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Echte Männer

Echte Männer

Titel: Echte Männer
Autoren: Sophie Andresky
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Endzeitpropheten, die beim ersten Sonnenstrahl sofort die Klimakatastrophe beschwören, Hautkrebsgeschwüre in allen Einzelheiten schildern und die Apokalypse predigen. Sorry, aber hysterische Wetterfrösche sind unfickbar, da hilft selbst der alte Trick Lichtausschalten nicht, denn das Quaken und Unken geht im Dunkeln weiter, und leider wird auch dann selten ein Prinz daraus, wenn man ihn gegen die Schlafzimmerwand wirft. Für mich jedenfalls macht die merkwürdige Formulierung von der «ge fühlten Temperatur» erst jenseits der 30   Grad Sinn, denn dann schießt mir das Wetter ins Blut und zwischen die Beine. «Testosteron-Ausschüttung» nennen es die, die nur darüber nachdenken, «Fickfreude» die anderen. Es fängt an mit ein bisschen ungewohntem Schweiß, ganz wenig nur, ein dunstiger Film auf der Stirn und zwischen den Brüsten, dann heizt sich der Körper vom Bauch her auf, wird lebendig und fiebrig. Der Hals fühlt sich rau an, die Stimme wird heiser, der Durst wird zur sportlichen Herausforderung. Und wenn sich das trifft, zwei Handbreit über der Magengrube, die Hitze aus dem Unterleib und der Durst aus Kopf und Brust, gibt es einen Funken mitten im Körper, und dann kann man nichts mehr machen und an nichts anderes mehr denken, denn die ganze innere Wetteranzeige steht auf Sex. Da hilft nur eins: das Höschen ausziehen und mit einem weiten Rock durchdie Straßen laufen, sodass einem der Wind ans Schamhaar züngeln kann. Hochsommer ist Brunftzeit. Da wirken Männerfüße in Flipflops plötzlich sexy, und die Sonnenbrillen verbergen nur wenig von den glühenden sizilianischen Blicken unter den schweren Augenlidern. In Gedanken überschütte ich gutgebaute Schlipsträger mit Kübeln eiskalter Cola light oder zerre milchhäutige Abiturienten vom Mofa, um ihnen noch an Ort und Stelle zu zeigen, was Stoßverkehr auch bedeuten kann. Und die Frauen! Gibt es etwas Heißeres als eine durchtrainierte, etwas unnahbare Frau, die unter ihrem Männerfeinripp-Unterhemd keinen BH trägt? Wer braucht Lara Croft, wenn die U-Bahnen vollgestopft sind mit kaum bekleideten Mädchen, deren Bikinioberteile unter den Sommerkleidern hervorsehen und die sich das hinuntergetropfte Wassereis von den Handrücken lecken? Da möchte man sich doch mitten zwischen zwei Stationen vor so eine eislutschende Mittsommermaid knien, ihre Beine auseinanderschieben und über ihre sicherlich komplett rasierte Muschi lecken, die sich öffnen würde wie die berühmte überstrapazierte reife saftige Frucht. Und auch die Freibäder und Sonnenwiesen bringen keine Abkühlung, denn überall sieht man die Muskeln von frisbeespielenden Männern oder die entspannten Gesichter von Studenten, die auf dem Rasen über einem Buch eingeschlafen sind. Nur nicht wecken, sondern sich ganz leise hinschleichen, den Reißverschluss der Shorts öffnen und sich über seinen harten Schwanz senken und ihn durch den Traum reiten. Es muss an der Kombination aus Flüssigkeitsmangel und Körpertemperatur liegen, dass die Phantasie so mit mir durchgeht. Alles, was den Sommer ausmacht, ist bei mir mit Sex verknüpft. Dierunde Öffnung eines aufgeblasenen Schwimmreifens, Grillgeruch, das weiße Glänzen der Sonnenmilch oder die spritzenden Wassertropfen aus dem Rasensprenger: Für mich klingt, riecht und schmeckt das nach Sex. Auch duschen hilft nicht, denn die Dusche ist eines meiner bevorzugten Kopfpornosettings, genauer gesagt, eine ganz spezielle Dusche. Als Teenager wohnte meine Familie direkt neben einem Freibad, und da gab es etwas hinter Bäumen versteckt eine Dusche bei der Frauenumkleide, aus der ziemlich warmes Wasser kam, weswegen sie wenig benutzt wurde. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich mich nackt unter dem warmen Wasserstrahl stehen und hinter mir den Mann mit dem DLRG- T-Shirt , der in der Hochsaison den Bademeister beim Aufpassen unterstützte. Er presst sich an mich, fasst mir mit einer Hand an die Brüste und mit der anderen zwischen die Beine. Das Gewicht seines Oberkörpers drängt mich nach vorn, und dann spüre ich schon, wie er in mich eindringt und sein Finger zwischen meinen Schamlippen auf und ab rutscht. Je nach Tageslaune gesellt sich noch der Bademeister dazu oder die kleine Italienerin vom Eisstand. Ist es zu heiß und der letzte reale Fick zu lange her, artet die ganze Geschichte in einen orgiastischen Gang-Bang aus, an dem sich das gesamte Freibad beteiligt inklusive des japanischen Fremdenführers aus dem New-York-Urlaub, den ich erst zehn
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