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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft
Autoren: Terry Pratchett
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behauptete Zweiblum. »Ich bin dadurch zu dem geworden, was ich heute bin.«
    »O ja«, bestätigte Rincewind. So liefen die Gespräche mit Zweiblum praktisch immer ab. In der vertrauensvollen Natur des kleinen Mannes gab es keinen Platz für Sarkasmus. Außerdem tendierte er dazu, Dinge zu überhören, die ihn eventuell beunruhigen konnten. »Ja, auch ich bin dadurch zu dem geworden, was ich bin. Eindeutig.«
    Sie erreichten Hunghung. Leer erstreckten sich die Straßen vor ihnen. Alle Bürger hatten sich auf dem großen Platz vor dem Palast eingefunden, denn neue Kaiser neigten zur Großzügigkeit. Außerdem hatte sich herumgesprochen, daß dieser Herrscher anders war und Schweine verschenkte.
    »Ich habe gehört, daß er Gesandte nach Ankh-Morpork schicken will«, sagte Zweiblum, als sie über die Straße tropften. »Ich schätze, deswegen wird es erhebliche Unruhe geben.«
    »War ein gewisser Schlitze-mir-ehrenvoll-den-Bauch-auf zugegen, als Cohen diese Entscheidung traf?« fragte Rincewind.
    »Ja. Woher weißt du das?«
    »Hast du während deines Aufenthalts in Ankh-Morpork einen Mann kennengelernt, den man Schnapper nennt?«
    »Ja.«
    »Wenn sich die beiden Burschen die Hände schütteln, gibt es bestimmt eine Explosion.«
    »Du könntest zurückkehren«, sagte Zweiblum. »Ich meine, deine neue Universität braucht sicher viele Dinge, und wenn ich mich recht erinnere, mögen die Leute in Ankh-Morpork Gold sehr gern.«
    Rincewind biß die Zähne zusammen. Das Bild wollte sich einfach nicht auflösen: Es zeigte ihm, wie Rincewind den Kunstturm kaufte, alle Steine numerieren und sie nach Hunghung schicken ließ. Er sah, wie Erzkanzler Rincewind die Fakultätsmitglieder als Pförtner einstellte. Er sah, wie Erzkanzler Rincewi…
    »Nein!«
    »Bitte um Verzeihung?«
    »Ermuntere mich nicht, an so etwas zu denken! Wenn ich mir vorstelle, daß alles schön und gut werden könnte… dann passiert was Schreckliches!«
    Hinter Rincewind bewegte sich etwas. Ein Messer erschien an seiner Kehle.
    »Der Große Fleck aus Schwalbenkotze?« ertönte eine Stimme am Ohr des Zauberers.
    »Na bitte«, brummte Rincewind. »Hab ich’s nicht gesagt? Lauf weg! Steh nicht einfach so da, du verdammter Idiot! Lauf .«
    Zweiblum starrte zwei Sekunden, drehte sich dann um und hoppelte davon.
    »Laßt ihn gehen«, sagte die Stimme. »Er ist nicht weiter wichtig.«
    Hände zogen ihn in eine Gasse, und er schnappte vage Eindrücke von Rüstungen und Schlamm auf. Die Fremden verstanden es gut, einen Gefangenen so mit sich zu ziehen, daß er nirgends Halt finden konnte.
    Schließlich wurde er aufs Kopfsteinpflaster geworfen.
    »Für mich sieht er nicht besonders groß aus«, ließ sich eine gebieterische Stimme vernehmen. »Heb den Kopf, Großer Zauberer!«
    Die Soldaten lachten nervös.
    »Ihr Narren!« ereiferte sich Lord Hong. »Er ist ein ganz gewöhnlicher Mann! Seht ihn euch nur an! Wirkt er etwa mächtig? Er hat nur einige alte Tricks entdeckt! Sollen wir herausfinden, wie mächtig er ohne Arme und Beine ist?«
    »Oh«, sagte Rincewind.
    Lord Hong beugte sich vor. Schlamm klebte in seinem Gesicht, und seine Augen offenbarten einen irren Glanz. »Dann wird sich herausstellen, wie der barbarische Kaiser ohne dich zurechtkommt.« Er deutete zu der Gruppe verdrießlicher, schmutziger Soldaten. »Sie sind tatsächlich halb davon überzeugt, daß du der Große Zauberer bist. Aberglauben. Er kann recht nützlich sein, unter bestimmten Umständen, doch derzeit ist er sehr unpraktisch. Aber wenn wir auf den Platz marschieren und allen Leuten zeigen, wie groß du wirklich bist… Ich schätze, dann bleibt der Barbar nicht lange auf dem Thron. Was ist das?«
    Er zog Rincewind die Handschuhe von den Fingern.
    »Spielzeuge«, fügte er hinzu. »Konstruierte Dinge. Die Rote Armee besteht nur aus Apparaten wie Mühlen und Pumpen. Von Magie keine Spur.«
    Lord Hong warf die Handschuhe beiseite und nickte einem Wächter zu.
    »Und nun… gehen wir zum kaiserlichen Platz.«
     
    »Möchtest du Gouverneur von Bhangbhangduc und der anderen Inseln in der Nähe werden?« fragte Cohen, als sich die Horde über eine Karte des Reiches beugte. »Gefällt’s dir am Meer, Polterer?«
    »Wasisn?«
    Die Tür des Thronsaals flog auf. Zweiblum eilte herein, gefolgt von Eins Großer Fluß.
    »Lord Hong hat sich Rincewind geschnappt! Er wird ihn umbringen!«
    Cohen sah zu den Neuankömmlingen.
    »Er kann sich doch freizaubern, oder?«
    »Nein! Er hat die Rote Armee
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