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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle
Autoren: Robert Asprin
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zurück.
    »Wieviel hast du denn von ihm verlangt?«
    »Nur unsere übliche Räte.«
    »Wirklich?«
    »Na ja ... Ich habe allerdings noch einen kleinen Bonus aufgeschlagen, weil ich ihn nicht mochte. Irgendwelche Einwände?«
    »Nein. Ich war nur neugierig.«
    »Sag mal, Boß, hättest du was dagegen, wenn ich bei der Sache mitmachte? Es dürfte nicht zu lange dauern, und ich bin ein wenig neugierig geworden.«
    »In Ordnung ... aber nicht als Einsatzleiterin. Ich will dich nämlich auch wieder abziehen können, falls es hier im Büro haarig werden sollte. Soll dein Partner die Sache leiten.«
    »Kein Problem. Und wer soll mein Partner sein?«
    Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück und lächelte.
    »Kannst du dir das nicht denken? Der Klient wünscht organisiertes Verbrechen, also bekommt er auch organisiertes Verbrechen!«
GUIDOS BERICHT
    »Guido, bist du ganz sicher, daß du deine Anweisungen richtig verstanden hast?«
    Das ist Bunny, die da spricht. Aus irgendeinem Grund hat der Boß es für richtig gehalten, mich für diesen Auftrag ihr zuzuweisen. Da habe ich nichts gegen, denn Bunny sieht mehr als köstlich aus und hat außerdem viel mehr Grips im Kopf als ich. Und so etwas kann ich nicht von vielen Leuten sagen, ob es Burschen sind oder Puppen.
    Die einzige Schwierigkeit, die ich bei dieser Mannschaftszusammensetzung sehe, ist die, daß Bunny, so toll sie auch ist, dazu neigt, bei jedem Job herumzunörgeln. Das liegt daran, daß sie mit einem bestimmten Problem belastet ist, nämlich-, daß "sie ein Auge auf den Boß geworfen hat. Nun wissen wir das ja alle, denn das konnte man sofort erkennen, schon vom ersten Tag an, als die beiden einander begegnet sind. Selbst der Boß hat das gesehen, und das heißt schon was, denn wenn ich ihn auch als Organisator bewundere, so ist er leider doch ein bißchen dick zwischen den Ohren, wenn es um Weiberröcke geht. Um euch zu zeigen, was ich meine, will ich nur berichten, daß er auf die Erkenntnis, daß Bunny tatsächlich gewisse Absichten hegte, was ihn anging, damit reagierte, daß er vor Nervosität fast in Ohnmacht gefallen wäre. Und so etwas von einem Typ, bei dem ich mit eigenen Augen gesehen habe, wie er es mit Vampiren und Werwölfen aufnahm, ganz zu schweigen von Don Bruce persönlich, ohne dabei auch nur mit der Wimper zu zucken. Wie ich schon sagte, Miezen sind nicht gerade seine Stärke.
    Jedenfalls sprach ich gerade über Bunny und ihr Problem. Es gelang ihr schließlich, den Boß davon zu überzeugen, daß sie es angeblich nicht auf ihn abgesehen hatte und sich nur für eine Karriere als Geschäftsfrau interessierte. Das war natürlich eine schamlose Lüge, was wir alle auch wußten ... obwohl es den Boß anscheinend hinters Licht geführt hat. Selbst dieser grüne Penner Aahz brachte es fertig, zu durchschauen, was Bunny vorhatte. (Das überraschte mich ein bißchen, weil ich immer geglaubt hatte, daß sein Haupttalent nur darin besteht, laute Geräusche von sich zu geben.) Alles, was Bunny tat, war, die Show zu wechseln. Aber ihre eigentlichen Ziele hatte sie nicht aufgegeben.
    Das hat aber leider dazu geführt, daß sie nun dem Boß nicht etwa mit Arschwackeln schöne Augen macht, sondern jetzt versucht, seine Bewunderung damit zu erringen, indem sie unter Beweis stellt, was für eine heiße Tante sie doch ist. Das dürfte nicht allzu schwierig sein, da Bunny im Einsatz äußerst gerissen ist, aber wie alle Schnallen hat auch sie das Gefühl, daß sie nur eine beschränkte Zeit zur Verfügung hat, bevor ihr gutes Aussehen aufgebraucht ist, deswegen versucht sie besonders gründlich sicherzugehen, daß sie die Aufmerksamkeit des Bosses erringt.
    Das wiederum kann leider in den hinteren Rängen einen Haufen Ärger machen. Sie hat soviel Angst, daß irgend jemand ihre Leistung zunichte machen könnte, daß sie einen erfahrenen Einsatzmann wie mich mit ihrem nervösen Geplapper und dem ständigen Sichergehen den sprichwörtlichen Baum hinaufjagen kann. Aber sie ist eine nette Puppe, und wir stehen alle auf ihrer Seite, also nehmen wir es hin.
    »Ja, Bunny«, sage ich.
    »Was, >Ja, Bunny    »Ja, Bunny, ich bin sicher, daß ich meine Instruktionen richtig verstanden habe.«
    »Dann wiederhole sie.«
    »Warum?«
    »Guido!«
    Wenn Bunny diesen Ton annimmt, bleibt einem wenig anderes übrig, als ihr nachzugeben. Das hat teilweise damit zu tun, daß es meine Pflicht ist, meine Mannschaftskameraden während eines Auftrags zu unterstützen, aber auch damit,
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