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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman
Autoren: emons Verlag
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ich trotzdem nichts. Was soll denn der Aufruhr?«
    Wenn ich das nur wüsste, dachte Fischbach. Taucher-Theo hatte am Telefon nur gesagt, er solle unverzüglich herkommen. Nachgehakt hatte er nicht, da erstens bereits am Tonfall zu erkennen gewesen war, dass Taucher-Theo etwas Wichtiges gefunden hatte. Und zweitens hätte es auch nichts gebracht. Seit er im Ruhestand war, genoss Taucher-Theo jede Sekunde Aufmerksamkeit, die er seinem alten Kollegenkreis abringen konnte. Stets zögerte er es so lange wie möglich hinaus, einen Wissensvorsprung preiszugeben.
    Â»Das werden Sie zur gegebenen Zeit erfahren«, antwortete Fischbach daher unbestimmt. »Am besten warten Sie in Ihrem Büro, wir werden auf Sie zukommen, Herr …«
    Â»Faßbender«, beantwortete Taucher-Theo die Frage.
    Â»Genau.« Faßbender nickte eifrig. »Ich muss das aber melden, nur damit das klar ist.«
    Â»Selbstverständlich«, sagte Fischbach.
    Faßbender zögerte, sah von einem zum anderen. »Das ist jetzt auch bestimmt nicht die versteckte Kamera oder so etwas? Ich habe keine Lust, irgendwo im Samstagabendprogramm als Depp vorgeführt zu werden.«
    Fischbach schüttelte den Kopf.
    Â»Nun gut, dann werde ich jetzt mal«, sagte er hörbar erleichtert und ging zurück ins Haus.
    Â»Den sind wir erst mal los«, stellte Fischbach fest und stellte Theo seinen Kollegen vor. »Jetzt aber Butter bei die Fische«, sagte er dann. »Warum sollte ich schleunigst herkommen? Was hast du gefunden?«
    In Taucher-Theos Gesicht schien sich ein wissendes Lächeln eingegraben zu haben. Er legte Fischbach die Hand auf die Schulter und schob ihn in Uferrichtung, gefolgt von Welscher und Bianca Willms. Bei den Sauerstoffflaschen angelangt, blieben sie stehen. Taucher-Theo zeigte auf den See hinaus. »In einem so riesigen Gewässer innerhalb kürzester Zeit etwas zu finden, von dem man nicht weiß, ob es überhaupt vorhanden ist, ist quasi unmöglich. Selbst wenn man eine ganze Taucherstaffel zur Verfügung hätte, könnte es unter Umständen Tage dauern. Und selbst dann kann leicht etwas übersehen werden, der Schlick, die Pflanzen, trübe Sicht, ihr versteht schon. Ob nun Glück im Spiel war, Schicksal oder einfach nur purer Zufall …«
    Â»Theo, komm zur Sache«, mahnte Fischbach. Demonstrativ tippte er auf seine Armbanduhr. Er kannte Taucher-Theos Hang zu ausschweifendem Geplauder. Wenn er dem keinen Riegel vorschob, würden sie in zwei Stunden noch hier stehen, ohne zum Kern der Sache vorgestoßen zu sein. Außerdem verspürte er Hunger. Sigrid hatte ihn gegen zwei Uhr zum Mittagessen einbestellt: Nudelsalat mit Rauke und Kräuterfrikadellen. Genau das Richtige bei dieser Hitze.
    Taucher-Theos Lächeln verschwand. »Du gönnst einem Pensionär aber auch nicht einen kleinen Moment im Rampenlicht. Ist das dein Dank?«
    Â»Theo. Was ist jetzt?«
    Â»Okay, okay, verstehe. Ihr seid immer in Eile, hetzt von Fall zu Fall, und Feierabend ist ein Begriff, den ihr nur mal gehört, aber persönlich noch nie erlebt habt. Schon gut.« Er verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Bizepse zeichneten sich deutlich unter dem eng anliegenden Stoff ab. »Du wirst es kaum glauben: Keine fünf Meter von hier findest du auf dem Grund des Stausees das Wrack eines U-Bootes.«
    Fischbach meinte, sich verhört zu haben. »U-Boot?«, echote er. »Aus dem Weltkrieg?« Er blickte zur ehemaligen Ordensburg Vogelsang hinauf. Die Mauern der einstigen NS- Kaderschmiede thronten weithin sichtbar auf einem südöstlich von ihnen gelegenen Hügel. Wer wusste schon, was hier im Tausendjährigen Reich alles erprobt worden war? Grundsätzlich hielt er alles für möglich. Aber wäre das U-Boot dann nicht schon lange entdeckt worden?
    Taucher-Theo hob die Hand und wedelte wichtig mit dem Zeigefinger vor Fischbachs Nase herum. »Ts, ts. Definitiv nicht.«
    Â»Und warum nicht?«
    Â»Weil die Leiche dafür einfach zu frisch aussieht.«
    * * *
    Der Braten roch köstlich. Zwar spürte Sabine Mitleid mit dem armen Reh, das gestern von Knut mit dem Bully angefahren worden war und heute als Abendessen diente, doch sie verdrängte ihre Gewissensbisse. Das Wasser lief ihr im Mund zusammen. Fast gierig blickte sie auf den Drehspieß, den die Männer über dem Lagerfeuer aufgebaut hatten.
    Knut drehte die ganze
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