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Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein
Autoren: Robert Asprin
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gewonnen. Die schwachen Schwestern ... in eurem Beispiel der König ... tragen weiße Hosen und haben schon seit zwei Jahren kein einziges Spiel mehr gewonnen. Als das Syndikat seine Einsätze gemacht hat, standen die Chancen ungefähr zweihundert zu eins gegen die Weißen.«
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Oho! Zweihundert Goldstücke für den Einsatz von einem! Hast du auch daran gedacht, Überraschung zu heucheln, als sie ihr Geld bei dir eingezahlt haben?«
    »Die brauchte ich gar nicht erst zu heucheln«, meinte der Giek mit zusammengepreßten Lippen. »Nicht bei der Summe, mit der sie aufgekreuzt sind. Da ich ja vorgewarnt war, habe ich zwar damit gerechnet, daß sie sich nicht mit Kleckerkram abgeben würden, aber trotzdem ...«
    Er schüttelte den Kopf und verfiel in Schweigen.
    Eigentlich hatte ich nicht besonders gründlich über die Bedeutung der Quoten nachgedacht, doch das holte ich jetzt nach. Wenn man für den Einsatz eines Goldstücks zweihundert zurückbekam, dann würde eine Wette von tausend zweihunderttausend einbringen! Und zehntausend würden ...
    »Wie hoch war denn ihr Einsatz?« fragte ich besorgt.
    »So groß, daß ich, wenn ich verlieren sollte, den Rest meines Lebens für das Syndikat werde arbeiten müssen, um es abzubezahlen ... und Täuflerleben sind nicht gerade kurz ...«
    »Einen Augenblick mal! Hat Aahz dir denn nicht gesagt, daß wir dich für einen eventuellen Verlust aus unserer Spesenkasse entschädigen werden?«
    »Doch, das hat er«, sagte der Täufler. »Und er hat mich auch darauf hingewiesen, daß ihr, wenn ihr schon meine Verluste deckt, dafür auch sämtliche Gewinne einstreicht, wenn alles laufen sollte, wie geplant. Da habe ich mich lieber dazu entschlossen, das Risiko allein zu tragen und auch die Gewinne selbst einzusacken.«
    Massha beugte sich vor und starrte ihn erstaunt an.
    »Bist du so zuversichtlich oder nur so habgierig?«
    »Eher letzteres«, gestand der Giek.
    »Und außerdem habe ich mir ziemlich die Finger verbrannt, als ich beim Großen Spiel gegen Skeeve gesetzt habe. Ich schätze, es ist nur vernünftig, wenn man wenigstens einmal auf den Spieler setzt, der gerade eine Glückssträhne zu haben scheint.«
    Ich schüttelte verwundert den Kopf.
    »Hast du denn keine Angst, zu verlieren?«
    »Na ja, ich habe mir durchaus überlegt, daß möglicherweise ich es bin und nicht das Syndikat, der hier reingelegt werden soll. Deswegen sitze ich auch neben dir. Wenn sich die Sache als faul herausstellen sollte ...«
    »Du bist ein bißchen arg klein, um hier wüste Drohungen auszustoßen, Giek«, warnte ihn Massha.
    »... und du bist ein bißchen arg groß, um schnell abzuhauen, falls ich zu dem Schluß gelangen sollte, daß man mich reingelegt hat«, schoß der Täufler zurück.
    »Hört auf, ihr beiden!« befahl ich. »Das ist sowieso eine rein theoretische Debatte. Es wird keine Probleme geben ... und wenn doch, dann werde ich darüber genauso überrascht sein wie du, Giek.«
    »Noch überraschter, will ich hoffen«, warf der Täufler abfällig ein. »Schließlich rechne ich sowieso damit, daß die ganze Sache nach hinten losgeht, weißt du das nicht mehr?«
    »Aber Aahz hat mir glaubhaft versichert, daß an der Sache gedreht wurde.«
    »Offensichtlich. Sonst würde das Syndikat nicht so hohe Einsätze wagen. Die Frage ist nur, welcher Dreh klappt — ihrer oder eurer?«
    In diesem Augenblick geriet die gegenüberliegende Seite der Arena in Bewegung: Das Syndikat war eingetroffen, und zwar mit voller Mannschaft. Winkel-kat war da, von Guido und Nunzio eingerahmt, begleitet von den restlichen Mitgliedern der beiden Trupps, die man zur Zeit für den Bazar abgestellt hatte/Wenn man sie "so zusammen sah, wie sie sich als Gruppe bewegten, dann gaben sie, im Gegensatz dazu, wenn sie sich allein bei Fats vollstopften, durchaus ein beeindruckendes Bild ab. Offensichtlich teilten auch andere meine Ansicht. Obwohl sie zu spät gekommen waren, machte ihnen niemand die besten Sitzplätze streitig, als sie sich in die erste Reihe drängten. Tatsächlich gab es einen erheblichen Auflauf, als sich zahlreiche Zuschauer von den begehrten Plätzen erhoben und davonstürzten.
    Für mich war es immer noch eine derart neue Erfahrung, im Bazar auf Wesen zu treffen, die ich kannte, daß ich aufsprang und ihnen zuwinkte, bevor ich plötzlich begriff, was ich da eigentlich tat.
    Dann fiel es mir ein! Wenn sie mich neben dem Giek sitzen sahen und eine große Wette verlieren
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