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Edorei und die Tochter des Zauberers (German Edition)

Edorei und die Tochter des Zauberers (German Edition)

Titel: Edorei und die Tochter des Zauberers (German Edition)
Autoren: Kerstin Hornung
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geschlossen.“
    Nein! Herdis und der Zaubertrank müssen doch hindurch, schrie es in Zoe, aber ihr war klar, dass sie das vor Luriella niemals zugeben durfte.
    „Kannst du es wieder öffnen?“, fragte sie so ruhig es ihr möglich war.
    Luriella schüttelte den Kopf. Zoe kämpfte die Panik nieder. Noch war nicht alles verloren. Die Tochter des Zauberers war hier. Zoe könnte den Zauberer erpressen; Luriella gegen den Prinzen. Und dann? Wenn sich der Zauberer darauf einließ, hatte die fremde Welt über kurz oder lang keinen König. Abgesehen davon, hatte Derdoran Edorei bereits einmal entführt, was sollte ihn davon abhalten, es ein zweites Mal zu tun?
    Scheiße! Scheiße, Scheiße, Scheiße.
    Luriella musste raus aus der Wohnung. Der Zauberer durfte sie nicht finden, wenn er hier nach ihr suchte.
    „Du willst also diese Welt kennenlernen“, begann Zoe. Fieberhaft schmiedete sie einen Plan.
    Luriella nickte.
    „Dann brauchst du erst mal was Vernünftiges zum Anziehen.“ Sie ging ins Zimmer und riss ihren Schrank auf. Herdis kauerte unglücklich in der Küchentür und Zoe machte ihm ein Zeichen zu verschwinden.
    Eine von ihren Jeanshosen brauchte sie Luriella gar nicht erst anzubieten. Die waren ihr wahrscheinlich zu kurz und zu weit und das würde Zoe bis ans Ende ihrer Tage frustrieren.
    Stück für Stück ging sie die Sachen durch. Zu kurz, zu weit, zu kurz …
    Luriella hatte sich aufs Bett drapiert und blätterte in einer Zeitschrift. Schminktipps und Klamotten, das war ihre Welt.
    Wir könnten shoppen gehen, dachte Zoe, verwarf den Gedanken jedoch schnell, denn das konnte sie sich nicht leisten. Wegfahren, irgendwo hin. Der Gedanke gefiel Zoe überhaupt nicht. Schließlich wollte sie hier sein, wenn sich das Tor wieder öffnete. Sie musste Herdis helfen Edorei zu finden. All der Pfeffer musste hinüber in die andere Welt.
    „Zieh das mal an“, sagte Zoe und warf Luriella einen Stapel Kleider hin. Unauffällig verschwand sie in der Küche.
    Herdis sah völlig verstört aus.
    „Das ist Luriella?“, fragte er und Zoe erinnerte sich, dass kein Wicht die Tochter des Zauberers je gesehen hatte. Sie nickte.
    „Hör zu Herdis. Ich bring Luriella weg. Solange sie in dieser Welt ist, kann Edorei sie nicht heiraten. Ich glaube aber, dass der Zauberer sie suchen wird. Früher oder später wird er sie hier suchen. Halt dich versteckt, aber wenn er das Tor öffnet, lauf hindurch und bring der Weisen Isbilde den Pf…Nieswurz. Ich versuche …“
    „Was ist eine Bewerbungsmappe?“, rief Luriella aus dem Zimmer.
    „Das kommt ganz darauf an“, rief Zoe zurück. Sie sah Herdis an. Ein winziges Leuchten war in seine Augen zurückgekehrt. Er senkte die schweren Lieder zum Zeichen, dass er verstanden hatte, und schenkte ihr ein schmales Lächeln.
    „Viel Glück, Zoe“, hauchte er. Sie atmete tief durch und ging zurück zu Luriella. Die hatte bloß einen Slip und eines von Zoes Shirts an und deutete auf eine Anzeige in der Zeitung.
    „Was ist das?“
    Zoe sah sich die Anzeige an.
    „Wir machen Ihre Fotos.
    Sie brauchen eine Bewerbungsmappe für Deutschlands erfolgreichste Modelshow? Mit uns haben Sie die besten Chancen zum Casting eingeladen zu werden. Garantiert.“
    Das klang völlig unseriös. Zuviel Wenn und Aber, nichts Handfestes. Doch dann sah Zoe das Kleingedruckte darunter. Das schönste Mädchen konnte diese Bewerbungsmappe gewinnen. Sie warf einen Seitenblick auf Luriella. Schön war sie, keine Frage. Wer ist die Schönste im ganzen Land? Das war bestimmt genau ihr Ding.
    „Das ist gut“, behauptete Zoe. „Da solltest du unbedingt hin. Das schönste Mädchen wird gesucht. Da werden Fotos gemacht und du kannst weltberühmt werden.“
    „Was muss ich tun?“
    „Hübsch aussehen und lächeln.“ Zoe erklärte Luriella, was ein Foto war, was ein Casting. Sie zeigte ihr den Fernseher und erklärte ihr die Möglichkeiten. Sie fand sogar eine Sendung in der düster geschminkte, dünne Mädchen über einen Laufsteg liefen. Luriella strahlte.
    „Da gehen wir hin. Ich werde gewinnen.“
    „Du wirst morgen nicht pünktlich zu deiner Hochzeit kommen“, warnte Zoe der Fairness halber, aber Luriella war bereits Feuer und Flamme für das Projekt: Die Schönste im ganzen Land. Beschwingt setzte sie sich ins Auto und ließ sich von Zoe zum Ort des Geschehens fahren. Eine lange Schlange junger Frauen stand vor einem edel wirkenden Studio. Kritsch beäugten die Wartenden jede, die sich in die Schlange stellte.
    Als
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