Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Titel: Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)
Autoren: Jacques Berndorf
Vom Netzwerk:
Land. Aus welcher Gegend im Milieu denn?«
    »Diebstahl hochwertiger Autos in Westeuropa. Porsche, Audi, BMW, Mercedes, Jaguar, Lexus, Bentley und alle derartigen Karren. Also Autos, die so teuer sind, dass du für den Preis ein Wohnhaus bauen könntest.«
    »Aber hier in der Eifel gibt es doch zu wenig Leute, die diese hochwertigen Autos fahren.«
    »Die Wagen werden nicht hier geklaut, heißt es, sondern überall in Westeuropa. Aber die Sache wird angeblich von hier aus gesteuert. Für den Diebstahl brauchst du Fachleute, weil die digitalen Absicherungen der Fahrzeuge, also die Computer in den Autos, geknackt werden müssen. Wenn die geklauten Fahrzeuge umfrisiert werden, inklusive neuer Lackierung, brauchst du Leute, die sich auskennen. Das erfordert eine ganze Gruppe von Spezialisten. Und diese Gruppen arbeiten auf Bestellung. Du kannst Kontakt aufnehmen und sagen: Ich hätte gern den neuesten Porsche GT.«
    »Wer kauft diese Fahrzeuge?«
    »Neureiche aus Bulgarien, Kroatien, Rumänien, der ganze Nahe Osten. Alle Golfstaaten. Und neuerdings sogar Chinesen. Angeblich gehen die Autos in deutschen und niederländischen, französischen und italienischen Häfen auf Schiffe. Wenn sie den Abnehmer erreichen, kosten sie nur noch etwa die Hälfte des Neupreises.«
    »Also hat Horst Walbusch recherchiert und ...«
    »Oh, nein! Das ist es ja eben. Das Gerücht besagt, dass Gaby Schirmer auf diesen Tatkomplex gestoßen ist und sich darum kümmern wollte.«
    »Was heißt denn, sich darum kümmern? Das kann sie doch gar nicht, sie hat doch keinerlei Möglichkeit, international zu recherchieren.«
    »Ja, ja, das habe ich auch gedacht. Vielleicht wusste sie mehr, vielleicht hatte sie jemanden im Auge. Vielleicht konnte sie im Internet in Programme gehen, die ansonsten verschlossen sind. Du weißt doch: Einmal Polizist, immer Polizist.«
    »Moment mal: Von wem stammt denn das Gerücht? Es muss doch bei der Polizei jemanden geben, der das der Mordkommission gesagt hat. Wer war das?«
    »Das ist das Verrückte. Das war ausgerechnet Horst Walbusch. Er hatte hier im Vulkaneifelkreis vor ein paar Wochen einen Verkehrstoten mit unklaren Papieren. Er musste deshalb in die Rechtsmedizin nach Mainz und hat das im Gespräch mit einem Pathologen erwähnt. Der Pathologe hat heute Nacht bei T-Online von den zwei erschossenen Polizeibeamten erfahren und hat sofort jemanden von der Mordkommission angerufen.«
    »Woher stammt denn der Horst Walbusch?«
    »Aus Waldkönigen. Der Vater hat sein Leben lang im Wald geschafft. Ein sehr solides Elternhaus.«
    »Und die Gaby Schirmer?«
    »Aus Daun. Mutter Apothekerin, Vater Lehrer am Gymnasium. Schöne Frau, diese Gaby. Wollte wohl Medizin studieren, aber etwas ging schief. Dann Polizeidienst. Wenn du Fotos hast, wirst du sehen, wie schön diese Frau war. Und sie war ein klasse Kumpeltyp.« Er starrte mit grauem Gesicht irgendwohin. »Den Kumpeltyp hat sie vorgeschützt, nehme ich an. Sonst wurde sie von morgens bis abends angemacht, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Verheiratet?«
    »Nie gewesen. Ich habe gehört, sie hatte aktuell keinen Freund. Aber Genaues weiß ich nicht.«
    »Passt denn dieses neugierige Verhalten zu Gaby Schirmer? Ist es erklärbar, warum sie ausgerechnet den Diebstahl von Luxusautos untersuchte?«
    Er nickte heftig. »Das passt, mein Freund, das passt. Sie war eine sehr neugierige Frau, vor allem, wenn es darum ging, im Internet herumzusuchen und nach Möglichkeiten Ausschau zu halten, jemanden zu finden, der möglicherweise mit der Organisation zu tun haben könnte oder eine Nähe zu solchen Tätern hat. Irgendetwas in der Art. Sie saß stundenlang vor dem Bildschirm, heißt es. Aber mehr weiß ich nicht.« Unvermittelt starrte er mich intensiv an. »Was hast du denn gedacht, als du diesen Tatort gesehen hast?«
    »Ziemlich simpel«, antwortete ich ohne zu überlegen. »Es ist Nacht. Ein Streifenwagen kommt diese schmale Asphaltbahn entlanggerollt. Dann liegt wenig später die Fahrerin bei offener Tür tot auf dem Gesicht. Auf der rechten Wagenseite dasselbe Bild: Der Mann liegt erschossen neben seiner Autotür. Da bleibt nur die Feststellung, dass es eine Hinrichtung war. Jemand hat hier auf sie gewartet, noch genauer: Jemand hat sie hierher bestellt. Hat niemand im Dorf die Schüsse gehört?«
    »Fehlanzeige. Kischkewitz geht von Schalldämpfern aus. Also Profis. Ich muss los, ich muss jetzt die Pressekonferenz fotografieren. Soll ich dir Porträts von ihnen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher