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Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein
Autoren: Robert Asprin
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Prinzip von >leben und leben lassen< zu halten. Mit dem, was du bisher gelernt hast, solltest du dazu in der Lage sein, dir deinen Lebensunterhalt zu verdienen und dir dabei vielleicht sogar noch den einen oder anderen Trick anzueignen. Falls du dich mir allerdings in den Weg stellen solltest, wird von dir nicht mal mehr genug übrigbleiben, um es mit einem Schwamm aufzuwischen. Ich hoffe, wir verstehen uns?«
    Plötzlich begriff ich, warum niemand in all den Dimensionen, in denen wir herumgekrochen waren, sich mit einem Perfekter anlegen wollte. Ich bemerkte außerdem, daß gerade jemand hinter mir in den Raum getreten war.
    »Rupert!«
    »Onkel Aahz!«
    Die beiden schlugen einander auf den Rücken. Ich ließ ihnen reichlich Platz dazu.
    »He, Junge, das hier ist mein Neffe Rupert ... aber, ich sehe, daß ihr euch schon vorgestellt habt.«
    »Leider«, grollte ich.
    Das brachte mir einen finsteren Blick Ruperts ein, doch Aahz bemerkte es nicht.
    »Was führt dich denn nach Klah, Neffe? Liegt doch ein bißchen abseits deiner normalen Jagdreviere, nicht?«
    »Es geht um Paps. Er will dich sehen.«
    »Tut mir leid.«
    Plötzlich war Aahz wieder ganz der Alte. »Ich habe hier zu viele Eisen im Feuer, um mich in irgendeinen Familienknatsch hineinziehen zu lassen.«
    »Aber er liegt im Sterben.«
    Das ließ Aahz einen Augenblick innehalten.
    »Mein Bruder? Unsinn! Der ist viel zu zäh, den bringt nichts um. Der könnte selbst mich in einem unfairen Kampf schlagen.«
    »Er hat sich mit Mami angelegt.«
    Ein besorgter Ausdruck veränderte Aahz' Miene. Ich sah, daß er innerlich anfing zu schwanken.
    »So ernst ist es, eh? Aber ich weiß nicht. Ich meine, wenn er wirklich im Sterben liegen sollte, kann ich ihm schließlich auch nicht mehr helfen.«
    »Es wird nicht sehr lange dauern«, drängte ihn Rupert. »Er hat irgend etwas über sein Testament gesagt.«
    Ich stieß ein stummes Stöhnen aus. Darauf konnte man sich verlassen, daß ein Perfekter die Schwächen eines Perfekters kannte!
    »Na ja, ich schätze, meine Geschäfte hier können auch ein paar Tage warten«, erklärte Aahz mit geheucheltem Zögern. »Mach keinen Ärger und halt dich aus Schwierigkeiten raus, Jungchen. Ich bin so schnell zurück, wie es geht.«
    »Gehen wir«, meinte Rupert und verbarg sein triumphierendes Grinsen. »Je schneller wir in Perv sind, desto früher kannst du zurück.«
    »Aber, Aahz ...«
    »Ja, Junge?«
    Ich sah, wie sich Ruperts Augenbrauen düster zusammenzogen.
    »Ich ... ich wollte bloß >auf Wiedersehen sagen.«
    »He, Junge, nun mach doch nicht gleich einen Staatsakt daraus! Ist ja nicht so, als würde ich für alle Zeiten verschwinden.«
    Bevor ich etwas erwidern konnte, legte Rupert einen Arm um Aahz' Schulter, und die beiden verschwanden vor meinen Augen.
    Weg.
    Irgendwie konnte ich mich nicht überwinden, es zu glauben. Mein Ausbilder war einfach weggeholt worden ... für immer. Was immer ich von Aahz gelernt hatte, würde nun genügen müssen, weil ich jetzt nämlich völlig auf mich selbst gestellt war.
    Dann hörte ich, wie es an meiner Tür klopfte.

2
Immer, wenn die Dinge schrecklich finster aussehen, sage ich mir:
»Kopf hoch, alter Junge, es kann nur noch schlimmer kommen«
Und tatsächlich, es kommt wirklich nur noch schlimmer!
Skeeve
    Ich beschloß, als Hofzauberer von Possiltum, daß meine Antwort huldvoll ausfallen sollte.
    »Hau ab!«
    Das war huldvoll. Wenn Sie wüßten, was ich in diesem Augenblick wirklich dachte, würden Sie mir das glauben. Bisher hatten mich nur sehr wenige Leute in meinen Gemächern besucht, und im Augenblick wollte ich keinen von ihnen sehen.
    »Wißt Ihr, mit wem Ihr da sprecht?« ertönte eine gedämpfte Stimme hinter der Tür.
    »Nein! Und es ist mir auch völlig egal! Hau ab!«
    »Hier ist Rodrick der Fünfte. Euer König!«
    Das ließ mich innehalten. Wut hin, Wut her, dieser Titel gehörte immerhin dem Mann, der mein Gehalt festsetzte und bezahlte. Wie ich schon sagte: ein paar Dinge habe ich von Aahz durchaus gelernt.
    »Wißt Ihr, mit wem Ihr da sprecht?« rief ich zurück und hoffte.
    Einen Augenblick herrschte Stille.
    »Ich nehme an, daß ich mit Skeeve dem Großen, dem Hofzauberer von Possiltum spreche. Jedenfalls wird er es sein, den mein Zorn treffen wird, falls man mich noch länger vor seinen Gemächern warten läßt.«
    Soviel zur Hoffnung. Diese Sachen klappen im wirklichen Leben nie so, wie sie in Witzen gelingen.
    Mit höchst unwürdiger Hast jagte ich zur Tür, hieb
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