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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft
Autoren: Christine Feehan
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es noch nicht ganz, aber ich glaube, im Lauf der Zeit kriege ich es schon hin. Francesca hilft mir, wenn sie wach ist.«
    »Warum möchtest du dich von ihnen umwandeln lassen?«
    »Sie sind meine Familie. Ich möchte mit ihnen zusammen sein.«
    »Und sie haben beide Blut mit dir getauscht?«
    Skyler nickte. »Für die Umwandlung ist nur noch ein Austausch erforderlich. Gabriel hat es mir erklärt, doch er findet, dass ich warten soll, bis ich älter bin. Er glaubt, ich brauche noch mehr Zeit zum Nachdenken, aber ich weiß, was ich will. Falls der Prinz nicht darauf besteht, dass ich einen der Karpatianer zu meinem Gefährten des Lebens mache, möchte ich Gabriel überreden, den Austausch so bald wie möglich vorzunehmen.«
    »Die Umwandlung ist körperlich nicht ganz leicht zu verkraften«, warnte Raven sie. »Sie ist mit Schmerzen verbunden, vor denen dich die beiden nicht schützen können.«
    »Ich kann fühlen, dass du unsicher bist, Raven. Es gibt da etwas, das du mir verschweigst.«
    Raven war genauso wie Skyler ein Mensch gewesen, wenn auch mit sehr starken übernatürlichen Fähigkeiten. Sie spürte, dass das karpatianische Blut Skylers Sinne bereits geschärft hatte. Das Mädchen war intelligent und begabt und hatte stark entwickelte übersinnliche Fähigkeiten. Raven konnte sich noch gut an jene Zeit erinnern, an das Gefühl, scharf und eindringlich die Empfindungen eines anderen wie die eigenen zu spüren. Dem Bösen haftete stets ein unverkennbarer Geruch an, und ein so sensibles und empathisches Mädchen wie Skyler musste vor dem ständigen Ansturm an Sinneswahrnehmungen, dem sie ausgesetzt war, geschützt werden. Es war nicht verwunderlich, dass Francesca und Gabriel ihr beide Blut gegeben hatten, um sie dagegen abzuschirmen.
    »Ich glaube, du weißt bereits, was ich nicht ausspreche, Skyler. Du bist nicht hier, um Zusicherungen von Mikhail zu bekommen, sondern um ihn auf deinen starken Widerstand aufmerksam zu machen. Francesca und Gabriel würden dir nie verheimlichen, dass dein wahrer Gefährte des Lebens dich auf jeden Fall an sich binden kann, ob du nun Mensch bist oder Karpatianerin. Wenn du die andere Hälfte seiner Seele bist, kann er euch zusammenführen. Das weißt du, nicht wahr?«
    Skyler wurde rot und nickte. »Tut mir leid, ich hätte nicht lügen sollen. Manchmal erfahre ich mehr, wenn ich Unwissenheit vortäusche. Die meisten Leute trauen einem Teenager weder Reife noch Intelligenz zu. Ich kann um Schutz vor meinem Gefährten des Lebens bitten, oder?«
    Raven betrachtete die viel zu wissenden Augen. »Bist du ihm schon begegnet?«
    Skyler schüttelte den Kopf und wandte den Blick ab. »Ich habe Albträume. Manchmal höre ich Stimmen, und dann habe ich Angst.« Sie zögerte. »Als ich noch klein war und Männer furchtbare Sachen mit mir gemacht haben, schrie ich im Geist immer wieder. Und dann hörte ich eine Stimme nach mir rufen. Damals dachte ich, ich würde verrückt. Aber jetzt weiß ich, dass er irgendwo da draußen ist und nach mir sucht.« Sie rieb sich die Stelle zwischen ihren Augen. »Ich wollte nicht in die Karpaten kommen, weil ich Angst hatte, er könnte vielleicht hier sein, aber Gabriel und Francesca wollten mich nicht allein lassen. Gabriel sagt, dass ich ständigen Schutz brauche.«
    Ravens Herz machte einen Satz. »Das hat er gesagt?«
    Skyler nickte. »In letzter Zeit ist er ziemlich seltsam und will nicht, dass Francesca oder ich ohne ihn irgendwohin gehen. Es regt sie auf, das merke ich, aber sie begehrt nicht dagegen auf. Sie arbeitet im Krankenhaus und in einigen Obdachlosenheimen, und ich begleite sie oft, doch es gefällt Gabriel gar nicht, dass sie diese karitativen Aufgaben immer noch wahrnimmt.«
    Raven wandte sich schnell ab und übergoss den Truthahn erneut mit Bratensaft, obwohl es eigentlich nicht nötig war.
    »Seit wann regt es Gabriel so auf, wenn ihr zwei allein unterwegs seid?« Sie stellte die Frage ganz beiläufig, fing aber aus dem Augenwinkel den scharfen Blick des Mädchens auf.
    »Seit dem Angriff auf den Prinzen.«
    Hier draußen gibt es nichts, wovor wir uns fürchten müssten, Raven. Einer der Männer, der im Wald unterwegs war, wollte bei uns vorbeischauen, sah dann aber, dass wir Besuch hatten. Ich gehe jetzt zu meinem Bruder. Lass Skyler nicht ohne Begleitung durch den Wald wandern.
    Sollte ich mir wegen irgendetwas Sorgen machen, Mikhail?
    Raven spürte sein kurzes Zögern. Ich weiß nicht. Ich bin unruhig, obwohl es dafür keinen Grund
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