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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft
Autoren: Christine Feehan
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kennen. Entschuldige, wenn ich mir Sorgen um eine junge Frau mache, die ich als Verwandte betrachte.«
    Ein kurzes Lächeln huschte über Skylers Gesicht. »Eins zu null für Sie, Mr. Dubrinsky. Jetzt sollte ich wohl völlig zerknirscht sein, bin ich aber nicht. Ich bin hier, weil ich unmissverständlich klarstellen will, dass ich für niemanden als Gefährtin des Lebens zur Verfügung stehe.«
    Ein Schatten zog über den Mond und verdunkelte einen Moment lang das Licht, das auf den Wald fiel. Fledermäuse, die auf der Jagd waren, flitzten verschreckt über den Nachthimmel.
    Mikhail stand ganz still da und suchte mit seinen geschärften Sinnen die Umgebung ab, bevor er gebieterisch auf die Haustür zeigte, die Raven offen hielt. Sie gingen mit Skyler hinein. »Und du bist dir deiner Sache ganz sicher?«
    Der Duft von Truthahn erfüllte das Haus, und Mikhail verbarg seine angeborene Aversion gegen den Geruch von gebratenem oder gekochtem Fleisch. Gerüche, die sie an ihre Vergangenheit erinnerten, wirkten oft tröstlich auf Raven. Sie war sich dessen nicht bewusst, aber Mikhail spürte, wie glücklich sie dieser Duft machte, als wäre der Truthahn im Backofen ein wichtiger Teil ihres Lebens – eine schöne Kindheitserinnerung -, und deshalb achtete er darauf, ihr diese Freude nicht zu verderben. Raven warf ihm ein kurzes Lächeln zu, als könnte sie trotz seiner geistigen Barrieren seine Gedanken lesen. Er musste gut aufpassen. Ihre Macht und ihre Fähigkeiten nahmen von Tag zu Tag zu.
    Skyler betrachtete die hohen Deckenbalken und den großzügigen Raum, bevor ihr Blick zu den drei großen Bleiglasfenstern wanderte. Ihr Gesicht erhellte sich, und sie ging direkt zu den Fenstern. »Das ist Francescas Werk. Fantastisch, nicht wahr? Bei dem hier habe ich ihr geholfen.« Sie legte den Kopf zur Seite, um die leuchtenden Farben zu betrachten. »Ich habe noch nicht gelernt, Schutzschilde in das Glas einzuarbeiten. Bei Decken kann ich es, aber Glas ist komplizierter als Stoff.« Sie schaute Raven an. »Stehst du manchmal unter der untergehenden Sonne und empfindest es als tröstlich?« Skyler trat ein kleines Stück nach links. »Genau hier. Wenn du direkt an dieser Stelle stehst, während die letzten Sonnenstrahlen hereinfallen, kannst du es fühlen. Das ist von mir.«
    »Es ist ein Kunstwerk«, sagte Raven. »Wenn ich könnte, würde ich jedes Fenster von Francesca anfertigen lassen. Ich hatte keine Ahnung, dass du ihr bei ihrer Arbeit hilfst.«
    »Ich habe eine gewisse Begabung auf diesem Gebiet, längst nicht so viel wie sie, aber sie hilft mir, mein Talent auszubauen. Ich hoffe, eines Tages mit ihr zusammenzuarbeiten.« Das Lächeln verblasste, und ihre Augen wirkten auf einmal sehr düster. Als sie sich eine dunkle Haarsträhne aus dem Gesicht strich, konnte man eine kleine halbmondförmige Narbe an ihrer Schläfe und weitere dünne weiße Narben an ihren Händen und Unterarmen sehen. Skyler schien ihre nervöse Geste zu bemerken und verschränkte sofort die Hände. Ihr Kinn hob sich leicht. »Ich habe Gerüchte gehört, dass es eine Art Fest gibt, bei dem die Männer zusammenkommen, um zu sehen, ob vielleicht eine der Frauen zu ihnen passt... «
    »Wir haben keine Frauen«, erinnerte Mikhail sie, »und deshalb gibt es auch keine derartigen Feste.«
    Skylers Lippen pressten sich zu einem schmalen Strich zusammen, als sie dem Paar in die Küche folgte. »Gabriel und Francesca sind für mich meine Familie.«
    Mikhail nickte. »Sie lieben dich, als wärst du ihre leibliche Tochter.« Er atmete tief ein, um ihren Geruch in seine Lungen zu ziehen. »Ihr Blut fließt in deinen Adern, deshalb bist du durch Liebe und Blutsbande und in jeder anderen Hinsicht ihre Tochter.«
    »Sie haben mir angeboten, mich umzuwandeln, wenn ich einundzwanzig bin, und ich habe darüber nachgedacht, aber ich will sicher sein, dass man mich nicht mit einem Mann zusammenbringt, egal, mit welchem.«
    »Niemand würde dich je zu so etwas zwingen«, versicherte ihr Raven. »Gabriel ist sehr mächtig. Glaubst du, er würde dich nicht beschützen?«
    »Natürlich würde er das. Aber ich will nicht, dass er oder Francesca mich überhaupt beschützen müssen. Wenn ich mich auf die Umwandlung einlasse, darf niemand versuchen, Anspruch auf mich zu erheben.«
    »Weißt du nicht, in welcher Notlage sich unser Volk befindet? Unsere Männer?«, fragte Mikhail.
    Raven legte beschwichtigend eine Hand auf seinen Arm. »Setz dich doch, Skyler. Kann ich dir etwas
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