Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
sollten, dann würden sie möglicherweise zwei und zwei zusammenzählen und fünf erhalten!
    Ich hörte auf zu winken und sank wieder auf meinen Platz, doch es war bereits zu spät. Guido hatte meine Aktion bemerkt und stieß Winkel-kat den Ellenbogen in die Rippen, um ihn auf mich aufmerksam zu machen. Unsere Blicke trafen sich, und er nickte zum Gruß, bevor er sich wieder daran machte, die Menge zu mustern.
    Verlegen und kleinlaut wandte ich mich dem Giek zu, um mich bei ihm zu entschuldigen — doch der hatte sich in ein Wesen mit bleicher Hautfarbe und haarigen Ohren verwandelt, das nicht die leiseste Ähnlichkeit mehr mit dem Täufler hatte, der vorhin noch neben mir saß!
    Beinahe ... beinahe ...! hätte ich mich umgesehen, um den Giek zu suchen. Doch dann betrieb ich ein bißchen Kopfrechnung und begriff, was los war.
    Ein Tarnzauber!
    Ich hatte mich schon so sehr daran gewöhnt, die Leute mit meinem eigenen Zauber hinters Licht zu fuhren, daß ich sofort darauf hereinfiel, sobald ein anderer den gleichen Zauber bei sich anwandte.
    »Bist noch ziemlich neu in der Intrigenbranche, wie?« bemerkte er trocken.
    Zum Glück blieb es mir erspart, mir darauf eine passende Antwort einfallen zu lassen, denn nun kamen die beiden Mannschaften ins Stadion. In der ganzen Hektik unserer Vorbereitung des Gegenangriffes hatte man mich nicht so recht informiert, worauf das Syndikat eigentlich gesetzt hatte. Ich wußte nur, daß hier zwei Ringermannschaften gegeneinander antraten. Niemand hatte mir verraten, wie die Kämpfer aussehen würden, und so war ich davon ausgegangen, daß das ganze Spektakel in etwa so ablaufen würde, wie ich es von den Veranstaltungen in Klah gewohnt war. Ich hätte es besser wissen müssen.
    Die beiden Mannschaften bestanden aus Wesen, die mir kaum bis zur Hüfte reichten. Ich meine, sie waren wirklich w inzig! Sie sahen aus wie Kinder ... sofern man daran gewöhnt ist, vierarmige Kinder um sich zu haben.
    »Was sind das denn für welche?« fragte ich.
    »Das sind die beiden Mannschaften«, erklärte der Giek hilf reich.
    »Ich meine, was sind das für welche? Wo kommen die her?«
    »Ach so. Das sind Tus.«
    »Und auf die setzt man? Ich meine, ich hab ja schon von Zwergenringkämpfen gehört, aber das hier ist doch lächerlich!«
    »Nun mach's nicht gleich nieder«, beschwichtigte mich der Täufler achselzuckend. »In der Ringerszene sind die ziemlich weit oben. Solche Mannschaften sind übrigens der beliebteste Exportartikel ihrer Dimension. Überall nennt man sie die Schrecklichen Tus. Sie sind wesentlich gefährlicher, als man aufgrund ihrer Größe annehmen sollte.«
    »Das ist doch wohl ein Witz, oder?«
    »Wenn du wirklich mal eine Schau sehen willst, dann solltest du dir ihren anderen Exportschlager ansehen. Das ist eine Tanztruppe, die immer auf Tournee geht. Sie heißt die Tu Tours.«
    Massha legte mir eine schwere Hand auf die Schulter.
    »Heißer Fratz, erinnerst du dich noch an unsere Abmachung über meinen Unterricht?«
    »Später, Massha. Der Wettkampf fängt gerade an.«
    Genaugenommen war er schon fast zu Ende. Er war verdammt kurz, wenn Sie diesen Ausdruck entschuldigen möchten.
    Der Kämpfer der favorisierten Rothosentruppe schlenderte einfach nach vorne und nahm seinen weißhosigen Rivalen in die Zange. Obwohl die Zange ein bißchen so aussah, als wollte jemand mit einem völlig verhedderten Bindfaden ein Paket zusammenschnüren, machte es bei der Rothose den Eindruck, als sei es schrecklich einfach. Alle Versuche seines Gegners, sich zu befreien, waren vergebens, und so war der Kampf schnell beendet.
    »Na, das war's«, sagte der Giek. »War mir eine Freude, mit dir Geschäfte zu machen, Skeeve. Schau ruhig mal wieder bei mir rein, wenn du was Gutes weißt.«
    »Willst du denn gar nicht die Wetteinsätze kassieren gehen?«
    Der Täufler zuckte die Achseln.
    »Das hat keine Eile. Außerdem scheinen deine Spielkameraden gerade beschäftigt zu sein.«
    Ich folgte seinem Finger mit den Augen und sah, wie Winkel-kat gerade in die Mannschaftskabinen stürmte, dicht gefolgt von Guido und Nunzio. Keiner von ihnen wirkte besonders glücklich, was unter den gegebenen Umständen durchaus verständlich war.
    »Hoppla, das ist ja mein Stichwort. Wir treffen uns im Gelben Halbmond wieder, Massha.«
    Mit diesen Worten schoß ich davon, um die zornigen Syndikatsleute abzufangen.

19
Es wird Zeit, daß man diesen Burschen mal beibringt, ihre Vorgesetzten zu respektieren
Capt. Queeg, U.S.S.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher