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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft
Autoren: Terry Pratchett
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kämpft, kleiner Mann?«
    »Eigentlich nicht«, sagte Zweiblum. »Aber darauf kommt es gar nicht an. Wichtig ist, daß dir jemand die Stirn bietet. Was auch immer später mit ihm geschieht.«
    Die Horde beobachtete das Geschehen mit großem Interesse. Cohen und seine Gefährten mochten manchen Dingen gegenüber abgestumpft sein, aber sie hatten eine Schwäche für sinnlose Tapferkeit.
    »Ja«, sagte Lord Hong und ließ den Blick über das stumme Publikum schweifen. » Alle sollen sehen, was jetzt passiert.«
    Er hob das Schwert.
    Die Luft knisterte.
    Ein Bellender Hund fiel direkt vor Lord Hong aufs Pflaster.
    Er schien ziemlich heiß zu sein. Und die Schnur am Ende brannte.
    Es zischte kurz.
    Die Welt wurde weiß.
    Nach einer Weile richtete sich Zweiblum auf und stellte erstaunt fest, daß er als einziger noch stand. Wer nicht flach am Boden lag, war geflohen.
    Nur ein qualmender Schuh erinnerte an Lord Hong. Und eine dampfende Spur, die die Treppe emporführte.
    Zweiblum folgte ihr und taumelte dabei ein wenig.
    Nach einigen Metern fand er einen auf der Seite liegenden Rollstuhl. Das Rad drehte sich.
    Er spähte darüber hinweg.
    »Ist alles in Ordnung mit dir, Irrer Polterer?«
    »Wasisn?«
    »Gut.«
    Der Rest der Horde kauerte ganz oben auf der Treppe. Rauch wogte um die Barbaren. Der vom Bellenden Hund davongeschleuderte heiße Stein hatte einen Teil des Palastes in Brand gesetzt.
    »Hörst du mich, Lehrer?« fragte Cohen.
    »Natürlich hört er dich nicht «, erwiderte Kriecher. »Könntest du etwas hören, in einem solchen Zustand?«
    »Vielleicht lebt er noch«, sagte Cohen trotzig.
    »Er ist tot, Cohen. Mausetot. Lebendige Leute haben mehr Körper.«
    »Ihr lebt noch?« wunderte sich Zweiblum. »Der Hund hat direkt in eure Richtung gebellt!«
    »Wir sind aus dem Weg gegangen«, meinte der Junge Willie. »Das können wir gut.«
    »Der arme alte Lehrer hatte im Überleben nicht so große Erfahrung wie wir«, sagte Caleb.
    Cohen stand auf.
    »Wo ist Hong?« fragte er grimmig. »Der Kerl kann sich auf was gefaßt…«
    »Er ist ebenfalls tot«, entgegnete Zweiblum.
    Cohen nickte, als wäre das völlig normal.
    »Wir sind es Lehrer schuldig«, brummte er.
    »Er war ein guter Bursche«, räumte Kriecher ein. »Trotz seiner komischen Vorstellungen vom Fluchen.«
    »Er hatte Grips. Er nahm Anteil ! Und auch wenn er nicht wie ein Barbar gelebt hat – er wird wie einer bestattet, klar?«
    »Ein brennendes Schiff«, schlug der Junge Willie vor.
    »Meine Güte«, sagte Herr Zervelatwurst.
    »Wir legen ihn in eine Grube, auf die Leichen seiner Feinde«, empfahl Caleb.
    »Etwa die ganze Klasse 4B?« fragte Herr Zervelatwurst.
    »Wie wär’s mit einem Hügelgrab?« meinte Vincent.
    »Ein brennendes Schiff auf den Leichen seiner Feinde in einem Hügelgrab«, sagte Cohen fest. »Für unseren Kumpel Lehrer ist nichts zu gut.«
    »Ich fühle mich bestens, wirklich«, teilte Herr Zervelatwurst der Horde mir. »Ich… äh… oh…«
    RONALD ZERVELATWURST?
    Herr Zervelatwurst drehte sich um.
    »Ah«, sagte er. »Ja. Ich verstehe.«
    HIERHER BITTE, WENN DU SO FREUNDLICH WÄRST…
    Der Palast und die Horde verblaßten allmählich wie das Bild eines Traums.
    »Komisch«, sagte Herr Zervelatwurst, als er Tod folgte. »Ich habe es mir ganz anders vorgestellt.«
    DIE MEISTEN LEUTE STELLEN ES SICH ÜBERHAUPT NICHT VOR.
    Schwarzer Sand knirschte unter etwas, das Herr Zervelatwurst für seine Füße hielt.
    »Wo sind wir hier?«
    IN DER WÜSTE.
    Es war ganz hell, obwohl der Himmel pechschwarz blieb. Der frühere Lehrer blickte zum Horizont.
    »Wie groß ist sie?«
    FÜR MANCHE SEHR GROSS. AUF LORD HONG WARTEN HIER VIELE UNGEDULDIGE GEISTER.
    »Ich dachte, Lord Hong glaubt überhaupt nicht an Geister.«
    VIELLEICHT ÄNDERT SICH DAS JETZT. VIELE GEISTER GLAUBEN AN LORD HONG.
    »Oh. Äh… was geschieht nun?«
    »Na los, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit! Bewegung, Bewegung!«
    Herr Zervelatwurst drehte sich um und sah zu der Frau auf dem Pferd empor. Es war ein großes Pferd, bestens geeignet für eine… stattliche Frau. Sie trug Zöpfe, einen Helm mit Hörnern und einen Brustharnisch, der den verantwortlichen Schmied sicher eine Woche Arbeit gekostet hatte. Sie bedachte ihn mit einem Blick, der nicht unfreundlich war, jedoch von Ungeduld kündete.
    »Wie bitte?« brachte er hervor.
    »Ich soll einen gewissen Ronald Zervelatwurst abholen«, sagte die Frau. »Ronald den wen?«
    Die Frau lehnte sich im Sattel zurück. »Wenn man mich
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