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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft
Autoren: Terry Pratchett
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ganz…«
    »So wie ich die Sache sehe…« Schicksal zögerte kurz. »Angesichts der besonderen… Physik bei dieser Angelegenheit kann sich in der Universität kein lebendes Wesen materialisieren, ohne sofort zu sterben. Schneewehen sind weich und dämpfen den Aufprall. Doch eine massive Mauer…«
    »Ich opfere nie einen Bauern«, sagte die Lady.
    »Wie willst du gewinnen, wenn du nicht bereit bist, auf den einen oder anderen Bauern zu verzichten?«
    »Ich spiele nie, um zu gewinnen.« Die Lady lächelte. »Aber ich spiele, um nicht zu verlieren. Paß auf…«
     
    Die Fakultät versammelte sich vor der Rückwand des Großen Saals und betrachtete das Ding, welches nun etwa die Hälfte davon bedeckte.
    »Interessanter Effekt«, sagte Ridcully nach einer Weile. »Wie schnell mag es gewesen sein?«
    »Etwa achthundert Kilometer pro Stunde«, antwortete Ponder. »Vielleicht haben wir’s ein wenig übertrieben. Hex meint…«
    »In einem Augenblick von null auf achthundert Kilometer in der Stunde?« brachte der Dozent für neue Runen hervor. »Muß ein ziemlicher Schock gewesen sein.«
    »Ja«, bestätigte Ridcully. »Zum Glück für das Geschöpf dauerte er nicht lange.«
    »Und natürlich sollten wir alle dankbar dafür sein, daß es nicht Rincewind gewesen ist.«
    Einige Zauberer hüstelten.
    Der Dekan trat zurück.
    »Äh… was ist es?« fragte er.
    »Gewesen«, korrigierte Ponder Stibbons. »Was ist es gewesen .«
    »Wir könnten in den Bestiarien nachsehen«, schlug Ridcully vor. »Dürfte nicht schwer zu finden sein. Grau. Lange Hinterfüße wie die Stiefel eines Clowns. Kaninchenohren. Langer, spitz zulaufender Schwanz. Außerdem gibt es nicht viele Tiere, die einen Durchmesser von sechs Metern haben, einen Zoll dick und knusprig gebraten sind. Dadurch reduziert sich die Auswahl.«
    »Ich möchte keinen Schatten auf die Dinge werfen«, sagte der Dekan. »Aber wenn dies nicht Rincewind ist – wo steckt er dann?«
    »Herr Stibbons kann uns bestimmt erklären, warum seine Berechnungen falsch waren«, meinte Ridcully.
    Ponders Mund klappte auf.
    »Wahrscheinlich habe ich vergessen, daß ein Dreieck drei rechte Winkel hat, wie?« erwiderte er mit einer Bissigkeit, die ihn selbst überraschte. »Ich muß natürlich erst noch alles genau überprüfen, aber vermutlich gab es eine laterale Komponente bei einem bidirektionalen magischen Transfer. Mit ziemlicher Sicherheit hat die Modifikationsquote ihr Maximum im zentralen Transferbereich erreicht, wodurch ein zusätzlicher Übertragungsknoten erschien, und zwar gleich weit von den beiden anderen entfernt, so wie es Klamms Dritte Gleichung beschreibt, und nach Turffes Gesetz kam es anschließend zu einer Stabilisierung der Verzerrungszone, mit dem Ergebnis, daß drei separate Transferknoten entstanden, die jeweils ungefähr die gleiche Masse durch das Dreieck springen ließen. Ich bin mir nicht ganz sicher, warum die dritte Masse mit so hoher Geschwindigkeit bei uns eingetroffen ist, aber vielleicht geht ihre Beschleunigung auf die plötzliche Entstehung des dritten Knotens zurück. Sie könnte natürlich auch vorher schon ziemlich schnell gewesen sein. Allerdings bezweifle ich, daß wir hier den natürlichen Zustand des betreffenden Wesens sehen.«
    »Weißt du…«, sagte Ridcully langsam. »Ich habe tatsächlich einen Teil davon verstanden. Zumindest die kürzeren Wörter.«
    »Oh, es ist alles ganz einfach.« Der Quästor strahlte. »Wir haben das… Hunde-Ding nach Hunghung geschickt. Rincewind kam zu einem anderen Ort, und wir erhielten das hier. Ein Ding wurde gegen ein anderes getauscht.«
    »Siehst du?« wandte sich Ridcully an Stibbons. »Du benutzt eine Sprache, die der Quästor versteht. Und er sucht schon seit Stunden den getrockneten Frosch.«
    Der Bibliothekar kam herein und taumelte unter dem Gewicht eines großen Atlanten.
    »Ugh.«
    »Zeig uns den Ort, an dem sich Rincewind jetzt aufhalten könnte«, sagte Ridcully.
    Ponder holte ein Lineal und zwei Kompasse aus seinem Hut hervor.
    »Nun, wenn wir annehmen, daß sich Rincewind in der Mitte des Gegengewicht-Kontinents befand, so müssen wir nur eine Linie ziehen, um…«
    »Ugh!«
    »Oh, keine Sorge, ich möchte nur mit dem Bleistift…«
    »Iiek!«
    »… so müssen wir uns nur eine Linie vorstellen, die zu einem dritten Punkt führt, der gleich weit von uns und der Mitte des Gegengewicht-Kontinents entfernt ist. Nun, mir scheint, der Transfer hat ihn zum Randmeer gebracht. Oder vielleicht über den
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