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Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)

Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)
Autoren: Sarah M. Anderson
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Als er sich zurücklehnte, wurde eine Gürtelschnalle sichtbar, die nicht so aussah, als wäre sie von der Stange. Auch sein Hemd sah maßgefertigt aus. Seine Stiefel waren aus Krokodilleder. Sie hatten sicher mehr gekostet, als sie, Rosebud, im vergangenen Jahr verdient hatte. Dan Armstrong war offenbar kein Bürohengst, sondern ein hart arbeitender Mann, der eine Menge Geld verdiente.
    Sie sollte aufhören, ihn zu mustern. Was er wohl im Tal gemacht hatte? Als sie daran dachte, fühlte sie sich sofort wieder schuldig. Sie hatte angenommen, dass er einer von Cecil Armstrongs Wachhunden war. Auch das war ein Fehler gewesen.
    Als Tante Emily ihren Vortrag beendete, begann Armstrong auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen. Zu viel Kaffee! Normalerweise nutzte Rosebud die Situation aus. An diesem Tag jedoch nicht. Sie wollte nur eins: Den Raum verlassen, um von diesem ungewöhnlichen Mann wegzukommen, und über ihren nächsten Schachzug nachdenken.
    Als Dan gehen wollte, nahm er Rosebuds Hand. „Ich freue mich darauf, mit Ihnen zusammenzuarbeiten“, erklärte er und drückte sie. Seine Finger waren immer noch warm. Diesmal ließ Rosebud sie rasch los. Sie fürchtete, rot zu werden.
    Verdammt. Verdammt, verdammt, verdammt. Auch sie freute sich auf eine Zusammenarbeit.

3. KAPITEL
    Rosebud hatte die Akten hastig in ihr Büro gebracht und die Tür abgeschlossen. Das Nächste, woran sie sich erinnerte, war die Sonne auf ihrem Gesicht und eine kühle Brise, die ihr dabei half, wieder klar zu denken.
    Die Situation ist nicht außer Kontrolle, beschloss sie. Dan Armstrong war gefährlich, aber er war nur ein Mann. Keine Frau schaffte das Jurastudium, ohne zu wissen, wie man mit Männern umging. Sie musste sich lediglich vor Augen halten, für wen er arbeitete, und nicht, wie er aussah.
    „Alles in Ordnung, Rosie?“ Joe legte ihr die Hand auf die Schulter.
    „Ja.“ Das stimmte zwar nicht, aber sie war immerhin Anwältin. Schwäche zu zeigen war nicht erlaubt. Sie öffnete die Augen und sah Tante Emily, die sie, Rosebud, ernst anblickte. „Was?“
    Tante Emily schaute Joe an und seufzte. „Dieser Mann.“
    „Ich komme klar.“
    Tante Emily musterte sie aufmerksam. Dann beugte sie sich vor und zog die Stäbe aus Rosebuds Knoten. Rosebuds Haarsträhnen lösten sich und fielen ihr in sanften Wellen über die Schultern. „Er ist anders. Er ist ein attraktiver Mann, Liebes. Und du bist eine attraktive Frau.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Suche die Nähe deiner Freunde, aber mehr noch die Nähe deiner Feinde“, erklärte Joe ernst. Seine Hand auf ihrer Schulter fühlte sich plötzlich schwer an.
    „Was wollt ihr von mir? Soll ich mit ihm schlafen?“ Als Tante Emily nicht antwortete, wollte Rosebud einen Schritt zurücktreten, aber Joe hielt sie fest. Plötzlich schien der Wind kälter zu sein. „Ihr wollt, dass ich mit ihm schlafe.“ Sie schämte sich.
    Von allen Dingen, die je von ihr verlangt worden waren, war nichts so schlimm wie das hier gewesen. Sie hatte ihr Zuhause für viele Jahre verlassen, um Jura statt Kunstgeschichte zu studieren. Statt ein ruhiges Leben zu führen, musste sie sich mit Armstrong Holdings herumplagen. Tote Tiere wurden an ihre Tür genagelt, ihr Bruder war tot. Und nun sollte sie mit Dan Armstrong ins Bett gehen. Es spielte keine Rolle, dass Dan Armstrong attraktiv war. Sie hatte dem Stamm ihr Leben geopfert. Nun verlangten sie auch noch ihren Körper.
    „Nein“, erwiderte Joe. „Aber eine schöne Frau kann einen Mann verwirren.“
    „Es könnte die Chance sein, auf die wir warten, Liebes“, fügte Emily hinzu. Rosebud hörte, dass ihre Tante selbst nicht glaubte, was sie sagte. „Er könnte etwas sagen, was wir gegen seinen Onkel verwenden können. Vielleicht weiß er etwas über Tanner.“
    Einen Moment lang hatte Rosebud das Bedürfnis, Emily zu schlagen. Doch das ging vorbei. Sie hatten natürlich recht. Dan Armstrong bot ihnen eine Möglichkeit, ein bisschen zu spionieren. Wenn sie Tanners Tod mit den Armstrongs in Verbindung bringen konnte, würde sie nachts wieder schlafen können. Vielleicht gab es sogar eine Möglichkeit, den Bau des Damms zu verhindern.
    Tante Emily lächelte. „Tanner würde so handeln.“ Sie nahm die Brille von Rosebuds Nase und verstaute sie in der Jackentasche des einzigen Hosenanzugs, den Rosebud besaß. „Tu es für Tanner.“
    Rosebud unterdrückte die Tränen, die sie jede Nacht für ihren Bruder vergoss. „In Ordnung“, presste sie
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