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Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)

Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)

Titel: Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)
Autoren: Michelle Rowen
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Gebet. Zitternd griff er unter sein Hemd und zog ein Silberkreuz hervor, das er mir abwehrend entgegenhielt.
    Ich seufzte. Wir sollten dieser albernen Nummer ein Ende setzen, bevor es richtig peinlich wurde, oder?
    Mit einem Schritt war ich bei ihm und legte die Hand auf das Kreuz, um ihm zu zeigen, dass es mir überhaupt nichts anhaben konnte. Es war ganz hübsch. Und glänzte silbern. Chad riss die Augen vor Angst noch weiter auf.
    Dann packte ich ihn am Hemd und zerrte ihn auf die Füße – das war leicht, weil er sich jetzt wie eine willenlose Puppe benahm – und zog ihn so dicht an mich heran, dass unsere Augen nur Zentimeter voneinander entfernt waren.
    »Ich lasse dich leben … heute«, sagte ich, ruhig und drohend. Ich hatte schon immer eine weltberühmte, stinkreiche Schauspielerin werden wollen, also setzte ich mein eher zweifelhaftes Können ein, um meinen Worten etwas mehr Nachdruck zu verleihen. »Aber sollten du oder deine Freunde noch einmal in meine Nähe kommen, werde ich in eurem Blut baden.«
    Igitt. Hatte ich das gerade wirklich gesagt? Wie eklig.

    Dafür schien es jedoch meinem Standpunkt eindeutig Nachdruck zu verleihen. Denn jetzt war es Chad, der rückwärtskrabbelte, wobei er wie ein Wahnsinniger mit dem Kopf nickte und unaufhörlich stammelte: »Ja, ja, das verspreche ich.« Dann stand er zitternd auf, und mit einem letzten ängstlichen Blick – dem typischen Blick von jemandem, der kurz davor ist, die Kontrolle über seine Blase zu verlieren – drehte er sich um und fegte wie ein geölter Blitz aus dem Park.
    Ich bückte mich, hob den Pflock auf, den Chad, der Vampirschlächter, hatte fallen lassen und betrachtete ihn einen Augenblick. Ich musste Thierry unbedingt erzählen, was hier gerade passiert war und ihn fragen, was ich tun sollte. Wenn irgendjemand Rat wusste, dann er. Allerdings würde er nicht gerade glücklich darüber sein.
    Schlächterin der Schlächter?
    Ich warf den Pflock in den nächstbesten Mülleimer.
    Mein neuer Spitzname würde mir zweifellos noch einen Haufen Scherereien bereiten.
     
    Ich versuchte zunächst, Thierry mobil zu erreichen, aber ich erreichte nur seine Mailbox, was mich vollkommen frustrierte. Unter seiner Festnetznummer meldete er sich ebenfalls nicht. Also ging ich in meine Wohnung zurück, zog mich um und lief dann ungeduldig auf und ab, bis es endlich zwanzig Uhr wurde. Dann würde jemand in seinem neuen Vampirclub sein. Er machte zwar erst eine Stunde später auf, aber irgendjemand vom Personal war gewiss schon da und bereitete alles vor.
    Das Haven war vor knapp einer Woche eröffnet worden.
Der Laden gefiel mir allerdings nicht so gut wie das Midnight Eclipse . Der Zugang zu diesem Club versteckte sich nicht hinter der Fassade eines Sonnenstudios, sondern man erreichte ihn durch eine nichtssagende Tür in einer einsamen Gasse. Keinerlei Schnickschnack. Am Eingang stand ein hässlicher, dreihundert Pfund schwerer Türsteher-Vampir namens Angel, der leider keinerlei Verbindung zu oder auch nur im Entferntesten Ähnlichkeit mit David Boreanaz aus der TV-Serie hatte. Er kontrollierte die Vampire, die den Club besuchten.
    Normalerweise stand auch Barry Jordan am Eingang, der Clubmanager. Barry war extrem klein und trug normalerweise einen Smoking ebenso wie einen sauertöpfischen, genervten Gesichtsausdruck zur Schau. Außerdem hasste er mich von ganzem Herzen. Ich meinerseits kann auch nicht gerade behaupten, dass ich begeistert von ihm gewesen wäre. Bedauerlicherweise hatte er gerade meine beste Freundin Amy geheiratet, die aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen überaus begeistert von ihm zu sein schien.
    Barry hatte die nervige Angewohnheit, Thierry »Meister« zu nennen, was ziemlich an Renfield erinnerte und ein bisschen gruselig war. Zudem hatte er offenbar ein ziemlich großes Problem mit denen, die es nicht so hielten. Vor allem mit mir .
    Barry war jedoch heute nicht im Haven . Wahrscheinlich hatte er seinen freien Abend.
    Der Club war klein, intim, mit dunklen Wänden und aufwändig gedrechselten Tischen und Stühlen aus Kirschholz. Einen Farbtupfer lieferten blaue und grüne Bodenfliesen,
die ein spiralförmiges Muster bildeten, wie bei einem Whirlpool. Mich erinnerten sie ehrlich gesagt eher daran, was man in der Toilettenschüssel sah, wenn man die Spülung betätigte. Moderne Kronleuchter hingen von der Decke und spendeten gedämpftes, flackerndes Licht, das bei mir diesmal jedoch keinerlei Wohlgefühl auslöste. Ich war zu
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