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Echos

Echos

Titel: Echos
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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sie verblüfft an.
    »Kommen Sie von einer anderen Welt?«, brachte er hervor.
    »Darüber haben wir bereits gesprochen, R’Lee. Die letzte Welle hat bei uns seltsame visuelle Effekte verursacht. Ich würde gern wissen, ob das auch bei Ihnen der Fall war.«
    »Ein Raumschiff, wie ich es noch nie zuvor gesehen habe«, staunte R’Lee. »Und doch können wir miteinander sprechen.
    Bemerkenswert!«
    »Sie wiederholen sich«, sagte Janeway.
    »Oh, Wundersame, nie zuvor habe ich solche Worte an Sie gerichtet«, entgegnete R’Lee. »Und ich sehe Sie jetzt zum ersten Mal. Haben Sie unseren Notruf empfangen?«
    Janeway sah über die Schulter hinweg zu Tuvok. »Ja«,
    erwiderte sie langsam. »Ja, wir haben Ihren Notruf empfangen.
    Ich bin Captain Kathryn Janeway und unser Raumschiff heißt Voyager.«
    »Ich bin R’Lee, Vorsitzender des Weltrates von Birsiba.
    Doch das scheinen Sie bereits zu wissen. Offenbar verfügen Sie über große Weisheit.«
    »Nein«, widersprach. »Ich beziehe mich nur auf ein
    Gespräch, an das Sie sich offenbar nicht erinnern.« Sie blickte kurz zu Kim, der die Schultern hob und senkte, wandte sich dann wieder dem Hauptschirm zu. »Bitte sagen Sie mir, was während der letzten Subraumwelle auf dem Planeten geschah.
    Kam es zu einem Duplikationseffekt?«
    R’Lees Züge bewegten sich auf sonderbare Weise, als er
    versuchte, Janeways Frage zu beantworten. »Nein, ein
    Duplikationseffekt wurde bei uns nicht beobachtet, Captain.
    Soll ich Sie so anreden? Mit ›Captain‹?«
    »Ja«, bestätigte Janeway. »Ein solcher Effekt blieb bei Ihnen also aus. Erinnern Sie sich überhaupt nicht an unser früheres Gespräch?«
    »Nein, Wundersame«, sagte R’Lee. »Und so etwas würde ich bestimmt nicht vergessen. Immerhin sind Sie das erstaunlichste Geschöpf, das ich jemals gesehen habe.«
    »Mr. Kim«, sagte Janeway, »ist es auf dem Planeten zu einer Zeitverschiebung gekommen?«
    »Nein, Captain«, antwortete der junge Fähnrich. »Ich habe keine Erklärung für das Phänomen.«
    »Wenn Sie einen Augenblick Zeit hätten, Captain«, sagte Chakotay.
    »Bitte warten Sie, R’Lee.« Janeway bedeutete Kim, die Kom-Verbindung zu unterbrechen. »Ja, Chakotay?«
    »Während Ihres ersten Gesprächs mit R’Lee wirkte er eher unnahbar.«
    »Daran scheint sich kaum etwas geändert zu haben«,
    erwiderte Janeway ein wenig ungeduldig. Sie mochte keine Dinge, die sie nicht verstand.
    »Als Sie sich nach dem Grund für den Notruf erkundigten, erwähnte er ein Bild seiner Tochter und meinte, die
    Augenfarbe hätte sich geändert.«
    »Die Farbe seiner Kleidung ist jetzt anders«, sagte Janeway leise. »Wollen Sie andeuten, dass die Subraumwellen
    Pigmentationsveränderungen auf dem Planeten bewirken?«
    »Nein«, erwiderte Chakotay. »R’Lee hatte genug Zeit, um sich umzuziehen. Aber während der Subraumwelle vergaß er uns und vielleicht betrifft das Vergessen auch den Wechsel der Kleidung.«
    »Sie glauben, diese Sache beeinflusst sein Denken«, schloss Janeway. »Nun, ich schätze, das ist zumindest eine
    Möglichkeit.«
    Aber sie konnte sich nicht recht mit dieser Theorie
    anfreunden. Es klang zu einfach. In den historischen Romanen, die Janeway so sehr liebte, glaubte immer jemand, dass eine andere Person psychologische Probleme hatte.
    »Wir wissen nicht, was die Subraumwellen bewirken,
    Captain«, betonte Kim. »Wir haben einen Duplikationseffekt erlebt. Wenn es auf dem Planeten zu einem ähnlichen,
    vielleicht nur ein wenig phasenverschobenen Effekt kommt, so lassen sich Auswirkungen auf die Biochemie nicht
    ausschließen.«
    »Oder wir haben es vielleicht mit einem Aspekt der
    birsibanischen Kultur zu tun, Captain«, warf Tuvok an.
    »Genaueres erfahren wir erst, wenn wir Nachforschungen
    anstellen.«
    »Ich beabsichtige, eine Einsatzgruppe auf den Planeten zu schicken«, sagte Janeway. »Könnte sich die Anomalie
    schädlich auf unsere Leute auswirken?«
    »Eine solche Möglichkeit besteht immer«, erwiderte Tuvok.
    »Aber die bisher ermittelten Daten lassen so etwas sehr unwahrscheinlich erscheinen. Sind Sie ebenfalls dieser
    Meinung, Fähnrich?«
    »Ja, das bin ich«, sagte Kim.
    Die Kommandantin nickte kurz. Sie dachte daran, den
    holographischen Arzt auf den Planeten zu entsenden, aber die Subraumwellen hatten einen energetischen Ursprung, der sich negativ auf die Systeme des Holo-Doktors auswirken mochte.
    Kes kam in Frage. Sie verfügte über medizinisches Wissen und die Fähigkeit, auch in schwierigen
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