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Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition)

Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition)

Titel: Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition)
Autoren: Judith Le Huray
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Vorspeise!“
    „Wieso? Du schmeckst sicher lecker“, meinte Emil kichernd. „Motten fressen auch Felle, Pelze und Haare. Oder vielleicht wollte MM dir klarmachen, dass du mal wieder zum Friseur gehen solltest.“
    „Quatschkopf“, brummte Felix und warf diesmal seinem Freund einen giftigen Blick zu. Emil hatte kurzes, mittelblondes Haar. Seine Frisur war beinahe so altmodisch wie seine Klamotten. Felix dagegen war stolz auf seinen langen Pony, auch wenn er dadurch manchmal nur aus dem linken Auge sehen konnte und deshalb letzte Woche voll gegen einen Laternenmast geknallt war.
    MM flog noch ein bisschen im Zimmer umher, dann wollte sie sich wieder auf den Schrank setzen. Plötzlich flatterte sie wie wild, als wenn sie aus ihrem Versteck fliehen wollte.
    „Was ist denn nun los?“, wunderte sich Felix.
    „Da muss was auf dem Schrank sein“, vermutete Emil. „Sie scheint Angst zu haben.“
    Also kletterte Felix mal wieder auf den Stuhl. Der war jedoch zu niedrig, um oben auf dem Schrank alles zu überblicken. Deshalb packte er noch eine Kiste drauf. Doch außer Staub konnte er auf seinem Schrank nichts entdecken. Nur eine Spinne war eifrig dabei, ihr Netz zu spinnen. Felix hatte kein Problem mit den Tierchen, aber seine Mutter rückte ihnen immer mit dem Staubsauger zu Leibe. So beschloss Felix, den Lebensretter zu spielen und fing den eifrigen Achtbeiner mit der bloßen Hand.
    „Da oben ist nichts weiter, nur eine Spinne“, rief er seinem Freund zu. Einarmig versuchte er, von seinem Turm zu klettern. Die rechte Hand hielt die Spinne. Doch die Konstruktion fing plötzlich an zu wackeln.
    Polter, plumps. „Autsch!“ Felix fiel zu Boden, die Spinne aus seiner Hand. Flink krabbelte sie über den Teppich.
    MM geriet in Panik. Wie besessen flatterte sie umher, knallte gegen die Lampe und torkelte für einen Moment benommen umher. Schließlich rettete sie sich auf ihren Schrank.
    „Das kann doch nicht wahr sein!“ Felix sah kopfschüttelnd seiner MonsterMotte hinterher und rieb sich das angeschlagene Knie. „MM hat Angst vor einer Spinne?“
    Das kleine langbeinige Tierchen wollte sich eben in einer Ritze im Fußboden verkriechen, doch Felix konnte sie noch vorher einfangen. „Du darfst ein bisschen frische Luft genießen“, sagte er, humpelte zum Fenster und ließ den Achtbeiner frei.
    Kaum war die Spinne weg und das Fenster geschlossen, kam MM vom Schrank und setzte sich auf Felix’ Schulter.
    „Tja, Spinnen sind die natürlichen Feinde der Motten“, stellte Emil klar.
    „Aber MM ist doch tausendmal so groß.“ Felix konnte es nicht glauben.
    „Aber ihre Instinkte sagen der Motte, dass die Spinne ihr Feind ist.“
    „Aha, spinnefeind sozusagen.“ Kopfschüttelnd kraulte Felix seine Motte am Kopf. „Du bist ein Feigling. Vor so einem kleinen Tier Angst zu haben …“
    Emil zuckte mit den Schultern. „Es gibt sogar Menschen, die vor Spinnen Angst haben. Das ist noch viel unverständlicher.“ Damit hatte er natürlich recht.
    Nie hätten die beiden Jungs geahnt, dass MMs Angst vor Spinnen sie bald in große Gefahr bringen sollte.
      Die Motte flatterte wieder auf den Schrank, um noch eine Runde zu schlafen. Erst in der Dämmerung, als Emil längst wieder zu Hause war, da wurde sie so richtig wach. Hungrig verputzte sie den Rest des Kratzepullis. Danach setzte sie sich wieder auf Felix’ Schulter und ließ sich von ihm den Kopf kraulen.
    Als Felix ins Bett ging, hockte sie sich ans Fenster und bestaunte den Mond. Sie liebte den Mond. Und wenn der gerade hinter einer Wolke verschwunden war, dann bestaunte sie eben die Straßenlaterne.

6. Das Gespenst

    Am folgenden Vormittag musste Felix sich um Futter für sein Haustier kümmern. Er hatte sich schon eine gute Lüge ausgedacht. Nach dem Frühstück ging er in die Werkstatt. „Du, Mama, ein Kumpel aus meiner Klasse hat ein Baumhaus und da könnten wir noch Stoff brauchen, damit es gemütlicher wird. Du hast doch noch den roten mit den Löchern.“
    „Hm …“ Frau Weber überlegte. „Na ja, eigentlich kann ich sonst mit dem Stoff nicht mehr viel anfangen. Und für den Zweck wäre er gar nicht so schlecht. Papa soll ihn dir vom Dachboden holen.“
    Weil im Laden gerade keine Kundschaft war und Herr Weber nichts Wichtiges zu tun hatte, ging er gleich nach oben, um den Kamelhaarstoff zu holen. Doch kaum war er verschwunden, bimmelte die Ladentür.
    Frau Weber ließ ihre Arbeit liegen und eilte in den Laden. „Johann, was willst du denn
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