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Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)

Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)
Autoren: Sarah M. Anderson
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hervor.
    Tante Emily küsste Rosebud auf die Wange, als wolle sie ihre Nichte segnen. „Finde heraus, so viel du kannst.“
    „Gib dein Bestes“, fügte Joe hinzu und nahm endlich seine Hand von Rosebuds Schulter.
    Ihr Bestes. Sie hatte ihr Bestes gegeben, und seit drei Jahren den Bau des Damms verhindert. Offenbar war das nicht genug gewesen.
    Sie hörte, wie Emily und Joe in ihre Wagen stiegen und davonfuhren. Rosebud blieb stehen, wo sie war. Der Wind schien ihr zuzuflüstern, dass es in Ordnung war. Als Tanner gestorben war, hatte sie sich geschworen, herauszufinden, wer ihm das Gewehr in die Hand gedrückt und den Abzug betätigt hatte. Sie hatte nicht im Traum daran gedacht, dass sie dafür Cecil Armstrongs Neffen verführen musste.
    „Miss Donnelly?“
    Verdammt.
    „Mr Armstrong“, sagte sie, ohne sich umzuwenden. Wie sollte sie diesem Mann den Kopf verdrehen, wenn ihr Hirn so klar war wie die schlammigen Fluten des Dakota im Frühling? „Vielen Dank, dass Sie gekommen sind.“
    Er stand dicht bei ihr, so dicht, dass sie die Wärme seines Körpers spürte. Langsam drehte sie sich um, um ihn anzuschauen.
    Plötzlich veränderte sich Dan Armstrongs Gesichtsausdruck. Wiedererkennen lag darin. Seine Nasenlöcher weiteten sich, während er den Mund zusammenkniff. Jeder Idiot konnte sehen, dass Dan Armstrong gerade unglaublich wütend wurde.
    „Sagen Sie, Miss Donnelly“, erkundigte er sich, „reiten Sie?“
    Er wusste es oder glaubte zumindest, es zu wissen. Sie musste die Unschuldige spielen. „Natürlich. Jeder hier reitet. Und Sie?“
    Seine Augen hatten sich zu Schlitzen verengt. „Klar. Was für ein Pferd reiten Sie?“
    „Scout ist ein Schecke.“ Sie konnte seinem Blick kaum standhalten und versuchte sich zusammenzureißen. „Und Ihres?“
    „Ein Palomino.“ Er ging um sie herum. „Um genau zu sein, habe ich ihn gestern geritten. Ich war in diesem hübschen Tal, wo der Damm gebaut werden soll.“
    „Ach wirklich?“ Etwas Besseres fiel ihr nicht ein, während er die Tür eines riesigen Geländewagens öffnete und einen braunen Cowboyhut hervorholte.
    Einen Hut mit einem Loch.
    Sie hatte ihn nicht treffen wollen. Sie hatte so nah über seinen Kopf schießen wollen, dass er die Kugel zischen hörte. Aber sie hatte es offenbar nicht hinbekommen. Sie hatte diesen Mann beinahe umgebracht. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich schwach. Aber sie würde diese Schwäche nicht zeigen.
    Auch wenn sie beinahe jemanden umgebracht hatte.
    Armstrong musterte sie mit kaltem Interesse. „Jemand hat im Tal auf mich geschossen.“
    Sie schaffte es, zu schlucken, und hoffte, er würde ihre Reaktion als Schock und nicht als Schuldgeständnis deuten. „Das ist grauenhaft.“ Ihre Stimme klang sogar in ihren Ohren dumpf. „Wissen Sie, wer es war?“
    Er trat einen Schritt vor und stand so dicht bei ihr, dass sie sehen konnte, dass sich seine Pupillen verengt hatten. Das Grün war verschwunden und durch Tintenschwarz ersetzt worden. Er sah fast wie ein sica , ein Dämon, aus. „Es war eine Frau.“ Seine Stimme klang gefährlich ruhig. „Eine sehr schöne Indianerin mit langen schwarzen Haaren.“ Mit der freien Hand griff er nach einer Strähne ihres Haares und wickelte es sich um die Finger, sodass sie ihm nicht entkommen konnte. Er zog ihren Kopf zu sich heran. „Sie ritt einen Schecken und war in Hirschleder gekleidet.“
    Sehr schön? Sie schluckte noch einmal. Er duftete nach Kaffee und Pferden und nach etwas anderem, Sandelholz vielleicht. Er roch gut und war kurz davor, sie anzugreifen.
    „Hirschleder, Mr Armstrong?“ Sie machte eine Pause, um einen ungläubigen Blick hinzubekommen. „Die meisten von uns tragen heutzutage T-Shirts und Jeans.“ Er öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber sie fuhr fort: „Ich kann mich gerne umhören, Mr Armstrong.“ Gott sei Dank war ihre Souveränität zurückgekehrt. „So wenig, wie wir die Handlungen Ihres Onkels billigen, so wenig würden wir einen Mordversuch billigen.“
    „Umhören?“ Seine schönen, vollen Lippen verzogen sich, als er sich noch weiter vorbeugte. „Ich will Antworten.“
    Suche die Nähe zu deinen Feinden! Sie schluckte, er fixierte ihren Mund. Sie spielte mit dem Feuer, aber was sollte sie sonst machen? „Haben Sie vor, mich zu küssen?“ Sie klang wie eine Femme fatale aus einem Film der vierziger Jahre und hoffte, dass sie das Richtige gesagt hatte.
    Offenbar schon, denn er hob die Hand, strich eine Haarsträhne
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