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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft
Autoren: Christine Feehan
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meisten von uns waren sehr jung, als wir in diese Welt eingetreten sind, doch durch die enge geistige Bindung an unsere Männer lernen wir schnell dazu.«
    Skyler nickte. »Gabriel und Francesca bringen mir Dinge bei, indem sie mir die Informationen telepathisch übermitteln, und ich finde, dass es viel detaillierter ist als ein normales Gespräch. Kein Wunder, dass du schnell gelernt hast.«
    »Wie geht es der kleinen Tamara?« Ravens Stimme klang gepresst, und sie traute sich nicht, in Mikhails Richtung zu schauen. Natürlich würde er es trotzdem merken – ihm entging nie etwas.
    Sein scharfer Blick fand zu ihr und glitt wissend über ihren Körper. Raven hatte ihm verschwiegen, dass sie zurzeit eine sehr fruchtbare Phase hatte und leicht schwanger werden könnte – dass jetzt der optimale Zeitpunkt wäre und Jahre vergehen könnten, ehe es wieder so weit war, wenn sie diese Gelegenheit ungenutzt verstreichen ließen. Beschämt wegen ihrer Furcht und bekümmert, weil es sehr viel Leid und Schmerz mit sich bringen konnte, diese Empfängnisbereitschaft zu nutzen und sich auf das Wagnis einer Schwangerschaft einzulassen, wandte Raven sich von ihm ab. »Und manchmal, Skyler, kämpfe ich gegen meine Schwächen und Ängste, aber nie, niemals gegen meine Verbindung mit Mikhail.«
    Skyler, die offensichtlich empathisch veranlagt war, rückte näher an Raven heran, als könnte sie durch ihre körperliche Nähe ihren Kummer lindern. »Ich schätze, das tun wir alle, oder?« Sie sah Mikhail fragend an.
    Er strich sanft über Ravens Haar. Raven, mein Liebes. Seine Stimme erklang unendlich zärtlich in ihrem Inneren. Jeder Karpatianer weiß es, wenn seine Gefährtin empfängnisbereit ist. Du bist alles, was ich mir je gewünscht habe. Nur wenn du bereit bist, erst dann, versuchen wir es noch einmal. Er lächelte Skyler an, obwohl sein Blick seine Gefährtin liebkoste. »Du bist eine sehr weise junge Dame.«
    Schwarze Wolken zogen über den Mond, verdunkelten kurz den Himmel und warfen bizarre Schatten in die große Küche. Die Silhouette eines riesigen Wolfes strich vor dem Fenster vorbei, als hätte sich ein großes Tier auf die Veranda geschlichen und liefe draußen auf und ab. Instinktiv drehten sich Mikhail, Raven und Skyler zu dem zweiten Fenster direkt über dem Spülbecken um. Skyler stieß einen erstickten Schrei aus, als ein mächtiger zottiger Schädel mit schwarzem Fell und rötlich glimmenden Augen sie durch die Glasscheibe anstarrte.
    »Bleibt hier drinnen«, befahl Mikhail, während seine Gestalt schon flimmerte, durchsichtig wurde und sich dann in Dunst auflöste, der durch die Küche schwebte und unter der Tür hindurch in die Nacht hinausglitt.
    Der Wolf verschwand abrupt, und die beiden Frauen starrten ins Dunkel.
    »Es könnte Gabriel oder Lucian gewesen sein, die nach mir schauen wollten«, meinte Skyler. »Sie nehmen oft die Gestalt eines Wolfes an.«
    Raven schüttelte den Kopf. »Sie wären ins Haus gekommen, um mit Mikhail zu sprechen und dir zu sagen, dass sie sich Sorgen machen.«
    Skyler legte tröstend eine Hand auf Ravens Arm, was ihr bei ihrer Aversion gegen körperliche Berührungen nicht leichtfiel. »Es befinden sich Dutzende Karpatianer in Hörweite. Wenn der Prinz Hilfe braucht, muss er nur rufen.«
    Raven, die eine Hand unwillkürlich an ihre Kehle gelegt hatte, lächelte sie an. »Ja, natürlich. Was auch da draußen ist, es kommt mir nicht wie eine echte Bedrohung vor.« Für einen erfahrenen Karpatianer – oder Vampir – wäre es in Tiergestalt ein Leichtes, seine wahre Identität und seine Absichten zu verschleiern, aber das würde sie Skyler gegenüber nicht erwähnen. »Mikhail wird uns Bescheid geben, wenn etwas nicht stimmt. Ich habe immer noch diesen Truthahn im Backrohr. Es ist lange her, dass ich zuletzt gekocht habe – ich könnte wirklich ein bisschen Hilfe gebrauchen.«
    Skyler lachte. »Francesca lässt mich hin und wieder kochen. Normalerweise haben wir eine Haushälterin, die sich um die Mahlzeiten kümmert. Gelegentlich lässt sie mich in die Küche, doch eigentlich hat sie es nicht gern, wenn ihr jemand bei der Arbeit im Weg ist. Sie tut so, als mache es ihr nichts aus, aber ich weiß, dass es so ist.«
    »Natürlich weißt du es. Du bist empathisch und kannst fühlen, was sie fühlt. Das muss manchmal sehr unangenehm für dich sein.«
    Skyler zuckte die Schultern. »Gabriel und Francesca bringen mir bei, wie ich mich dagegen abschirmen kann. Bis jetzt beherrsche ich
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