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Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?

Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?

Titel: Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?
Autoren: Liz Fielding
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ihm jemand auf die Mailbox gesprochen hatte, aber das hatte er einfach ignoriert … und dann war ihm das Gerät auch noch in eine Felsspalte gefallen.
    „Ich habe mein Handy im Himalaja verloren“, sagte er zu Anna. „Besorgst du mir bitte ein neues? Und hat Grace dir gesagt, worüber sie mit mir sprechen wollte?“
    „Nein, sie meinte nur, es wäre dringend. Aber ich würde nicht ausgerechnet jetzt zurückrufen, in England ist es gerade mitten in der Nacht“, erinnerte Anna ihn, als er bereits auf die Kurzwahltaste gedrückt hatte.
    „Ich weiß. Aber wenn sie versucht, mich zu erreichen, muss es wirklich dring…“ Er unterbrach sich, als am anderen Ende sofort der Anrufbeantworter ansprang.
    „ Dies ist der Anschluss von Grace McAllister. Leider kann ich momentan keine Anrufe entgegennehmen. Aufgrund eines plötzlichen Todesfalles in der Familie finden zurzeit keine Goldschmiedekurse statt. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte meiner Webseite .“
    Josh erschrak. Wegen eines Todesfalles ? Er erschauderte und musste sich am Schreibtisch festhalten. Plötzlich war ihm schwindlig geworden. Oh nein, dachte er. Posie!
    Ja, wahrscheinlich ging es um Posie. Babys waren so zart, so anfällig für Unfälle und Krankheiten. Hirnhautentzündung, plötzlicher Kindstod … überall lauerten Gefahren. „Anna, sag bitte alle meine Termine ab“, wies er seine Assistentin an. „Und dann buch mir so schnell wie möglich einen Flug nach London.“
    Als Nächstes wählte er die Nummer seines Bruders.
    Die Frauenstimme am anderen Ende kam ihm zwar bekannt vor, aber es war eindeutig weder Phoebe noch Grace. „Hallo, hier spricht Josh Kingsley“, meldete er sich.
    Er hörte Stimmengewirr, und dann hatte er sie am Telefon: Grace.
    „Josh …“
    Kaum hatte sie seinen Namen ausgesprochen, waren die Gefühle wieder da, die er schon so lange zu verdrängen versuchte. Besonders gut war ihm das noch nie gelungen. Gerade im vergangenen Jahr hatte er Grace einfach nicht vergessen können …
    „Ich habe die ganze Zeit verzweifelt versucht, dich zu erreichen“, sagte sie.
    „Ich habe eben bei dir angerufen und die Nachricht auf deinem Anrufbeantworter gehört“, erwiderte er ohne eine weitere Erklärung. „Was ist denn passiert? Wer … wer ist gestorben?“
    Er hörte, wie sie zitternd nach Luft rang.
    „Grace!“
    „Michael und Phoebe hatten einen Autounfall … sie sind beide … tot!“
    Einen Moment lang fand Josh keine Worte. Mein Bruder ist tot, dachte er. Tot! „Wann … ist das passiert?“
    „Sonntagmorgen. Ich habe immer wieder versucht, dich zu erreichen, in Sydney, in China und auf dem Handy. Aber du hast dich nicht zurückgemeldet. Da dachte ich schon … ich …“
    „Nein!“ Heftig stieß er das Wort aus. Er wusste sofort, was sie angenommen hatte – nämlich dass er sie absichtlich ignorierte. Und obwohl er gut nachvollziehen konnte, wie sie zu dieser Vermutung kam, tat es weh, das zu hören.
    Grace war überglücklich über ihre Schwangerschaft gewesen. Darüber, dass sie ein Baby für ihre Schwester im Bauch trug. Sie hatte einfach nicht verstanden, warum Josh sie damals unbedingt davon abhalten wollte. Und er war nicht in der Lage gewesen, ihr die Wahrheit zu sagen.
    „Was genau ist passiert?“
    „Die Polizisten meinten, das Auto sei auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern geraten, durch einen Zaun gerast und dann den Abhang hinuntergestürzt. Es ist ganz früh am Morgen passiert, niemand hat etwas davon mitbekommen …“
    „Und … was ist mit dem Baby?“, hakte er atemlos nach. „Was ist mit Posie?“
    „Wie meinst du … nein!“, erwiderte sie schnell. „Sie war nicht mit im Wagen, sondern zu Hause bei mir. Michael und Phoebe hatten einen Wochenendausflug gemacht. Es war ihr Hochzeitstag. Aber sie konnten es nicht erwarten, wieder nach Hause zu kommen, darum sind sie besonders früh losgefahren …“
    Josh schlug sich die Hand vor den Mund, um einen Schmerzenslaut zu unterdrücken.
    „Josh?“
    „Ja, ich bin noch da“, brachte er schließlich hervor. „Wie geht es dir? Wie schaffst du das alles?“
    „Atemzug für Atemzug“, erwiderte sie. „Minute für Minute. Stunde für Stunde …“
    Am liebsten hätte er ihr gesagt, wie leid ihm das alles tat, aber die Worte, die ihm dazu einfielen, kamen ihm leer und bedeutungslos vor. Außerdem wusste sie wahrscheinlich sowieso, wie es ihm gerade ging, nämlich ähnlich wie ihr selbst. Schließlich hatte sie ihre Schwester
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