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Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Titel: Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)
Autoren: Michelle Rowen
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packte mit meiner anderen Hand die kühle Sprühdose mit Pfefferspray ganz unten in meiner Handtasche. Mir verschwamm immer noch alles vor Augen, aber es gelang mir, die Dose herauszureißen und ihm das Zeug lange und genau in die Augen zu sprühen. Er heulte vor Schmerz auf und schlug die Hände vor sein Gesicht.

    Ich fuhr herum und tat, was jedes Mädchen, das etwas auf sich hält, tun würde, wenn es sich mit einer Bisswunde am Hals nach Mitternacht in Begleitung eines Verrückten, der sich für einen Vampir hält, auf einem Friedhof wiederfindet.
    Ich rannte los, als wäre der Teufel hinter mir her.
    Verrückt. Genau. Er war eindeutig manisch und brauchte sehr wahrscheinlich dringend eine passende Therapie. Vermutlich hatte ihn irgendein Ereignis in seiner frühesten Kindheit in diesen Wahnsinnigen verwandelt. Ich hatte in meinem Jahr an der Universität von Toronto im Nebenfach Psychologie studiert, bevor ich das Studium geschmissen hatte. Er war ein Verrückter. So lautete das offizielle Urteil. Und er brauchte eindeutig kompetente Hilfe.
    Genauso wie ich in diesem Moment. Ich rannte über den Friedhof. Es war ein verdammt großer Friedhof. Wo zum Geier war die Straße?
    Schließlich sah ich das Eingangstor direkt vor mir. Gordon, der nicht weit hinter mir war, brüllte mir zu, ich solle stehen bleiben. Klar, gute Idee. Vergiss es, Blödmann!
    Der Sieben-Zentimeter-Absatz einer meiner schwarzen Riemchensandaletten wählte exakt diesen Augenblick, um abzubrechen. Diese Schuhe hatten mich fast den ganzen Gehaltsscheck des letzten Monats gekostet, daher war es ein wenig enttäuschend, gelinde ausgedrückt, dass sie nicht mal die kleinste Belastung aushielten. Ich stürzte wie ein Sack zu Boden, sprang jedoch genauso schnell wieder auf, wie einer von diesen Pseudo-Sandsäcken von Bozo, dem Clown. Das Adrenalin, das durch meine Adern raste, war gewiss sehr hilfreich, aber irgendwie war mir auch schwindlig. Der Blutverlust von dem Biss in den Nacken holte mich möglicherweise gerade ein. Vielleicht war die Wunde doch ernster, als ich angenommen hatte.

    Ich zog den ruinierten linken Schuh vom Fuß, fuhr herum und schleuderte ihn meinem Verfolger entgegen.
    »Au!« Offenbar hatte die Sandalette ins Ziel getroffen.
    Da ich schlecht mit einem Schuh weiterhumpeln konnte, zog ich den anderen ebenfalls aus und schleuderte dieses kleine Wurfgeschoss aus teurem italienischen Leder dem ersten hinterher. Allerdings verfehlte es sein Ziel, also ließ ich noch ein paar ausgewählte Beleidigungen folgen.
    »Warte doch!«, brüllte Gordon. »Sarah, Baby, wir können das klären.«
    Ich rannte durch den Eingang des Friedhofs und prallte gegen etwas Festes, Unnachgiebiges. Ich blickte hoch. Es war groß, muskulös und hatte blaue Augen. Die Straßenlaterne über ihm wirkte wie ein himmlischer Leuchtturm.
    »Wow, hallo Miss«, sagte der unnachgiebige Fremde. »Immer mit der Ruhe.«
    Nach meinem Sprint rang ich keuchend nach Luft. »Gott sei Dank! Sie müssen mir helfen!«
    Der Blick des Mannes glitt von meiner Bisswunde am Hals zu meinem höllischen Begleiter, der uns fast erreicht hatte.
    »Keine Angst, Darling«, sagte er und lächelte. Seine Zähne schimmerten weiß im Mondlicht.
    Zwei weitere Männer tauchten aus dem Schatten auf. Der eine war dünn wie eine Bohnenstange und hatte strähniges, blondes Haar, der andere war so groß wie ein Kleiderschrank, massig und von Kopf bis Fuß tätowiert. Die Tätowierungen an seinem Hals lugten sogar aus seinem Hemdkragen heraus. Ich hatte die beiden nicht bemerkt, bis sie sich bewegt hatten.
    He, je mehr, desto besser.
    Der Mann mit den glänzenden Zähnen schob mich sanft
zur Seite. »Warten Sie hier, Darling. Wir kümmern uns gleich um Sie.«
    Ich nickte und atmete tief auf. Was für ein Glück, dass diese feinen Gentlemen Lust gehabt hatten, auf dem Friedhof spazieren zu gehen.
    Nach Mitternacht.
    Ich runzelte die Stirn. Was zum Teufel wollten sie eigentlich hier? Meiner Meinung nach war das wirklich ein ziemlich glücklicher Zufall. Aber da er sich zu meinen Gunsten auswirkte, hütete ich mich zu fragen.
    Gordon kam unmittelbar vor uns zum Stehen, blinzelte heftig und rieb sich die Augen, die vom Pfefferspray brannten. Auf seiner Stirn prangte ein kleiner, roter Fleck … vermutlich vom dem Schuh.
    Ich hatte die Arme um meinen Körper geschlungen, um das Zittern zu unterdrücken. Schließlich war ich für eine Verabredung angezogen, nicht für einen Sprint auf einem Friedhof Ende
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