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Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Titel: Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten
Autoren: Martin Ebbertz
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es nicht, all die hell erleuchteten Dinge zu sehen. Er wollte das Licht selbst sehen.
    Darum versuchte er, die verschiedenen Lichter einzufangen. Er leuchtete mit einer Taschenlampe in einen gut abgedichteten Stoffsack. Schnell band er den Sack zu und schaltete die Taschenlampe aus. Etwas später machte er den Sack wieder auf und schaute hinein. Doch wo war das Licht? Es war verschwunden! Im Sack war es finster wie nur was.
    Das Licht der Taschenlampe ist sicher zu schwach, dachte der Mann und probierte es mit einer großen Schreibtischlampe. Er leuchtete mit der Lampe in den Sack, band ihn zu, schaltete die Schreibtischlampe aus, öffnete etwas später den Sack, schaute hinein – und wieder war es stockfinster darin!
    Das hellste Licht, das es gibt, ist das Licht der Sonne, dachte der Mann. Also ging er hinaus in den Garten und stellte den offenen Sack auf die Wiese, sodass möglichst viel Sonnenlicht hineinstrahlen konnte. Er wartete, bis der Sack ganz voll war. Dann band er ihn schnell zu, damit das Licht auch ja nicht hinaushuschte, trug den Sack ins Haus, öffnete ihn und schaute hinein. Und was sah er? Wieder nichts! Im Sack war es finster wie nur was.

    Zuletzt probierte der Mann es mit einer Kerze. Diesmal schien es zu klappen – denn als er den Sack dicht über die brennende Kerze hielt, erstickte die Flamme sofort und ging aus.
    ›Jetzt ist das Licht im Sack!‹, rief der Mann aufgeregt.
    Aber als er den Sack öffnete und hineinschaute, war es schon wieder finster darin. ›Seltsam‹, murmelte der Mann. ›Wohin ist das Licht nur verschwunden? Die Kerze ist aus, aber im Sack ist auch nichts drin.‹
    Weil es schon fast geklappt hatte, gab der Mann immer noch nicht auf. Diesmal hielt er den Sack etwas höher über die Kerze, damit er alles ganz genau sehen konnte. Und da plötzlich raschelte und knisterte es, eine helle Flamme loderte empor und der Sack brannte lichterloh . Erschrocken ließ der Mann ihn fallen und trat das Feuer mit den Füßen aus. Und das war’s dann. Der Lichtsammler gab alle weiteren Versuche auf.
    ›Egal‹, sagte er. ›Denn eigentlich braucht man das Licht sowieso nicht!‹
    Und wisst ihr was? Der Mann hatte recht! Habt ihr eine Idee, warum man das Licht eigentlich nicht braucht?«
    Die Kinder schüttelten den Kopf.
    »Nun«, sagte Onkel Theo, »das ist so: Dort wo es dunkel ist, gibt es kein Licht, denn sonst wäre es nicht dunkel. Und dort wo es hell ist, braucht man kein Licht, denn es ist sowieso schon hell.«

    »So ein Quatsch! «, riefen die Kinder.
    »Was?«, fragte Onkel Theo. »Quatsch nennt ihr das? Und euch soll ich noch mal was erzählen?«
    Doch weil die Kinder sehr darum baten, sagte Onkel Theo: »Also gut. Vielleicht ein anderes Mal. Aber für heute ist Schluss.«

Onkel Theo erzählt vom Schaf
    »So, liebe Kinder«, sagte Onkel Theo. »Heute werdet ihr mal wieder was lernen.« Die Kinder setzten sich auf Onkel Theos grünes Sofa und spitzten die Ohren. »Also«, sagte Onkel Theo. »Das Schaf.« Und er kratzte sich am Kopf.
    »Wahrscheinlich wisst ihr alle, was Schafe sind. Sie stehen in größeren Gruppen auf Wiesen herum und knabbern an den Grashalmen. Von Weitem sehen sie aus wie schmutzige Wattebällchen . Das liegt daran, dass Schafe zum großen Teil aus Haaren bestehen. Diese Haare nennt man Wolle, und sie wachsen so schnell und so dicht, dass manchmal unter der ganzen Wolle die Schafe selbst kaum zu erkennen sind. Oben ist Wolle, unten ist Wolle, rechts ist Wolle und links ist Wolle. Man könnte fast glauben, da stehen ein paar Wollpullover auf der Wiese herum, aber in Wahrheit sind es Schafe. Zur Sicherheit kommt einmal im Jahr ein Friseur auf die Wiese und schneidet alle Haare ab, um nachzuschauen, ob die Schafe darunter noch da sind.
    Aber nicht nur für seine Wolle ist das Schaf berühmt. Wenn jemand sehr geduldig ist, sagt man, er ist so geduldig wie ein Schaf. Und ihr könnt euch denken, woher das kommt: Das Schaf ist ein überaus geduldiges Tier.
    Wenn man Schafe auf einen Fußballplatz stellt, knabbern sie in aller Seelenruhe von allen Grashalmen die Spitzen ab. Einen Grashalm nach dem anderen nehmen sie sich vor, bis der ganze Rasen schön gleichmäßig kurz geschnitten ist.
    Die Schafe sind so geduldig, dass es manchmal richtig gefährlich für sie werden kann.

    Einmal wurde eine kleine Herde Schafe aus Versehen auf einem Ascheplatz abgestellt. So ein Ascheplatz hat keinen Rasen, sondern ist stattdessen mit rotem Sand bestreut.
    Und was machten
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