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Ein Fall für Al Wheeler

Ein Fall für Al Wheeler

Titel: Ein Fall für Al Wheeler
Autoren: Carter Brown
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als ich die unangezündete Zigarette wieder in
das Päckchen schob. Er reichte mir einen weißen Schnellhefter und nahm dann
wieder seine Stellung hinter dem Stuhl seiner Frau ein. Der Schnellhefter
enthielt zwei säuberlich getippte Blätter. Unter der Überschrift Patty Keller wurden Adressen,
Alter, Beschäftigung, Interessen, Sympathien und Abneigungen aufgeführt — und
es sah aus, als ob sich jemand damit redlich Mühe gegeben hätte. Seite zwei war
noch interessanter. Die Überschrift lautete: Gewünschter Partner, und darunter wurden verschiedene Sparten
aufgeführt: Alter, Beruf und finanzielle Lage — was alles als unwichtig
bezeichnet worden war. Charakter und Interessen waren die Dinge, die Patty
bewegten: >Soll ein gütiger, sensibler Mann sein, mit Interesse an Kunst,
vor allem am Theater. <
    Die barsche Stimme Sarah Arkrights unterbrach mein Studium.
    »Wie Sie sehen Lieutenant«,
sagte sie beinahe selbstgefällig, »verwenden wir viel Zeit und Mühe darauf, die
Wünsche unserer Gäste zu analysieren, bevor wir versuchen, den passenden
Partner zu finden. Deshalb ist auch unser Prozentsatz an erfolgreichen
Vermittlungen sehr hoch — mehr als sechzig Prozent unserer Kunden heiraten
schließlich jemanden, den sie in unserem Klub kennengelernt haben .«
    »Wie viele enden wohl tot auf
dem Gehsteig, so wie Patty Keller ?« fragte ich mich
laut.
    Die letzte Eintragung wies auf
ein zwischen Patty und einem Harvey Stern arrangiertes Treffen hin. Das Datum lag
drei Monate zurück. Ich ignorierte das aufgebrachte Schnauben Sarahs auf meine
letzte Bemerkung hin und sah ihren Mann an.
    »Diese Zusammenkunft mit
Harvey...« Ich deutete auf den Namen. »Wie steht es damit ?«
    »Ist das die letzte Eintragung
auf diesem Blatt ?« fragte er, und seine Stimme
quietschte beim letzten Wort ein wenig.
    »Ja.«
    »Unser System arbeitet
folgendermaßen«, mischte sich seine Frau energisch ein. »Wir studieren die
Blätter mit den Angaben, und wenn wir glauben, daß zwei Kunden im wesentlichen zusammenpassen,
arrangieren wir ein Zusammentreffen. Wir unternehmen dann nichts mehr, bis der
eine Partner — oder alle beide — uns mitteilen, daß das Zusammentreffen nicht
befriedigend verlaufen ist. Wenn dies hier die letzte Eintragung auf dem Blatt
des Mädchens ist, dann hat sie uns überhaupt nichts mehr berichtet .«
    »Wie steht es mit diesem Stern ?« fragte ich. »Hat er berichtet ?«
    »Ich werde seine Akte holen,
Lieutenant«, sagte Jacob schnell und hüpfte erneut aus dem Zimmer.
    Sarah starrte mich mit offener
Feindseligkeit an. »Ich begreife nicht, was das Ableben dieses Mädchens mit uns
zu tun hat — oder mit unserem Klub !« krächzte sie.
»Ich betrachte das als ein unerwünschtes Eindringen in die Intimsphäre,
Lieutenant !«
    »Das ist Ihr gutes Recht«,
sagte ich höflich. »Vielleicht war dieser Stern ein Sexprotz ,
und die Erfahrungen, die das Mädchen bei ihrem ersten Rendezvous machte, waren
derart, daß sie durch sie zum Selbstmord getrieben wurde .«
    Sie gab noch immer glucksende
Geräusche tief in ihrer Kehle von sich, als Jacob mit einem neuen Schnellhefter
auftauchte, diesmal einem blauen.
    »Blau für Knaben, Weiß für
Mädchen ?« sagte ich.
    Er bleckte seine Ersatzzähne.
»Blau und Rosa wäre noch netter gewesen«, sagte er. »Aber wir hatten bereits
mit Weiß angefangen .«
    Ich schauderte leicht, als ich
den Schnellhefter aus seiner Hand entgegennahm. »Nehmen Sie Schwarz für Witwen
und Grau für Geschiedene ?«
    Jacob gab einen schwachen,
unzusammenhängenden Quieklaut von sich und schoß dann
auf den schützenden Stuhl seiner Frau zu. Ich warf einen raschen Blick auf die
letzte Eintragung von Harvey Sterns Personalbogen und sah, daß das letzte
Rendezvous, das er gehabt hatte, das mit Patty Keller gewesen war, und die
Daten stimmten überein. Harvey mußte eines der Gründungsmitglieder des Klubs
gewesen sein, oder vielleicht hatte er auch nur Pech gehabt — dieses Rendezvous
war sein fünfzehntes gewesen.
    »Ich hätte diese Unterlagen
gern für ein paar Tage — wenn Sie nichts dagegen haben«, sagte ich.
    »Lieutenant!« Sarah blickte
schockiert drein. »Diese Unterlagen enthalten vertrauliche Informationen. Wir
garantieren all unseren Gästen äußerste Diskretion! Wir können unmöglich... «
    »Sie werden mit Streng geheim bezeichnet und
kommen in den Safe im Büro des Sheriffs .« Ich lächelte
sie strahlend an und stand dann auf. »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Mrs. Arkright
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