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Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung
Autoren: Janet Edwards
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Siedlung beluden. Es waren auch noch zwei Militärärzte anwesend. Einer von ihnen kam herüber, sah sich mein Bein an und studierte die Notizen auf meinem Anzug.
    «Das ist doch albern», brummte ich.
    «Ach ja?» Er sah mich fragend an.
    «Ich sollte eigentlich Sie retten, und jetzt behandeln Sie mich.»
    «Sie haben mich doch gerettet», entgegnete er, «und das weiß ich sehr zu schätzen. Wie fühlen Sie sich?»
    «Beschwipst», erwiderte ich fröhlich. «Müssen die Medikamente sein.»
    «Sehr gut. Wir wollen, dass Sie entspannt und schmerzfrei sind.»
    Eine weitere Gestalt gesellte sich zu dem Grüppchen um meine Bahre herum. Ich hatte bereits einen Fian, einen Rono und einen Militärarzt. Überrascht stellte ich fest, dass nun auch ein Colonel vom Militär zu meiner Sammlung gehörte. «Sir!»
    Colonel Torrek trug den linken Arm über die Brust seines Schutzanzugs geschnallt. Da er seine Kapuze zurückgeschlagen hatte, erkannte ich sein Gesicht von meiner Ehrenzeremonie wieder. «Jarra Tell Morrath», sagte er nachdenklich. «Nun, ich hätte es mir denken können. Ihre Großmutter musste auch immer mittendrin dabei sein.» Er hielt inne. «Jarra, das war eine tragische Nachricht vom Tod Ihrer Eltern. Ihr Bruder sagte, er habe nichts von Ihnen gehört, und ich war der Meinung, ich hätte kein Recht, Sie mit persönlichen Mitteilungen zu belästigen, aber …»
    Ich biss mir auf die Lippe. «Vielen Dank, Sir. Ich habe eine Weile gebraucht, um mich von der Nachricht zu erholen, bevor …»
    Der Colonel nickte und sah Fian und Rono neugierig an. Ich riss mich zusammen und stellte sie einander vor.
    «Jarra und ich sind ein Paar», erklärte Fian.
    «Ich hatte weniger Glück», sagte der Colonel. «Passen Sie gut auf sie auf. Sie scheint fast so einzigartig zu sein wie ihre Großmutter.»
    Dann ging er weiter zu den anderen verletzten Taggern. Fian und Rono sahen sich zuerst gegenseitig an und dann mich.
    «Der Colonel war ein Bewunderer deiner Großmutter?», wollte Fian wissen.
    «Ich weiß nicht genau», erwiderte ich. «Er hat auf jeden Fall mit ihr bei einer Planet-First-Mission gedient.»
    Fian und Rono grinsten sich an.
    Mir blieb nicht mehr viel Zeit, weiter über den Colonel nachzudenken, denn jemand verabreichte mir noch mehr Medikamente, mein Anzug wurde versiegelt und meine Bahre hinaus auf den Transportschlitten geladen. Rono sah nach dem Rest des Cassandra- 2 -Teams, aber Fian blieb bei mir. Nach ein paar Minuten setzte sich der riesige Schlittenkonvoi in Bewegung. Es handelte sich vor allem um Transporter, doch ich erspähte auch den einen oder anderen Quartiers- und Arbeitsschlitten, für den Fall, dass wir irgendwo stecken bleiben sollten. Wir nahmen zwar viele Schlitten mit, aber eine ganze Menge wurde auch zurückgelassen.
    «Da wird jemand später viel Arbeit haben, diese ganze Ausrüstung wieder zu den richtigen Quartieren zurückzuschaffen», meinte ich.
    «Mir ist völlig egal, was mit den Schlitten passiert, Hauptsache, wir schaffen es bis ins Krankenhaus», erwiderte Fian.
    «Wir werden sicher auf Wölfe stoßen.» Irgendwie gefiel es mir gar nicht, so hilflos auf eine Bahre geschnallt dazuliegen, als wir zwischen den schneebedeckten Ruinen hindurchglitten.
    «Wir haben jede Menge Leute mit Gewehren», beschwichtigte Fian mich. «Auf jedem Schlitten fährt ein bewaffnetes Mitglied des Militärs mit. Sie haben darauf bestanden, es sei an der Zeit, dass sie auch mal was tun.» Er legte sich neben mich. «Entspann dich und lass dich von mir ablenken.»
    Während der nächsten drei Stunden murmelte er mir nette Dinge ins Ohr, bis jemand kam, mir noch mehr Medikamente verabreichte und ich endgültig wegdämmerte. Ich hatte den aufregenden Höhepunkt der Rettungsaktion verpasst, und die Ankunft unseres Konvois in der Siedlung verpasste ich ebenfalls.

[zur Inhaltsübersicht]
    33
    I ch erwachte in einem Bett, das sich irgendwie komisch anfühlte. Ich befand mich in einem Zimmer mit einer weißen Decke und weißen Wänden. Neben meinem Bett stand ein weißer Tisch mit einem Wasserkrug, einem Glas und ein paar Trauben. Es war genau wie damals mit vierzehn, als ich im Krankenhaus war, nur dass diesmal außerdem ein Fian an meinem Bett saß.
    «Hallo, Fian.» Mein Mund fühlte sich trocken an, und meine Stimme klang ein bisschen seltsam.
    Er lächelte mich an. «Hallo, Jarra. Wie geht’s dir?»
    Ich versuchte, meine Beine zu bewegen. Ich schien zwei funktionierende Exemplare zu haben, was ziemlich
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