass sie aus einer alten Welt in eine brandneue traten. Nach heute Abend würde nichts mehr so sein, wie es mal war.
    Sie ist so was von schön, dachte Morgan, als er Lizzie am Arm ihres Vaters langsam in ihrem handgenähten Hochzeitskleid auf sich zukommen sah. In jedem Stich und jeder Falte und jeder winzigen Perle an dem Mieder steckte Liebe. Obwohl er eher praktisch veranlagt war, wusste er in diesem Moment, dass er und Lizzie eine Tochter haben würden, die dieses Kleid eines Tages tragen würde. Wenn dieser Tag kam, würde er auch wissen, wie Holt sich fühlte. Im Moment konnte er es nur ahnen.
    Endlich stand Lizzie neben ihm.
    Sein Kopf fühlte sich leicht an, er drückte die Knie durch. Verdammt, hatte er ein Glück. Mehr Glück, als er sich jemals erträumt hatte.
    “Wer übergibt dieses Weib an diesen Mann?”, fragte der Pastor mit erhobener Stimme, um den vor der Tür tobenden Schneesturm zu übertönen.
    “Lorelei und ich”, antwortete Holt feierlich. Er küsste Lizzie auf den Kopf und trat zurück, um sich neben Lorelei, Angus und Concepcion zu setzen.
    Früher am Abend hatte Angus Morgan darüber in Kenntnis gesetzt, dass er etwas erleben könne, wenn er Lizzie jemals wehtäte.
    Die heiligen Worte wurden gesprochen, das Ehegelübde abgegeben, dann erklärte der Pastor Lizzie und Morgan zu Mann und Frau.
    “Sie dürfen die Braut jetzt küssen”, sagte er.
    Morgans Hände
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