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Ein Engel aus der Hölle

Ein Engel aus der Hölle

Titel: Ein Engel aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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steht fest.«
    Mit dieser Aussage hatte ich nicht gerechnet. Plötzlich rasselte in meinem Kopf die Alarmglocke. Ich musste daran denken, dass unser Kollege nicht allein arbeitete. Zwar hatte er es uns direkt gegenüber nicht zugegeben, aber da schwebte noch immer der Engel über allem, und ich dachte wieder an die Warnung meines Talismans.
    Ein schneller Blick zu Suko.
    Auch seine Haltung hatte sich versteift.
    Dann schaute ich auf unseren Kollegen. Ich sah den Schalldämpfer auf der Mündung, ich sah das Lächeln in seinem Gesicht, so wie es nur ein Sieger haben konnte, doch damit war ich nicht einverstanden.
    »Hören Sie zu, Frank. Egal, was Sie bisher für uns geleistet haben, es gibt überall Grenzen. Auch ihre Aktivitäten sind nicht grenzenlos. Deshalb werden Sie Suko und mir das Feld überlassen. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Sicher.«
    »Sehr gut. Vergessen Sie, was Sie vor hatten und...«
    Er sprach in meinen Satz hinein. »Aber ich will gewinnen.«
    »Das haben wie schon.«
    »Nein, nicht ganz.«
    »Und wo ist das Problem?«
    »Bei den Lebenden.«
    »Wieso?«
    »Nur Tote sind gut. Dann habe ich gewonnen, und Fiona hat es auch, Kollege Sinclair.«
    Zum ersten Mal hatte er den Namen ausgesprochen. »Fiona ist Ihr Engel, Ihr Beschützer, nicht wahr?«
    »Sie haben es erraten.«
    »Und weiter?«
    »Ich bekomme meinen Sieg, und sie erhält die Seelen. Sie ist nicht von hier und sie braucht stets eine besondere Belohnung. Fiona ist der Engel aus der Hölle. Nicht nur der ganz oben besitzt Engel, auch der Teufel umgibt sich gern mit ihnen. Sie hat schon lange keine Seelen mehr bekommen, und deshalb ist für sie heute ein Freudentag.«
    »Wenn es viele Tote gibt?«, fragte Suko.
    »Ja.«
    »Uns eingeschlossen?«
    »Natürlich. Ihr seid ihr besonders wichtig. Vor allem du, John. Du bist anders, das hat sie gespürt. Du hast etwas, das sie warnte. Sie wollte nicht, dass bestimmte Dinge weiterlaufen. Wir beide sind ein tolles Team, und wir werden heute unser Meisterstück machen.«
    »Wo steckt Fiona?«
    »Oh, sie ist in der Nähe.«
    »Lass sie kommen!«
    »Keine Sorge, das wird sie.«
    Frank Durban musste nichts mehr sagen. Es schien, als hätte Fiona etwas gehört, denn in der offenen Tür entstand eine Bewegung, und jeder von uns starrte plötzlich auf die nackte Frau, die mitten auf der Schwelle stehen blieb und nichts tat...
    ***
    Es gab wohl keinen, der von diesem Anblick nicht abgelenkt gewesen wäre. Die Nackte war erschienen und schaute nach vorne. Sie sah uns an, sie bewegte nicht mal ihre Augen, die wie zwei kalte dunkle Steine in den Höhlen lagen.
    Ihr Gesicht zeigte keinen Ausdruck. Vielleicht die Lippen ein leichtes Lächeln, das war auch alles. Ansonsten hatte sie alles im Griff, denn auch niemand von uns sagte ein Wort.
    Ich atmete tief durch. Ich spürte sie. Ich sah sie nicht nur. Etwas passierte mit meinem Kreuz. Die Wärmestöße nahmen zu, und über meine Haut rann ein Kribbeln.
    Sie sah aus wie ein Mensch, aber sie war ein Engel, und sie war waffenlos. Zumindest nach außen hin, aber ich wusste, welche Kräfte Engel besaßen oder besitzen konnten. Alle anderen waren wehrlos gegen sie, jetzt gab es nur noch mich, und sie ließ mich nicht aus den Augen, als wollte sie mich bannen.
    Ich hielt meine Beretta noch gesenkt. Jetzt hob ich sie an und zielte auf sie. »Bleib stehen, Fiona!«
    »Warum?«
    »Weil ich es so will!«
    »Du willst schießen, nicht wahr?«
    »Wenn ich muss.«
    »Dann schieß!«, forderte sie mich auf.
    »Ich habe geweihte Silberkugeln geladen.«
    »Was ist das schon gegen mich. Ich bin kein Mensch, auch wenn ich so aussehe. Der Teufel hat mich getauft. Ich komme aus der Hölle und habe hier mir einen Partner gesucht. Es war alles so perfekt vorbereitet. Ich habe dafür gesorgt, dass dein Kollege die großen Erfolge erzielte. Was er geleistet hat, das ist schon übernatürlich gewesen, und irgendwann musstet ihr darauf kommen. Ja, es hat geklappt. Das große Wundern begann, und du wurdest auf ihn angesetzt.«
    Allmählich ging mir ein Licht auf. »Moment mal, soll das heißen, dass es dir einzig und allein um mich ging. Wolltest du an mich heran, um mich zu töten?«
    Sie nickte. »Ja, so ist es gewesen. So lautete der Deal mit der Hölle. Der Teufel wird sich freuen, wenn ich ihm sage, dass es dich nicht mehr gibt. Er wird jubeln und...«
    »Es gibt mich noch, und ich habe auch keine Lust zu sterben!«
    »Oh... Dagegen kannst du dich nicht wehren. Das wird mein Freund
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