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Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition)

Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition)

Titel: Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition)
Autoren: Judith Le Huray
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Nacht begegnen würde.

7. Der Geldsegen

    Endlich wurde das Wetter besser. Da MM tagsüber meist schlief, wagte Felix, sie tagsüber allein in seinem Zimmer zu lassen.
    An einem Nachmittag fuhr er mit Emil an den See.
    „Mein Fahrrad nervt“, murrte Felix, als zum zweiten Mal die Kette aus dem Zahnkranz sprang. Er hatte sich zum Geburtstag ein neues Rad gewünscht. Aber seine Eltern hatten erklärt, dass die Geschäfte schlecht liefen und das Geld nicht reiche und sein Fahrrad ja eigentlich noch ganz gut sei. So hatte er stattdessen einen Schlafanzug und zwei Bücher bekommen.
    „Dein Rad ist immerhin besser als meins“, grummelte Emil. „Du musst dich nicht mit einem uralten Damenrad abmühen.“
    Trotz der alten Räder waren sie in zehn Minuten an dem kleinen Weiher, denn meistens ging es bergab. Zum Schwimmen war er zu klein, aber man konnte die Füße im Wasser kühlen und Fische beobachten.
    „Komm, lass uns auf den Baum da klettern“, schlug Felix vor. Kurz darauf war er auf dem ersten Ast, dann auf dem zweiten. Immer höher kraxelte er. Die Aussicht war genial.
    Emil war eher ein Wissenschaftler als eine Sportskanone. Umständlich hievte er sich hinauf und erklärte schnaufend: „Das ist eine Hainbuche. Sie gehört zur Familie der Birkengewächse und ist typisch für den Mischwaaaaahhhh!“ Plumps, schon lag er unten.
    Felix kletterte wieder hinunter, um Emil zu helfen. „Ist was passiert?“
    „Nein. Doch. Die Hose.“ Zerknirscht zeigte Emil auf sein Knie. Er selbst war nahezu unversehrt, aber die Hose hatte einen langen Riss. „Das gibt Ärger daheim.“
    Felix half seinem Freund auf die Beine. „Meine Mutter kann dir das flicken. Das fällt nachher kaum auf.“
    Beim Rückweg sprang die Kette an Felix’ Rad fünf Mal heraus. Und Emil musste sein altes Klappergestell den Berg hinauf schieben, weil es keine Gangschaltung hatte.
    Als sie auf Webers Laden zufuhren, spähte ein Mann durchs Schaufenster hinein. Er ging ein paar Schritte weiter, dann zurück und schaute wieder durchs Fenster.
    „Das ist der alte Johann“, flüsterte Felix seinem Freund zu.
    Emil kam das Verhalten merkwürdig vor. „Was spioniert der vor eurem Laden herum?“
    Als die Jungs auftauchten, zuckte der alte Mann zusammen. Nuschelnd erklärte er: „Muss noch meinen Mantel holen.“ Doch als Felix und Emil in den Stoffladen gingen, blieb er immer noch mit nervös zwinkernden Augen am Schaufenster stehen.
    Felix schob seinen Freund gleich in die Werkstatt. „Du, Mama, könntest du Emil die Hose flicken?“, kam er gleich zur Sache.
    „Oh, ihr Jungs könnt auch nicht auf eure Sachen aufpassen“, seufzte sie. „Im Moment habe ich keine Zeit, ich muss das hier noch fertig machen. Felix, du könntest mir mal fünf von diesen Knöpfen aus der Schatulle heraussuchen.“
    Die Jungs kramten in einer Holzkiste nach den Knöpfen, da ging die Ladentür. Neugierig lugte Felix um die Ecke.
    Es war der schwarzgekleidete Mann, der vor einigen Tagen schon da war. Er hielt Herrn Weber den Reißverschluss hin. „Der passt nicht, ich will ihn zurückgeben.“
    „Ist er zu lang oder zu kurz?“, fragte Herr Weber. „Ich kann ihn gerne umtauschen.“
    „Nein, ich will mein Geld zurück.“
    „Na gut.“ Felix’ Vater öffnete die Kasse und reichte dem Mann ein paar Münzen.
    In dem Moment kam Johann herein. Er stand am Eingang, schaute sich im Laden um und murmelte wieder: „Muss noch meinen Mantel abholen.“
    Herr Weber musterte ihn von oben bis unten, dann schlüpfte er zu seiner Frau in die Werkstatt. „Der Johann faselt was von einem Mantel.“
    „Johann, du musst noch kurz warten“, rief Frau Weber laut, ohne von ihrer Arbeit aufzustehen.
    Es dauerte keine Minute, da hörte man schon wieder die Tür. „Was ist denn heute los?“, wunderte sich Herr Weber. „Manchmal kommt den ganzen Tag niemand, heute alle auf einmal.“
    Er ging in den Laden. „Ah, Frau Lieblich, guten Tag“, grüßte er freundlich.
    Felix spähte noch mal hinaus.
    Frau Lieblich zückte gerade ihre Geldbörse. „So, jetzt will ich endlich meine Schulden bezahlen“, sagte sie. Dabei warf sie einen misstrauischen Blick auf Johann.
    Der Fremde in Schwarz war auch noch da und schaute sich unbeachtet im Laden um.
    „Frau Lieblich, das ist ja nett“, rief Frau Weber, ließ ihre Arbeit liegen, eilte der Kundin entgegen und gab ihr die Hand. „Schönen guten Tag! Ich muss gerade noch dringend das Kostüm für die Frau Bürgermeister fertig nähen. Aber
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