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Edens brisantes Geheimnis

Edens brisantes Geheimnis

Titel: Edens brisantes Geheimnis
Autoren: Cassie Miles
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oder?"
    Wollte er ihn hinhalten, Zeit schinden? „Du wirkst nervös, Danny-O. Hast du in letzter Zeit Stress gehabt?"
    „Um die Wahrheit zu sagen, ich kann es immer noch nicht fassen, mit dir hier zu sein. Für mich bist du ein Held. Ich möchte auf deinem Gebiet arbeiten. Ich habe all deine Berichte gelesen, sämtliche Abschriften."
    Die Dokumente, von denen er sprach, waren topsecret und sollten unter Verschluss sein.
    Wie kam es, dass ein junger Agent wie Danny Oliphant Einblick in diese Akten erhalten hatte? Payne wollte mehr wissen. Er setzte absichtlich ein entspanntes Gesicht auf, tat so, als fühle er sich geschmeichelt. „Welcher Teil davon interessiert dich am meisten?"
    „Eigentlich der, wo du Locksmith und diesen Kerl namens The Nose hereingelegt hast."
    Payne verbarg sein Misstrauen hinter einem gespielten Lächeln, irritiert, dass Danny-O die Decknamen kannte. Das bedeutete, dass er tatsächlich Zugang zu Informationen höchster Geheimhaltungsstufe hatte. Nichts Gutes also.
    Der Wein wurde gebracht, und Payne probierte wie gewohnt einen Schluck, bevor er sich das Glas mit der blutroten Flüssigkeit füllte. „Mit wem hast du daran gearbeitet?"
    „Keinem direkt."
    „Du bist zu bescheiden", sagte Payne. „Irgendjemand muss dir die Genehmigung zum Lesen dieser Dokumente gegeben haben."
    „Ich sollte es eigentlich nicht erzählen ..." Danny-O gab sich alle Mühe, verlegen auszusehen, aber vergeblich. Sein Grinsen hatte etwas Wölfisches. „Ich bin so eine Art Computerfreak. Ich habe mich in die Datenbanken eingehackt."
    Unwahrscheinlich. Nur sehr wenige Amateurhacker besaßen das Wissen und die Fähigkeit, in die Datenbanken des FBI einzudringen. Irgendetwas war hier im Gange. Es roch förmlich nach Verrat.
    Payne hob sein Weinglas, als er zur Tür schaute. Drei Männer betraten das Lokal. Zwei davon waren ihm fremd, aber den dritten, den in der schwarzen Lederjacke, kannte er. Er war fülliger um die Hüften geworden und hatte ein härteres Gesicht bekommen - Eddy Verone.
    Candace' Bruder. Bald würde er in Chicago der Boss sein. Warum war er hier? Was hatte das zu bedeuten?
    Zum Nachdenken blieb keine Zeit.
    Payne reagierte instinktiv, hielt Sekunden später seine Pistole in der Hand. Verdammt noch mal, er wollte keine Schießerei in einem Restaurant!
    Danny-O hatte seine Waffe, ein identisches Modell, ebenfalls gezogen und feuerte auf Eddy Verone.
    Payne stieß den Tisch um, konzentrierte sich dabei auf Luke Borman. Lukes 45er Revolver zielte genau auf Paynes Brust.
    Payne schoss zuerst. Borman kippte vom Stuhl.
    Payne duckte sich und stürmte zwischen den Tischen hindurch. Rundherum schrien entsetzte Gäste. Er schaffte es zur Küchentür und rannte weiter. Man hatte ihn reingelegt.

1. KAPITEL
    Schwarzer Rock, weiße Bluse, schwarzer Pullover, die typische weiße Kopfbedeckung -
    gekleidet wie eine Novizin eilte die Frau, die eigentlich Candace Verone hieß, den Fußweg entlang, direkt auf die Konfessionsschule St. Catherine zu. Sie war auf dem Weg zu einer wichtigen Verabredung. Der Nonnenschleier verbarg ihr Gesicht, sie hielt den Kopf gesenkt.
    In den sorgfältig gepflegten Blumenbeeten am Schuleingang fielen ihr die sprießenden grünen Tulpen auf, Vorboten des nahen Frühlings, ein Versprechen neuen Lebens. Aber die Gedanken der jungen Frau drehten sich um den Tod.
    Ihr Bruder war ermordet worden, und sie vermochte es noch immer nicht zu fassen. Eddy war viel zu jung gewesen zum Sterben.
    Rasch stieg sie die Stufen zum steinernen Eingangstor von St. Catherine's hinauf, der Schule, die sie früher selbst besucht hatte - in einem anderen Leben, wie ihr schien. In ihrem jetzigen war sie Eden Miller. Sie war einunddreißig Jahre alt, allein erziehende Mutter, wohnte erst seit kurzem in Denver und lebte von klugen Investitionen und einem Teilzeitjob bei einem Partyservice. Sie verdiente sich ihren Lebensunterhalt auf ehrliche Weise, ein entscheidender Unterschied zu ihrer Familie, bei der sie in ihrer Kindheit und Jugend in einem ruhigen Vorort Chicagos gelebt hatte.
    In der Eingangshalle drückte sie sich rasch in eine Nische mit der Gipsstatue der heiligen Jungfrau. Sie hatte vor, durch die Kellergewölbe der Schule in die Kirche zu gelangen, wo in ein paar Stunden der Trauergottesdienst für ihren Bruder stattfinden würde.
    Sie hatte alles riskiert, um herzukommen. Wenn sie erkannt wurde, wären zwölf Jahre sorgfältig konstruierter Anonymität mit einem Schlag dahin.
    Vorsichtig lugte
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